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2016 | Buch

Quality-TV als Unterhaltungsphänomen

Entwicklung, Charakteristika, Nutzung und Rezeption von Fernsehserien wie The Sopranos, The Wire oder Breaking Bad

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Über dieses Buch

Ausgangspunkt des Buches ist die Auseinandersetzung mit sogenannten Qualitätsserien als prototypische Produkte des Fernsehens im Zeitalter der kulturellen Konvergenz. Es wird angenommen, dass Qualitätsunterhaltung eine besondere kulturell gebundene, komplexe und bereichernde Rezeptionserfahrung ermöglicht. Sie dient – so das Argument – daher als Nachfragetreiber in einer direkten Produkt-KundInnen-Beziehung. Die Besonderheit des Buches besteht in der Integration unterschiedlicher kommunikations- und medienwissenschaftlicher, medienpsychologischer aber auch ökonomischer Ansätze im Modell des Quality-TV-Unterhaltungserlebens (QTV-UE). Ziel ist ein umfassenderes Verständnis des Wechselspiels von Produktion, Allokation und Rezeption qualitativ hochwertiger, unterhaltsamer Kreativgüter.​

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I Einleitung: Episches Fernsehen als Ware
Zusammenfassung
Sind epische Fernsehserien Kunst oder eine hochwertige Ware, die sich re-finanzieren muss oder beides? Lassen sich Kulturgüter in marktfähige Produkte verwandeln? Welche Auswirkungen haben diese sich scheinbar widersprechenden Aspekte, Kulturgut vs. Konsumprodukt, auf die Rezeption der Inhalte und deren Unterhaltungspotenzial? – Das sind die zentralen Fragen, denen dieses Buch nachgeht. Neu sind diese selbstverständlich nicht. Aber wo sich die Diskussion einst v. a. um die technische Reproduktion des Kunstwerks und die daraus resultierende Abwertung durch den Verlust der Aura drehte (Benjamin 1979), geht es mir um die Aufwertung kommerzieller (Massen-)Produkte mittels »Verkunstung« (Kelleter 2010: 64). Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist die Auseinandersetzung mit einem aktuellen Gegenstand der Medienlandschaft, sog.
Daniela Schlütz
II Fortsetzung folgt: Serielle Unterhaltungsformate im Fernsehen
Zusammenfassung
Fernsehen in Deutschland, aber auch in den USA, wird dominiert von Serienproduktionen. Wolling (2004: 171 f) unterscheidet serielle Angebote, die Realität darstellen (wie Nachrichten und Reportage-Sendungen), Formate, bei denen Realität entsteht (z. B. Game Shows, Doku-Soaps oder Scripted Reality Shows) und solche, die fiktional sind (z. B. Krimis). Ich beschränke mich im Folgenden auf die dritte Variante, auf fiktionale Fernsehserien. Da fiktionale Inhalte zumindest in Teilen anders rezipiert und verarbeitet werden als non-fiktionale (vgl. Green/Garst/Brock 2004), ist diese Fokussierung sinnvoll. Es geht allerdings nicht um fiktionale Angebote im Allgemeinen, sondern um qualitativ hochwertige Unterhaltung im Besonderen.
Daniela Schlütz
III Gute Unterhaltung: Qualitativ hochwertige Fernsehinhalte
Zusammenfassung
Im vergangenen Kapitel wurden Fernsehserien als mehrteilige Abfolge abgegrenzter, aber miteinander verknüpfter (fiktionaler) Filme definiert, die in ihrer Gesamtheit eine kontinuierliche Erzählung bilden. Untersuchungsgegenstand dieses Buches sind allerdings nicht Serien generell, sondern das sog. Quality TV – also serielles Unterhaltungsfernsehen, das sich durch eine besonders hohe Qualität auszeichnet. Worin diese besteht, wird in Kapitel IV ausgeführt. ›Unterhaltung‹ und ›Qualität‹ sind nun Begriffe, die ausgesprochen reichhaltige Bedeutungen transportieren.
Daniela Schlütz
IV Quality TV: Entwicklung, Charakteristika und Nutzung von Qualitätsserien
Zusammenfassung
In Kapitel II wurden Fernsehserien als mehrteilige Abfolge abgegrenzter, aber miteinander verknüpfter Filme definiert, die gemeinsam eine kontinuierliche Erzählung mit offener Narrationsstruktur bilden. Im dritten Kapitel des Buches habe ich mich dem Konzept der Qualität von Unterhaltungsprodukten angenähert. Dieses Kapitel verbindet die beiden Bereiche und befasst sich mit einer besonderen Form der Fernsehserie, dem sog. Quality TV, auch epische Serie oder Autorenserie genannt (z. B. Dreher 2010). Letztere Bezeichnungen verdeutlichen, dass es nicht um Fernsehen im Allgemeinen, sondern um serielle, fiktionale TV-Formate im Speziellen geht.
Daniela Schlütz
V Hochwertige Unterhaltungsrezeption: Die Modellierung des Unterhaltungserlebens von Quality TV
Zusammenfassung
Unterhaltung war früher etwas Besonderes, eine Abwechslung vom Alltäglichen, räumlich und zeitlich von der Arbeit getrennt, kurz »a treat« (Dyer 2002: 175). Heute ist Unterhaltung überall, und alles ist Unterhaltung (vgl. zum Begriff der Entgrenzung der Unterhaltung Hügel 2003): Informationen werden unterhaltsam aufbereitet (Infotainment), Unterhaltung wird als Information formatiert (Mockumentarys), und Unterhaltungssendungen oder Spiele dienen der Bildung (Edutainment, Entertainment-Education bzw. Serious Games). Im deutschen Fernsehen überwiegen unterhaltsame Formate sowohl im fiktionalen als auch im non-fiktionalen Bereich, vor allem solche aus dem Ausland (Altmeppen 2012: 23; Hallenberger 2007).
Daniela Schlütz
Backmatter
Metadaten
Titel
Quality-TV als Unterhaltungsphänomen
verfasst von
Daniela Schlütz
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11436-7
Print ISBN
978-3-658-11435-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11436-7