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18.09.2017 | Radio | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kunden über die Ohren erreichen

verfasst von: Johanna Leitherer

3:30 Min. Lesedauer

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Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt begeistert Podcasts auf - und das seit zehn Jahren wöchentlich. Die Podcast-Zuhörerschaft und damit der Markt wachsen stetig. Was hinter dem Trend steckt und wie Unternehmen davon profitieren können.

Die digitale Zukunft wird sich zunehmend gesprochener Sprache bedienen, darüber sind sich Medienbeobachter weltweit einig. Neben künstlicher Intelligenz in Form von Sprachassistenten sind deshalb auch Podcasts derzeit stark im Kommen. Die Anbieter veröffentlichen ihre Audio- oder Videobeiträge in regelmäßigen Abständen im Internet, ähnlich wie eine Radio-Sendung. Der Unterschied zum klassischen Hörfunk besteht jedoch darin, dass Podcasts zu jeder Zeit abrufbar sind, über bestimmte Plattformen abonniert werden können und zum Beispiel auf Apples i-Tunes zum Download zur Verfügung stehen. Seit ihrem Entstehen vor 17 Jahren bleibt mittlerweile kaum mehr ein Themenschwerpunkt unberührt. 

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2017 | Supplement | Buchkapitel

Eigenes Webradio, eigene Podcasts

Im Netz konkurrieren die verschiedensten Formen von »Radio« um die Aufmerksamkeit der Hörer. Darunter auch hunderte von privaten, nicht‐kommerziellen Webradios – gemacht von Radiofreaks, die ihre Themen einfach selbst streamen. Gemeinsam ist allen die regelmäßige Programmübertragung – vom 5 Minuten Podcast zum 24‐Stunden Webradiostream. Radioenthusiasten, ob Profis oder Laien, können ohne viel technisches Know‐How und Kosten Live‐Sendungen oder Podcasts regelmäßig im Internet übertragen oder on‐demand veröffentlichen.


Von der Themenvielfalt begeistert geben rund 15 Prozent der Deutschen an, wöchentlich Podcasts zu konsumieren. Die meisten (73 Prozent) verwenden dazu ihr Smartphone, 61 Prozent hören Podcasts über den Laptop. Der Großteil der Hörer ist zwischen 30 und 49 Jahren alt, aber auch die Zuhörerzahl der 14- bis 29-Jährigen steigt. Ganze 29 Prozent sind 50 Jahre und älter, stellt der Marktforscher Facit Research in seiner Befragung von 3.000 Personen ab 14 Jahren fest. Initiator der Studie ist der Audiovermarkter AS&S Radio

Das Audio-Angebot erfährt somit in vielen Altersgruppen starken Zuspruch. Doch worin genau besteht der Reiz, einen Podcast zu konsumieren? "Podcast-Hörer nutzen Zeiten, in denen sie zwar hören können, aber die Augen – und oft auch die Hände – für etwas anderes eingeteilt sind. Beim Autofahren, in der U-Bahn, beim Sport, bei der Hausarbeit oder wann auch immer man sonst Musik hören würde, aber stattdessen auch etwas 'Sinnvolles' hören kann", erklärt Springer-Autor Stephan Heinrich im Buchkapitel "Wie Sie Medien und Werkzeuge nutzen, um Content effektiv und effizient zu produzieren" (Seite 141). So verwundert es nicht, dass die meisten der befragten Hörer aus gebildeten Haushalten kommen. 

Aktuelle Inhalte, alltägliche Sprache

Ähnlich wie auf Youtube haben Konsumenten damit begonnen, ihre Audio-Unterhaltung selbst zusammenzustellen. Sobald ein neuer Podcast veröffentlicht wird, erscheint dieser unmittelbar auf den Smartphones seiner Abonnenten. Neben interessanten Inhalten und zeitlicher Unabhängigkeit ist es die Stimme, die Hörer begeistert und langfristig bindet. "Die Regelmäßigkeit der Erscheinung von neuen Podcast-Folgen in Verbindung mit der Vertrautheit der Stimme kann in wesentlich stärkerem Maße zum Beziehungsaufbau mit der Zielgruppe dienen", schreibt Heinrich auf Seite 142. 

Wer sich entscheidet, sein Content-Marketing um Podcasts zu erweitern, geht streng genommen eine dauerhafte Verpflichtung ein. Denn User erkennen, wenn Beiträge nur halbherzig und in unregelmäßigen Abständen erscheinen. Ein Redaktionsplan ist deshalb wie in sämtlichen anderen Content-Bereichen Pflicht. Sowohl Themen, als auch Titel, Cover, musikalisches Intro und Sprachgebrauch sollten zur anvisierten Zielgruppe passen. Gibt es bereits einen Blog mit regelmäßig veröffentlichten Artikeln, bietet es sich an, diese im Podcast vorzulesen. Dabei ist es wichtig, das geschriebene Wort an die alltäglichen Sprachgewohnheiten anzupassen, damit der Text nicht steif klingt. Auch Interviews und Kommentare zu aktuellen Ereignissen eignen sich hervorragend für den Firmen-Podcast

Podcast mit E-Mail-Marketing verbinden

Natürlich haben Unternehmen und Marken immer auch das Interesse, verschiedene Werbemaßnahmen in sämtliche öffentlichkeitswirksame Angebote zu integrieren. Im Fall von Podcasts gelingt das am besten ohne harten Schnitt und mit dem redaktionellen Inhalt vermengt ("Native Advertising"), da die Hörer in dem Moment meist nicht die Hände freihaben, um Klicks zu tätigen. "Wegen dieses Hindernisses ist es notwendig, attraktiven zusätzlichen Inhalt anzubieten, den der Hörer zusätzlich per E-Mail bekommen kann. Dieser Inhalt ist so gestaltet, dass er als sinnvolle Verstärkung des gehörten Inhalts wirken soll, zum Beispiel eine zusätzliche Liste von Links, eine Checkliste, eine grafische Darstellung oder etwas anderes, was als gesprochenes Wort nicht seine volle Wirkung entfalten würde", so Heinrich (Seite 144).  

Die technische Umsetzung ist weitaus einfacher, als viele Unternehmen glauben. Beschränken sich die Podcast auf Audio, liefern ein Laptop, ein gutes Mikrofon, eine erschütterungsfreie Aufhängung, kostenlose Aufnahmesoftware und Schnittprogramme vorzeigbare Ergebnisse. Anschließend sollte das ganze in den Web-Feed ("RSS") eines professionellen Medienservers oder einer Podcast-App eingebunden werden. Oder aber die Programmierung erfolgt aus eigenen Mitteln.

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