2000 | OriginalPaper | Buchkapitel
Reden, Lesen, Zuschauen: Interpersonale Kommunikation und Massenkommunikation als Quellen politischer Informationen
verfasst von : Rüdiger Schmitt-Beck
Erschienen in: Politische Kommunikation und Wählerverhalten
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Man kann sicherlich nicht behaupten, daß die Bedeutung der interpersonalen Kommunikation und der Massenkommunikation für das Wählerverhalten von der politikwissenschaftlichen Forschung bislang völlig ignoriert worden wäre. Mehrere, vorwiegend jüngere Untersuchungen setzten sich bereits mit der Bedeutung interpersonaler Interaktionsnetzwerke für die politischen Orientierungen der Wähler auseinander (vgl. Abschnitt 8.1). Und die politische Kommunikationsforschung hat eine reichhaltige Literatur über die Bedeutung von Massenmedien bei Wahlen vorgelegt (vgl. Abschnitt 9.1). Fast vollkommen vernachlässigt wurde in den vergangenen Jahrzehnten jedoch die simultane Analyse von interpersonaler Kommunikation und Massenkommunikation. “Media and interpersonal effects tend to be separate research agendas in political science.” (Lenart 1994; 4) Aber auch für andere Sozialwissenschaften ist dieselbe Desintegration der analytischen Auseinandersetzung mit diesen beiden Informationsquellen kennzeichnend (Reardon/Rogers 1988). Die Folge ist nicht nur ein eklatanter Mangel an empirischen Befunden, welche einen Vergleich der beiden Kommunikationsformen erlauben, sondern auch — und dieses Forschungsdefizit mitbegründend — theoretische Fragmentierung. “Communication theory lacks integration. Today there is one set of theories for interpersonal communication, and a different set of theories for mass media communication.”