2016 | OriginalPaper | Buchkapitel
Regionale Entwicklungsstrategien: Theoretische und empirische Begründungen und ihre Implikationen
verfasst von : Dr. rer. soc. oec. Rudolf Dujmovits
Erschienen in: Lebensentwürfe im ländlichen Raum
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Aussagen regionaler Wachstumstheorien zu den Entwicklungsmöglichkeiten des ländlichen Raums in modernen Industriestaaten erstrecken sich von einem von den Marktkräften getriebenen Ausgleich räumlicher Disparitäten bis zu verstärkter Polarisierung. Empirisch betrachtet, scheinen sich die Einkommensunterschiede zwischen den Ländern weltweit tendenziell auszugleichen, doch gleichzeitig steigt die Disparität innerhalb der untersuchten Länder. Unter den gegebenen technologischen Bedingungen sowie den Präferenzen der Wirtschaftssubjekte für den urbanen Raum dürften sich die wirtschaftlichen und demografischen Schrumpfungsprozesse in – insbesondere peripher gelegenen – Teilen des ländlichen Raums weiter fortsetzen. Die Agglomerationsvorteile des städtischen Raums können mittels Betriebsansiedlungen und Verkehrserschließung des ländlichen Raums vielfach nicht kompensiert werden. Als Alternative verbleibt ländlichen Regionen insbesondere eine endogene Entwicklung, die auf die aktive Mobilisierung bisher un(ter)genutzter regionaler Ressourcen setzt, oder auch die Entwicklung neuer, möglichst immobiler Spezialisierungsvorteile. Um die Lebensqualität der verbleibenden Regionsbevölkerung zu erhalten und eine Vergeudung öffentlicher Mittel einzuschränken, sollte zudem in manchen Fällen eine – politisch allerdings schwer durchsetzbare – kontrollierte Umstrukturierung und Schrumpfung der regionalen sozialen und technischen Infrastruktur angestrebt werden.