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Erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik 2/2020

Open Access 24.09.2020 | Aufsätze

Regulierung des Pflegemarktes: Räumliche Fehlentwicklungen werden verstärkt

verfasst von: Tobias Just, Franziska Plößl

Erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik | Ausgabe 2/2020

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Zusammenfassung

Angesichts der Alterung der deutschen Gesellschaft wird der Bedarf an Pflegedienstleistungen künftig zunehmen, und dies erzwingt, adäquate und bezahlbare Pflegekonzepte dort zu ermöglichen, wo der Bedarf entsteht. Drei idealtypische Pflegeheiminvestitionsbeispiele illustrieren, dass positive Projektgewinne in (sehr) zentralen Lagen schwerer zu erzielen sind als in der Peripherie. Dabei werden die Auswirkungen kritischer oder gesetzlich reglementierter Parameter, wie die maximale Heimgröße, auf die Rentabilität von Neubauvorhaben untersucht. Um diesen asymmetrisch wirkenden Anreizstrukturen entgegen zu wirken, könnte zum einen die Zugänglichkeit von Grundstücken in Ballungsräumen, z. B. durch städtebauliche oder erbbaurechtliche Verträge, erleichtert werden. Zum anderen könnten neben einheitlichen Mindeststandards die länderspezifischen Regelungen durch regionale Anpassungsfaktoren, zur Berücksichtigung der unterschiedlichen Preisniveaus für Bauland, flexibler ausgestaltet werden.

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Fußnoten
1
In Berlin sank die Zahl der Einwohner offiziell im Zuge der Zensus-Zählung um 170.000 Personen, für München wurden nach der Zählung 16.000 Personen zusätzlich ausgewiesen, für Regensburg lag die Veränderung bei unter 200 Einwohnern (Zensus 2011) (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2019; Bayerisches Landesamt für Statistik 2019).
 
2
Blinkert und Gräf (2009) weisen in ihrem Szenario „mit Angebotsbeschränkungen“, in dem also zusätzliche Nachfrage nach heimischer Pflege nicht einfach durch Töchter und Ehefrauen geleistet werden kann, einen zusätzlichen Bedarf von über einer Million Pflegeheimplätzen bis zum Jahr 2050 aus (Referenzjahr 2007). Dies entspräche einer Verdoppelung der Nachfrage nach stationärer Pflege. Gemäß deren spezifischen Parametersetzung könnte dieser Effekt sogar das Segment der stationären Pflege deutlich wachsen lassen, wenn die nächste Seniorenkohorte deutlich gesünder altern würde als die heutige.
 
3
Es gibt sicherlich peripherere Lagen als Höxter in Nordrhein-Westfalen, doch diese würden aktuell in den meisten Fällen keine privaten Investoren anziehen, da dort bereits jetzt die Nachfrage fehlt.
 
4
Nähere Hinweise zu weiteren Parametersetzungen der Projektentwicklungskalkulationen bei Plößl und Just (2020).
 
5
Früher galt als Daumenregel, dass nur Einrichtungen mit mehr als 100 Betten profitabel arbeiten können Just (2005). Diese Daumenregel hängt natürlich vom Regulierungsumfeld ab, es ist aber weiterhin richtig, dass gerade für Regionen mit hohen Bodenpreisen eine intensivere Bodennutzung vorteilhaft ist.
 
6
Die Kalkulationen beruhen auf der Annahme unveränderter Investitionskostensätze.
 
7
Vgl. Plößl und Just (2020) für einen tabellarischen Vergleich. Eine Rückübertragung der Kompetenzen auf die Bundesebene ist sehr unwahrscheinlich und auch nicht die sinnvollste Lösung, da regionale Differenzierung dann Vorteile bietet, wenn es zum Beispiel regionale Unterschiede in der Zahlungsbereitschaft und -fähigkeit oder spezifische Wünsche und Pflegebedürfnisse der Bewohner gibt.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Regulierung des Pflegemarktes: Räumliche Fehlentwicklungen werden verstärkt
verfasst von
Tobias Just
Franziska Plößl
Publikationsdatum
24.09.2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik / Ausgabe 2/2020
Print ISSN: 0937-0862
Elektronische ISSN: 2364-3943
DOI
https://doi.org/10.1007/s41025-020-00196-y

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