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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Religionen – Global Player in der internationalen Politik?

verfasst von : PD Dr. rer. pol. Ines-Jacqueline Werkner, PD Dr. phil. Oliver Hidalgo

Erschienen in: Religionen - Global Player in der internationalen Politik?

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Religionen bzw. deren Vertreter als Akteure der internationalen Politik zu betrachten, ist alles andere als selbstverständlich. So hat die Politikwissenschaft ausgehend vom Säkularisierungsparadigma der Religion lange Zeit nur wenig Bedeutung beigemessen. Dies betraf insbesondere die Disziplin der Internationalen Politik bzw. der Internationalen Beziehungen, steht letztlich die Entstehung des internationalen Staatensystems doch in einem engen Zusammenhang mit dem Westfälischen Frieden von 1648. Das vom Augsburger Religionsfrieden von 1555 übernommene Prinzip des „cuius regio eius religio“ leitete das Primat des Politischen vor dem Religiösen ein. Mit der Einführung der Staatsräson, mit der die Fürsten auch religiöse Fragen selbst entscheiden, verlor die Religion scheinbar endgültig ihre Bedeutung als Basis der Außenpolitik. Es entstand – erstmals in Europa – ein System souveräner Territorialstaaten. Dieses basierte auf drei Grundpfeilern: 1) dem Gleichgewicht der Macht als Basis internationaler Stabilität; 2) der Institutionalisierung der internationalen Ordnung und der Entwicklung einer internationalen Diplomatie; sowie 3) dem Völkerrecht. Staaten galten nunmehr als die einzigen legitimen Akteure im internationalen System und ersetzten die länderübergreifende Autorität der (katholischen) Kirche.

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Fußnoten
1
Dieses Kapitel basiert im Wesentlichen auf den Ausführungen bei Werkner (2011).
 
2
Siehe dazu vor allem Lewis 1996.
 
3
Siehe v. a. Roy (2006, S. 243 ff., 250 ff., 285 ff.), der diese Distinktion mit dem Argument begründet, dass erstere den Kampf als politisches Mittel weitgehend ablehnen und den, wahren‘ islamischen Staat mit Hilfe einer Re-Islamisierung der Umma zu verwirklichen trachten, während letztere mit Hilfe einer religiösen Terminologie ihre terroristischen Aktionen legitimieren wollen.
 
4
Weitere nennenswerte Aspekte, die hier leider ausgespart werden mussten, wären beispielsweise die Arbeit von katholischen und protestantischen Orden auf dem Gebiet der Flüchtlingshilfe, die Konflikt-Mediations-Kompetenz von Sant’Egidio oder Sarvodaya oder auch die internationale Friedensarbeit der Universal Peace Federation (UPF). Neben den abrahamitischen Religionen ließen sich zudem auch Weltreligionen wie der Buddhismus (hier speziell das International Network of Engaged Buddhists) und Hinduismus bzw. auch der Daoismus oder das Bahaitum auf das Vorhandensein von weltpolitischen Ambitionen hin überprüfen.
 
5
In diesem Zusammenhang möchten die Herausgeber explizit darauf verweisen, dass die in den Einzelbeiträgen geäußerten affirmativen oder kritischen Stellungnahmen zur globalpolitischen Tätigkeit bestimmter Religionsgemeinschaften selbstverständlich ihrerseits zur wissenschaftlichen Diskussion stehen.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Religionen – Global Player in der internationalen Politik?
verfasst von
PD Dr. rer. pol. Ines-Jacqueline Werkner
PD Dr. phil. Oliver Hidalgo
Copyright-Jahr
2014
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-04940-9_1