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27.06.2023 | Rentenversicherung | Infografik | Online-Artikel

Renten-Optimisten sind jung, männlich und westlich

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Das Vertrauen in die Rente erfuhr in der DIVA-Umfrage im Herbst 2022 einen weiteren Dämpfer. Nun scheinen die Sorgen langsam zu weichen - allerdings nicht bei allen Bevölkerungsschichten. Zu den Optimisten gehören laut aktueller Auflage vor allem junge Männer im Westen.

Während die Deutschen ihre aktuelle Altersvorsorge nach wie vor als negativ bewerten, hat beim Blick auf die künftige Rentenentwicklung ein positiver Trend eingesetzt.


Die Deutschen vertrauen wieder stärker in ihre Altersvorsorge. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in ihrem aktuellen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV). Dieser wies im Herbst 2022 mit minus 5,4 Zählern noch einen negativen Wert auf.  Die aktuelle Umfrage unter rund 2.000 Personen in Deutschland durch Insa Consulere zeigt nun wieder ein Plus mit 1,2 Punkte. Die Kennzahl misst das Meinungsklima zur Altersvorsorge in Deutschland und kann Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen.

Allerdings beurteilen die Befragten die aktuelle Lage mit minus 3,3 noch immer skeptisch. Positiver sind die Einschätzungen mit Blick auf die künftigen Erwartungen. Der Indexwert von plus 5,8 hat für die Trendwende beim Gesamtindex geführt. Interessant sei, dass Frauen, Ältere und Ostdeutsche weiterhin skeptisch sind, betont Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. "Der aufkeimende Renten-Optimismus ist also jung, männlich, westlich."

Private Altersvorsorge bleibt für viele wichtig

Insgesamt erwartet mit 53 Prozent mehr als die Hälfte der Teilnehmer, dass sich das Versorgungsniveau der gesetzlichen Rente in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren schlechter entwickeln wird. Im Herbst sagten das noch 61 Prozent. "Die Menschen trauen der gesetzlichen Rente also wieder mehr zu", lautet das Fazit der Studienautoren. Dennoch wollen 52 Prozent ihre private Altersvorsorge in den nächsten drei Jahren auf dem aktuellen Niveau zu halten und 40 Prozent ihre Bemühungen sogar zu intensivieren. 

"Die Einsicht, dass die gesetzliche Rente allein nicht reicht und ergänzende private Vorsorge wichtig ist, scheint sich bei den Menschen im Land durchzusetzen", sagt Martin Klein, Geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands Votum. Dieser gehört zu den insgesamt vier Trägerverbänden des DIVA. Eine Reform des Riester-Sparens sei seit Jahren überfällig, moniert Klein. Aufgrund des immer noch unterschiedlichen Lohnniveaus nach 33 Jahren Wiedervereinigung bliebe der arbeitenden Bevölkerung in den neuen Bundesländern weniger Einkommen, um private Vorsorge zu betreiben. Die nicht flächendeckende betriebliche Altersvorsorge komme erschwerend hinzu, so der Verbandsvorstand. 

Riester-Zulagen aufstocken

DIVA-Direktor Heuser spricht sich zudem für eine Aufstockung der Zulagen aus: "Die Inflation nagt ja nicht nur an der Kaufkraft der gesetzlichen Rente, sondern auch an der der privaten Altersvorsorge. Wenn Riester jetzt reformiert wird, dann sollte die Politik auch eine Dynamisierung der Zulagen einbauen, mit der ein Inflationsausgleich möglich wäre." Schließlich müssten Riester-Sparer bei jeder Gehaltserhöhung die Beiträge erhöhen, um weiter die volle Zulage zu erhalten. Dann sei es nur gerecht, wenn auch die Zulagen mit ansteigen. Ansonsten läge die Verantwortung für die Inflation allein bei den Menschen."

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