Skip to main content

2021 | Buch

Resilienz im Unternehmen - den Faktor Mensch fördern

Handlungsempfehlungen und praktische Umsetzung

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Was sind Stellschrauben personaler und organisationaler Resilienz in einer sich zunehmend revolutionär verändernden Welt? Eine ganzheitlich verstandene und gelebte Resilienz bietet den Rahmen, um schwierigen Situationen wie auch dem, was überraschend auf uns zukommen kann, zu begegnen. Dabei ist der „Faktor Mensch“ entscheidend, um solche Herausforderungen zu bewältigen und daraus gestärkt hervorzugehen.
Fachlich fundiert beschreibt der Autor, wie Resilienz im Unternehmen wirksam gestaltet werden kann. Dabei zeigt er konkrete, praxiserprobte Wege auf, die jede Organisation unter Berücksichtigung der jeweiligen Unternehmensphilosophie und -kultur in Betracht ziehen und an ihre spezifische Situation, Stärken und Potenziale anpassen kann.
Ein praxisorienterter Leitfaden mit vielen sofort umsetzbaren Handlungsempfehlungen, um die Resilienz in Unternehmen mit System und Konsequenz zu entwickeln und zu fördern.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Unsere Welt ist im Umbruch! Mächtige spalten die Gesellschaft in ihren Ländern und Bündnisse zwischen Staaten (siehe bspw. Donald Trump, Recep Erdoğan, Wladimir Putin, Aljaksandr Lukaschenko oder Xi Jinping), radikale, extremistische und terroristische Gewalttaten sind schon fast an der Tagesordnung, Naturkatastrophen nehmen zu. Last but not least: COVID-19 wird als die größte Krise bezeichnet, mit der die Menschheit im 21. Jahrhundert umgehen muss. Die Bedrohungen, die in einem solchen Umfeld entstehen bzw. von diesem ausgehen, können sowohl in ihrer Wirkung als auch in ihrer Häufigkeit variieren. Ein Ereignis in einem Gebiet kann oft katastrophale Auswirkungen in einem anderen Gebiet haben (Jüttner 2005; Bhamra et al. 2011).
Erich R. Unkrig
2. Resilienz – ein kurzer Einblick in Theorie und Praxis
Zusammenfassung
Resilienz ist ein interdisziplinäres Thema, bei dem Theorie und Praxis in einem ausgewogenen Verhältnis zu bedenken sind. „Die Definitionen haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, aber grundsätzlich versteht man unter Resilienz die positive Anpassung oder die Fähigkeit, die mentale Fitness trotz der Erfahrungen in belastenden Situationen zu erhalten oder wiederzuerlangen.“, sagt Helen Herrman, Professorin an der University of Melbourne, sinngemäß. So öffnet die Resilienzforschung uns die Augen dafür, dass es nicht um angeborene Eigenschaften geht, wenn Widrigkeiten, besondere Herausforderungen oder Krisen manche Menschen mehr fordern und belasten als andere. Es geht also auf der einen Seite um Personen, die resilienzfördernde Kompetenzen und Fähigkeiten mitbringen, die aber auch lernen und sich entwickeln. Auf der anderen Seite geht es um Systeme und Prozesse, die dabei helfen, sich als Team und als Organisation in Richtung resilienten Verhaltens und Handelns weiterzuentwickeln und so auch in und nach besonderen Herausforderungen zu lernen und zu wachsen.
In diesem Kapitel erfahren Sie, …
  • welche Beobachtungen und Überlegungen Forscher*innen zu Konzepten der personalen und organisationalen Resilienz inspiriert haben,
  • dass es deutliche Schnittmengen bei den Faktoren gibt, die eine Wirkung auf die Entwicklung von resilienzfördernden Fähigkeiten haben,
  • wie sich grundlegende Resilienzmodelle entwickelt haben,
  • dass es vor allem personale und soziale Faktoren sind, die resilientes Verhalten ermöglichen,
  • warum ausgerechnet die Katastrophen der Raumschiffe Challenger und Columbia zum Nachdenken über zentrale Handlungsfelder der Resilienz anregen.
Erich R. Unkrig
3. Resilienz als ganzheitliches Managementkonzept
Zusammenfassung
„Wenn wir Hindernisse angehen, finden wir mit einem Mal versteckte Reserven an Mut und Resilienz, von denen wir nicht wussten, dass wir sie haben. Erst wenn wir scheitern, merken wir, dass diese Ressourcen schon immer in uns steckten. Wir müssen sie nur finden und weitermachen.“ sagte A. P. J. Abdul Kalam, von 2002 bis 2007 indischer Staatspräsident. Einfach gesagt – anscheinend braucht es keine hochtrabenden Begriffe, innovativer Konzepte und gut gemeinter Ratschläge (von denen die Managementwelt voll ist). Vielmehr verfolgen Unternehmen und Institutionen in ihren Strategien implizit oder explizit nur zwei wesentliche Denk- und Handlungsoptionen für ihren Erfolg und das Überleben in einer von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit geprägten Umfeld. Einerseits resultiert Unternehmenserfolg aus einer situativ optimalen Strategie der Anpassung an die Marktbedingungen (dem sogenannten „market-based view“). Die andere Quelle des Erfolgs sind die internen Ressourcen der jeweiligen Organisation, die vor allem für den langfristigen Unternehmenserfolg (mit-)verantwortlich sind (der sogenannte „resource-based view“).
In diesem Kapitel erfahren Sie, dass …
  • Rollen und Verantwortlichkeiten vor allem im Management von Schwachstellen gefragt sind,
  • diverse Modelle des Resilienzmanagements zweckmäßige Handlungsoptionen für eine systematische Entwicklung und Steuerung einer ganzheitlichen organisationalen Resilienz anbieten,
  • die Funktion „Personalmanagement“ den Faktor Mensch in einer nach Resilienz strebenden Organisation fördern kann,
  • Resilienzcontrolling einen wesentlichen Beitrag zur Sensibilisierung und Aktivierung der Entscheider*innen in einer nach Resilienz strebenden Organisation leisten kann.
Erich R. Unkrig
4. Aktionsfelder der Resilienz
Zusammenfassung
Aus ihrer Zeit als Bundesministerin für Arbeit und Soziales stammt das Zitat von Ursula von der Leyen „Unser Ziel ist Resilienz, also Widerstandsfähigkeit – nicht nur für jeden einzelnen Beschäftigten, sondern vor allem auch für die Unternehmen als Ganzes.“ Damit Resilienz auf allen Ebenen, intra- und interpersonal als auch intra- und in Ansätzen auch interorganisational Wirkung entfalten kann, braucht es ein Ineinandergreifen diesbezüglicher Konzepte, persönlicher Einsichten und praktischer Werkzeuge, die Mitarbeitende und Führungskräfte dabei unterstützen, in Herausforderungen nicht nur zu bestehen, sondern sich zu entwickeln. Und dies sowohl als Einzelne/r wie auch als Team und als organisationale Gemeinschaft. Dabei werden interdisziplinäre Ansätze und Erkenntnisse in die Tat umgesetzt, um Orientierung zu geben, was wie getan werden kann, damit Resilienz in der Organisation entsteht.
In diesem Kapitel erfahren Sie, dass personale wie auch organisationale Resilienz …
  • erfordert, eine Beziehungsperspektive einzunehmen, sich über bisher bewährtes Denken, Verhalten und Handeln hinweg zu öffnen, Vertrauen zu sich selbst und anderen aufzubauen,
  • Orientierung und eine fundierte Entscheidungsfindung integriert, die verschiedene Perspektiven einbezieht und Auswirkungen über das Hier und Jetzt hinaus berücksichtigt,
  • Offenheit für das eigene Potenzial und für Signale aus der komplexen, sich verändernden Umwelt braucht,
  • den Abbau von festen Orientierungen wie auch unbewussten Vorurteilen erfordert und die Bereitschaft, die eigene Komfortzone zu verlassen,
  • dabei unterstützt, das Unbekannte zu erkunden. Die Kombination aus innerer Erkundung und ständiger Beobachtung des kontextuellen Umfelds führt zu schnellem Wachstum und Lernen,
  • die Voraussicht und Agilität erzeugt, die erforderlich ist, um in sich verändernden Kontexten effektive Wege zu beschreiten,
  • dabei unterstützt, neue Möglichkeiten zu sehen und durch Kreativität die Zukunft zu gestalten.
Erich R. Unkrig
5. Resilienzfördernde Führung
Zusammenfassung
Reinhard Mohn, ehemaliger Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender von Bertelsmann, soll einmal gesagt haben: „Der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens ist nicht das Kapital oder die Arbeit, sondern die Führung.“ Umgesetzt in Führungsinterventionen heißt dies, dass wirksame Führungskräfte ihren Mitarbeitenden den notwendigen Freiraum lassen, ihr Knowhow, ihre Erfahrungen, ihr Selbstvertrauen zu aktivieren und damit einzubringen. Führung gestaltet diesen Raum – durch die Definition von Rahmenbedingungen und „Spielregeln“, die Schaffung von Transparenz über Rollen und Verantwortlichkeiten wie auch die Formulierung eines erstrebenswerten Bilds der Zukunft und motivierenden Zielen.
In diesem Kapitel erfahren Sie, dass resilienzfördernde Führung …
  • die Kräfte und Potenziale des Teams so kombiniert, dass selbst in schwierigen Zeiten effizient gearbeitet werden kann,
  • die Bedürfnisse der Teammitglieder antizipiert und sensibel dafür ist, wo sich der/die Einzelne wie auch das Team als Ganzes in der „Veränderungskurve“ befinden könnte,
  • die Fähigkeiten und das Engagement jedes/r Mitarbeitenden für den gemeinsamen Erfolg wertschätzt,
  • das Team auf gemeinsame Ziele fokussiert und in der Führungsrolle offen für die Einbeziehung verschiedener Perspektiven in den eigenen Ansatz wie auch die Beteiligung der Teammitglieder ist,
  • eine sorgfältige Planung von Information und Kommunikation beinhaltet, um den Sinn und Zweck von Zielen und Maßnahmen zu erklären und die Mitarbeitenden „ins Boot zu holen“,
  • Synergien schafft, die nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch die Führungskraft selbst resilienter, effizienter und effektiver macht.
Erich R. Unkrig
6. Organisationale Resilienz – wir haben es in der Hand!?
Zusammenfassung
Resilientes Denken, Verhalten und Handeln im Unternehmen hat den Zweck, den Stakeholdern, insbesondere den Mitarbeitenden, den Führungskräften und den internen wie externen Kunden einen Mehrwert zu bieten. Gerade in schwierigen Kontexten verlassen sich Menschen auf diejenigen, die ihnen am nächsten stehen. Soziale Netzwerke sind eine Quelle der Resilienz und bieten Ressourcen, Informationen und mentalen Halt, die die Regenerierung fördern oder sogar beschleunigen können.
In diesem abschließenden Kapitel erfahren Sie, dass …
  • eine ganzheitlich verstandene und gelebte Resilienz den Rahmen bietet, um das, was ungeplant und überraschend auf uns zukommt, zu bewältigen und daraus zu lernen,
  • jede und jeder in der jeweiligen Rolle Verantwortung für die eigene wie auch die Resilienz im Umfeld übernehmen sollte,
  • das resiliente Unternehmen die Aufmerksamkeit aller auf das Persönliche und Zwischenmenschliche sowie auf das System und den Kontext richten muss.
Erich R. Unkrig
Backmatter
Metadaten
Titel
Resilienz im Unternehmen - den Faktor Mensch fördern
verfasst von
Erich R. Unkrig
Copyright-Jahr
2021
Electronic ISBN
978-3-658-34591-4
Print ISBN
978-3-658-34590-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-34591-4