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04.10.2013 | Ressource | Schwerpunkt | Online-Artikel

Brandenburgisches "Landschaftsexperiment" für eine nachhaltige Wasser- und Abwasserwirtschaft

verfasst von: Matthias Schwincke

2 Min. Lesedauer

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Ein vorausschauendes und integriertes Management von Wasser- und Abwasser-Ressourcen sowie Nährstoff-Strömen zählt zu den zentralen Herausforderungen für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und den sozialen Zusammenhalt der Region Brandenburg. Zur Unterstützung von Politik und Verwaltung, Regionalplanung, Umwelt- und Wasserbehörden arbeitet ein breiter Forschungsverband aus elf wissenschaftlichen Einrichtungen aus Berlin und Brandenburg sowie den Berliner Wasserbetrieben in den Landkreisen Uckermark und Barnim unter anderem an der Erprobung von innovativen Abwassertechnologien.

Ob durch demographische Entwicklung, knappe öffentliche Haushalte, weiter steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise oder Herausforderungen des Klimawandels wie sinkende Grundwasserspiegel - bisherige Formen der Daseinsvorsorge und bestehende Infrastrukturen stehen im Bundesland Brandenburg stark unter Druck. Vor diesem Hintergrund fordert der Beirat für Nachhaltige Entwicklung in seinen aktuellen Empfehlungen zur Landes-Nachhaltigkeitsstrategie im Handlungsschwerpunkt "Lebensqualität in Städten und Dörfern" auch eine systematische Aufarbeitung von Problemen und Handlungsoptionen im Bereich wasserwirtschaftlicher Dienstleistungen, einschließlich der Erfahrungen mit dezentralen und semizentralen Technikoptionen sowie die Rückgewinnung von Energie und Inhaltsstoffen aus Abwasser.

Zu den wegweisenden Erfahrungen auf diesem Gebiet zählen mittlerweile die an verschiedenen Pilotstandorten in unterschiedlichen Teilregionen Brandenburgs entwickelten und erprobten Modell-Lösungen des von zwölf Forschungseinrichtungen aus Berlin und Brandenburg getragenen Verbundprojekts ELaN (Entwicklung eines integrierten Landmanagements durch nachhaltige Wasser- und Stoffnutzung in Nordostdeutschland). Unter der Leitung des Leibniz Zentrums für Agarlandschaftsforschung (ZALF) befassen sich vierzehn Teilprojekte mit technologischen, hydrologischen, ökotoxikologischen und landwirtschaftlichen Aspekten der Nutzung gereinigten Abwassers und des Nährstoff-Recyclings sowie mit der alternativen Nutzung von Sonderstandorten.

Auf drei der Versuchsflächen, zwei ehemalige Rieselfeld-Komplexe vor den Toren Berlins sowie ein Niedermoor in der ländlich geprägten Randow-Welse-Niederung, wird gereinigtes Abwasser ausgebracht mit dem Ziel, eine Nachreinigung zu erreichen und gleichzeitig den Wasserhaushalt sensibler Flächen zu stabilisieren und das Rückhaltevermögen für Nähr- und Schadstoffe zu optimieren. Mit Hilfe eines intensiven Nähr- und Schadstoffmonitorings werden etwaige Kontaminationsrisiken erfasst. Ergänzend dazu erfolgt ein Monitoring prioritärer Stoffe nach Wasserrahmenrichtlinie und neuartiger anthropogener Spurenstoffe. Außerdem sollen Nährstoffe wie Phosphor bei der Abwasseraufbereitung direkt zurückgewonnen und der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden.

Das innovative "Landschaftsexperiment" ist eine Fortführung der in den Landkreisen Barnim und Uckermark gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen des europäischen Großforschungsprojekts "InnoLand", das Wiggering et al. im Kapitel "Zero emissions region north-eastern Brandenburg – between climate adaptation and challenges for innovative land use" ausführlich darstellen.

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