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24.02.2016 | Ressourceneinsatz | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wann haben Sie das letzte Handy gekauft?

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Die Produktion von Elektro- und Elektronikgeräte verursacht hohe Umweltwirkungen. Eine möglichst lange Nutzungsdauer wäre ressourcen- und umweltbewusst. Eine Studie gibt Hinweise.

Der Digitalverband Bitkom berichtet auf Grundlage aktueller Prognosen des European Information Technology Observatory (EITO) über die steigende Nachfrage nach Smartphones im vergangenen Jahr. 2015 wurden in Deutschland 26,2 Millionen Geräte verkauft (plus 7,4 Prozent gegenüber Vorjahr). Die Verbraucher greifen immer schneller zu einem neuen Gerät. Die Lebens- und Nutzungsdauer von Elektro- und Elektronikgeräten sinkt unter anderem bedingt durch fallende Preise und eine hohe Innovationsgeschwindigkeit. In der Öffentlichkeit ist die Meinung verbreitet, die kürzer werdenden Lebensdauern seien von den Herstellern absichtlich herbeigeführt. In einer vom Umweltbundesamt beauftragten Untersuchung wurden Ursachen wissenschaftlich untersucht und Strategien gegen die natürliche und künstliche Alterung, die so genannte Obsoleszenz, erarbeitet.

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Die kürzer werdenden Lebens- und Nutzungsdauern der Geräte sind insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Ressourcenverbrauchs an Edelmetallen, seltenen Erden und weiteren Rohstoffen bei der Herstellung kritisch. Die Wissenschaftler am Öko-Institut und der Universität Bonn betonen, dass eine optimale Lebensdauer mit Blick auf die Umwelt von zentraler Bedeutung sei. Die Untersuchungen ergaben ein differenziertes Bild der Gründe, warum Verbraucher neue Geräte anschaffen. Für eine absichtlich von den Herstellern herbeigeführte verkürzte Produktlebensdauer gab es keine Anhaltspunkte.

Obsoleszenz entgegenwirken

In der Studie legen sich die Wissenschaftler auf eine Mindestanforderungen an Qualität und Haltbarkeit der Produkten und ihrer Bauteile und Komponenten als wesentlichen Baustein für eine Verlängerung der Lebens- und Nutzungsdauer fest. Hierzu müssen Messnormen und Standards für Bauteile und Geräte weiter entwickelt werden. Außerdem muss die Reparierbarkeit der Elektro- und Elektronikprodukte verbessert werden. Die Lieferbarkeit von Ersatzteilen und transparente Informationen zur Reparaturmöglichkeit sind Voraussetzung.

Politik schafft den Rahmen, Hersteller und Verbraucher müssen umdenken

Verändern muss sich die Philosophie der Hersteller, wird in der Studie festgestellt. Die Produkte sollten so ausgelegt werden, dass sie so lange wie nötig halten und nicht so lange wie möglich. Aber auch die Verbraucher müssen umdenken. Sie müssen die Bereitschaft entwickeln vermehrt auf hochwertige und langlebigere Produkte zu setzen, um so einen wirkungsvollen Beitrag zum Ressourcenschutz zu leisten. Von der Politik muss ein Anreiz für die längere Nutzung von Elektro- und Elektronikgeräten geschaffen werden. Die Wissenschaftler betonen, Strategien gegen Obsoleszenz können nur dann wirksam werden, wenn sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe im Zusammenspiel zwischen Politik, Herstellern, Wissenschaft und Verbrauchern verstanden werden.

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