Bisher manuell durchgeführte Schweißarbeiten können mit sensorgeführten kollaborativen Robotern teilweise automatisiert werden. Insbesondere für kleinere Stückzahlen können metallbearbeitende Unternehmen ihren Schweißprozess zielgerichtet optimieren.
Eine Vollautomatisierung von Schweißprozessen ist nicht immer wirtschaftlich. Insbesondere im Maschinen- und Sondermaschinenbau geht es oft um individuelle Kundenwünsche und Kleinserien. Eine vollständige Automatisierung hat hier keine Chance, da der jeweilige Anpassungsaufwand für die Maschinen zu groß ist. Das Fraunhofer Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM zeigt mit einem kollaborativen, sensorgeführten Schweißroboter die Teilautomatisierung eines bisher rein manuellen Schweißprozesses. "Teilautomatisierung bedeutet kundenindividuelles Schweißen, das für die Mitarbeiter komfortabel und für das Unternehmen effizient ist", fasst Dr.-Ing. Christian Henke, Abteilungsleiter Scientific Automation am Fraunhofer IEM zusammen.
Flexibles Einrichten ohne Programmierkenntnisse
Über ein Bedienpanel wählen Mitarbeiter am 3D-Modell des Werkstücks die zu bearbeitenden Flächen oder Kanten aus und konfigurieren den Schweißvorgang. Der sonst für jedes Werkstück nötige individuelle Programmieraufwand entfällt. Sensoren im intelligenten Werkzeugkopf erfassen die Konturen des Werkstücks, das System erkennt Abweichungen vom Konstruktionsmodell und gleicht diese während der Bearbeitung selbständig aus. Der kollaborative Roboterarm kann von Mitarbeitern flexibel und ohne Programmierkenntnisse eingerichtet werden. Er nimmt ihnen schwere körperliche Arbeit ab, überlässt ihnen aber stets die Kontrolle über den Schweißprozess.
Das Fraunhofer IEM stellt die Lösung als ein Beispiel für nutzenbringende Assistenzsysteme in der Produktion auf der Hannover Messe (1.– 5. April 2019) in Halle 17, Stand C24 vor.