Ohne Seltene Erden keine Halbleiter oder Elektromotoren. Der Abbau erfolgt allerdings kaum in Deutschland und der EU – umso größer ist die Abhängigkeit vom Import.
Im Jahr 2024 wurden nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat insgesamt 12 900 Tonnen an Seltenen Erden im Wert von 101 Millionen Euro in die EU Importiert.
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Deutschland ist bei der Versorgung mit Seltenen Erden weiter hochgradig auf Importe aus China angewiesen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Demnach sei im vergangenen Jahr 65,5 % der importierten Menge direkt aus China (3.400 t) gekommen. Der Anteil sei damit zwar leicht zurückgegangen: 2023 waren noch 69,1 %. Jedoch positioniert sich Deutschland damit im europäischen Vergleich ungünstig. Die EU-Staaten importieren 46,3 % (6.000 t) aller Seltenen Erden aus China.
Zweitwichtigstes Herkunftsland für Deutschland war 2024 Österreich mit einem mengenmäßigen Anteil an den Importen von 23,2 % (1.200 t). Darauf folgte Estland mit 5,6 % (300 t). In diesen beiden Ländern werden Seltene Erden weiterverarbeitet, die ursprüngliche Herkunft sei statistisch nicht nachweisbar, so Destatis. Insgesamt wurden 5.200 t im Wert von 64,7 Millionen Euro 2024 nach Deutschland eingeführt (2023: 5.900 t). In die EU wurden zuletzt 12.900 t importiert.
Ohne China keine Dauermagneten in E-Motoren
Bei einigen der Seltenen Erden hat China als Herkunftsstaat einen besonders hohen Anteil. So seien laut Destatis nach Deutschland importierte Lanthanverbindungen 2024 zu 76,3 % aus China gekommen. Diese Verbindungen, die unter anderem für die Herstellung von Akkus genutzt werden, würden gut drei Viertel der gesamten Importmenge Seltener Erden ausmachen. Neodym, Praseodym und Samarium, die unter anderem für Dauermagneten in Elektromotoren verwendet werden, seien nahezu vollständig aus China importiert worden, so die Behörde.
Auch bei den Importen in die EU hat China als Herkunftsstaat bei einigen Seltenen Erden einen besonders hohen Anteil. So seien 14,2 t von insgesamt 14,4 t importiertem Neodym, Praseodym und Samarium 2024 aus China gekommen. Das habe 97,7 % entsprochen. Darüber hinaus seien 72,1 t und damit 99,3 % der Importmenge an Cer und Lanthan aus China eingeführt worden.