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07.08.2024 | Rohstoffe | Nachricht | Nachrichten

Rückgewinnung von Kupfer aus Asche wirtschaftlich möglich

verfasst von: Mathias Keiber

1:30 Min. Lesedauer

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Bei der Müllverbrennung entsteht Asche, deren Feinfraktion 0,3 bis 0,5 % Kupfer enthält. Die Gewinnung lohnt aber nur bei Weiterverwertung der verbleibenden mineralischen Fraktion. Das ist jetzt möglich.

Die Universität Duisburg-Essen hat zusammen mit Partnern einen Prozess entwickelt, mit dem sich Kupfererz aus der Asche von verbranntem Müll wirtschaftlich gewinnen lässt und die verbleibende mineralische Fraktion weiterverwertet werden kann. Konkret wird die Asche, die eine Körnung von 0 bis 10 mm hat, in verschiedenen Stufen gemahlen, wobei unterschiedliche Wertstoffe mittels verschiedener Trennverfahren extrahiert werden.

Dabei sollen sich die Metalle weitgehend von der mineralischen Fraktion abtrennen und daher in die Metallproduktion übernehmen lassen. Der deutlich größere Rest wird abhängig von seiner Korngröße gesäubert als Rohstoff der Zement- und Betonproduktion zugeführt oder als Ersatz für natürliche Gesteinskörnungen in Betonanwendungen genutzt.

2800 t Kupfer, 20 t Silber und 100 kg Gold pro Jahr

"Mit dem Prozess können aus einer ursprünglich wertlosen Menge – wertlos deshalb, da sie im Abfall extrem fein verteilt ist – theoretisch 8.000 t eines Kupferkonzentrates pro Jahr separiert werden. Darin wären circa 2800 t Kupfer, 20 t Silber und 100 kg Gold enthalten", erklärt Prof. Dr. Rüdiger Deike von der Universität Duisburg-Essen. Die Gewinnung sei aber nur dann wirtschaftlich möglich, wenn die mineralische Fraktion auch verwertet werden könne. Das sei bei der Methode der Fall.

In Deutschland wurden 2022 etwa 25 Millionen t Abfall in Verbrennungsanlagen thermisch behandelt. Aus den Resten wurden mit konventionellen Methoden wie Sieben, Magnet- und Wirbelstromabscheidern rund 600.000 t Metalle zurückgewonnen. Die verbleibende Müllverbrennungsasche wurde zum Großteil auf Deponien für Basisabdichtungen, Funktionsschichten und weitere Baumaßnahmen verwertet – obwohl noch wertvolle Metalle enthalten waren. Das könnte sich nun ändern. Denn der Abbau von Kupfererz gilt heute ab einem Gehalt von 0,3 % als wirtschaftlich.

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