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Erschienen in: BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte 4/2015

01.04.2015 | Originalarbeit

Rohstoffinitiativen auf europäischer Ebene

verfasst von: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Peter Moser, Dr. mont. Alfred Maier

Erschienen in: BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte | Ausgabe 4/2015

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Zusammenfassung

Die Bedeutung der Versorgung mit energetischen und nichtenergetischen mineralischen Rohstoffen bleibt von überragender Bedeutung für das Wohlergehen der Menschheit. Es wird ein Überblick über die globale Produktion von mineralischen Rohstoffen gegeben und die Konzentration der Produktion und die Konzentration auf den Rohstoffmärkten betrachtet.
Die Zusammenhänge von Klimawandelpolitik, Energiepolitik und Rohstoffpolitik werden gezeigt und die Beiträge der europäischen Politik zur Entwicklung des Rohstoffsektors hervorgehoben. Die Rolle der Montanuniversität mit ihrer Strategie für die ESEE Region (East- and Southeast Europe) wird dargestellt und schlussendlich den Ordinarii für Bergbaukunde Fettweis und Wagner gratuliert.

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Fußnoten
1
Nicht einmal in der Steinzeit konnte der Mensch auf die Nutzung der Erdkruste zur Entnahme von mineralischen Rohstoffen verzichten. Dies gilt natürlich auch für die Kupferzeit (4.000–2.000 v. Chr.), für die Bronzezeit (2.000–800 v. Chr.), für die ältere Eisenzeit (Hallstatt 800–400 v. Chr.) und für die jüngere Eisenzeit (400–15 v. Chr.) und noch viel mehr für die heute überaus energieintensive und rohstoffintensive Gesellschaft des 21. Jahrhunderts [1, 2].
 
2
Der Nutzen für Menschen aus den (energetischen) Leistungen Licht, Wärme, Kraft, Bewegung und Kommunikation setzt überwiegend energetische Mineralrohstoffe voraus. Der Nutzen für Menschen aus Produkten wie Kugelschreibern, Kochtöpfen, Straßen, Brücken, Eisenbahnen, Häusern, Büros, Maschinen, Automobilen, Computern, Flugzeugen, Zahnpasta, Farben und Lacken, Panzern und Büroklammern etc. setzt nichtenergetische Mineralrohstoffe (Material) und energetische Mineralrohstoffe (graue Energie)voraus [1, 2].
 
3
World-Mining Data [3]:„Der Herfindahl-Hirschmann Index (HHI) ist eine allgemein anerkannte Maßzahl für Marktkonzentrationen. Er errechnet sich durch die Summe der Quadrate der Anteile eines Unternehmens am (Welt-)markt. Besteht lediglich ein einziges Unternehmen (100 % Marktanteil), erreicht der HHI seinen Maximalwert von 10.000 (1002), was einem Monopol gleichkommt. Bei einem Markt, bestehend aus vier Unternehmen mit Marktanteilen von 30 , 20, 10 und 5 % erreicht der HHI einen Wert von (302 + 202 + 102 + 52) = 1425. Der HHI berücksichtigt die relative Größe und die Verteilung von Produzenten in einem Markt und erreicht einen Wert von 0, wenn der Markt aus einer Vielzahl von Unternehmen mit relativ gleicher Größe besteht. Der HHI steigt aber ebenso an, wenn die Anzahl der Unternehmen sinkt oder die Größen der einzelnen Unternehmen stark unterschiedlich sind. In den Vereinigten Staaten gilt ein Markt als mäßig konzentriert, wenn der HHI zwischen 1000 und 1800 liegt. Liegt der HHI über 1800, gilt der Markt als konzentriert. In der EU liegt die Schwelle von mäßig konzentriert zu konzentriert bei 2000.“
 
4
Borate, Chrom, Kokskohle, Magnesit, Phosphatgestein, Silicium, Antimon, Beryllium, Flussspat, Gallium, Germanium, Graphit, Indium, Kobalt, Magnesium, Niob, Metalle der Platingruppe, schwere Seltene Erden, leichte Seltene Erden und Wolfram
 
5
Zum Zeitpunkt des Ehrenkolloquiums war der Wettbewerb noch nicht abgeschlossen.
 
6
1713 skizzierte der Freiberger Oberberghauptmann Hannß Carl von Carlowitz das Konzept „nachhaltigen Wirtschaftens“ – bezogen auf die Energieversorgung des Montanwesens durch Forstwirtschaft – mit der Überlegung, dass man nur den Anteil an Holz im Wald nutzen kann, der auch langfristig nachwächst.
 
7
Die Laudationes für die Würdenträger des Ehrenkolloquiums finden sich an anderer Stelle, eine Randnotiz über das Wirken der Würdenträger im Zusammenhang mit den europäischen Strategien soll jedoch nicht fehlen.
 
8
1971 wurde vom Club of Rome (Meadows, De.; Meadows, Do.; Zahn, E.; Milling, P.: Die Grenzen des Wachstums. Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg, 1973) die Entwicklung der Welt mit einem mathematischen Modell beschrieben, dem die statistische Lebensdauer von Rohstoffen als limitierender Faktor des Wachstums unterlegt war, und darauf beruhend wurde ein Zusammenbruch der Weltwirtschaft (Hungersnöte etc.) in Aussicht gestellt. Die dramatische Verknappung und der damit einhergehend steigende Wert von mineralischen Rohstoffen wurden eindrucksvoll dahingehend belegt, dass die Menschheit bei Fortdauer des gegenwärtigen Wachstums bereits in wenigen Jahrzehnten mit dem Zusammenbruch der Weltwirtschaft und dem Verhungern rechnen muss, und zwar unabhängig von allen Bemühungen zur Krisenbewältigung. Maßgeblich dafür ist, dass der Menschheit in absehbarer Zeit die als eng begrenzt angenommenen Lagerstättenvorräte an mineralischen Rohstoffen als Grundlage der Wirtschaft zu Ende gehen und damit auch die Möglichkeiten, mit den durch das Bevölkerungswachstum verursachten Existenzproblemen fertig zu werden.
Das Denken der Menschen in den Industrienationen in Richtung Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen wurde jedenfalls durch den Club of Rome Bericht maßgeblich verändert. Teilweise können die Arbeiten als philosophischer Überbau diverser „grüner“ Politikentwicklungen angesehen werden. Erhebliche Anstrengungen in Richtung Prospektion und Exploration von Lagerstätten und Aufbau von Produktionskapazitäten wurden im Gefolge des Berichtes unternommen. Schlussendlich hat das tatsächliche Verhalten der Menschheit zu höherem Rohstoffverbrauch bei bis vor kurzem niedrigen Rohstoffpreisen geführt. Der weltweite Primärenergieverbrauch betrug beispielsweise 1973 etwa 6.128 Mtoe, im Jahr 2012 belief er sich auf etwa 13.371 Mtoe [5]. Die Aussagen des Club of Rome, Gold would run out in 1981, Silver and Mercury in 1985, Zinc in 1990 etc. sind letztlich nicht eingetroffen und werden teilweise und freundlich auch als einfache Provokation angesehen.
 
9
Die den Büchern von Meadows zu entnehmende Aussage, dass die gesamte Wirtschaft letzten Endes auf der ausreichenden Verfügbarkeit von mineralischen Rohstoffen beruht, kann mit Fettweis (G. B. L. Fettweis: Zur Geschichte und Bedeutung von Bergbau und Bergbauwissenschaften, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2004) daher auch als grundsätzlich richtig angesehen werden.
 
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Maier, A.: Der verbrauchte Planet? Nachdenkliches und Provokantes zum Ende der Rohstoffzeitalter, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 158 (2013), H. 2, S. 32–41, DOI 10.1007/s00501-013-0110-7; © Springer-Verlag Wien 2013CrossRef Maier, A.: Der verbrauchte Planet? Nachdenkliches und Provokantes zum Ende der Rohstoffzeitalter, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 158 (2013), H. 2, S. 32–41, DOI 10.1007/s00501-013-0110-7; © Springer-Verlag Wien 2013CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Maier, A.: Deutscher Bergbau und seine Spannungsfelder – eine Außensicht, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 159 (2014), H. 4, S. 154–167, DOI 10.1007/s00501-014-0248-y; © Springer-Verlag Wien 2014CrossRef Maier, A.: Deutscher Bergbau und seine Spannungsfelder – eine Außensicht, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 159 (2014), H. 4, S. 154–167, DOI 10.1007/s00501-014-0248-y; © Springer-Verlag Wien 2014CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Reichl, C.; Schatz, M.; Zsak. G.: World Mining Data Welt-Bergbau-Daten, Minerals Production/Rohstoffproduktion, H. 29 (2014), Wien: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, www.bmwfw.gv.at Reichl, C.; Schatz, M.; Zsak. G.: World Mining Data Welt-Bergbau-Daten, Minerals Production/Rohstoffproduktion, H. 29 (2014), Wien: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, www.​bmwfw.​gv.​at
4.
Zurück zum Zitat Schönbauer, C.; Holnsteiner, R.; Reichl, C.: Die Versorgung mit mineralischen Rohstoffen – Entwicklungen auf internationaler und nationaler Ebene, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, Vol. 159 (2014), H. 10, S. 399–405, DOI 10.1007/s00501-014-0317-2; © Springer-Verlag Wien 2014CrossRef Schönbauer, C.; Holnsteiner, R.; Reichl, C.: Die Versorgung mit mineralischen Rohstoffen – Entwicklungen auf internationaler und nationaler Ebene, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, Vol. 159 (2014), H. 10, S. 399–405, DOI 10.1007/s00501-014-0317-2; © Springer-Verlag Wien 2014CrossRef
6.
Zurück zum Zitat Lehner, M.; Ellersdorfer, M.; Treimer, R.; Moser, P.; Theodoridou, V.; Biedermann, H.: Carbon Capture and Utilization (CCU) – Verfahrenswege und deren Bewertung, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 157 (2012), H. 2, S. 63–69CrossRef Lehner, M.; Ellersdorfer, M.; Treimer, R.; Moser, P.; Theodoridou, V.; Biedermann, H.: Carbon Capture and Utilization (CCU) – Verfahrenswege und deren Bewertung, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 157 (2012), H. 2, S. 63–69CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Moser, P.; Treimer, R.: Mining as a contribution to climate change control, Vortrag anlässlich der EUMICON 2012/Leobener Bergmannstag 2012, unveröffentlicht Moser, P.; Treimer, R.: Mining as a contribution to climate change control, Vortrag anlässlich der EUMICON 2012/Leobener Bergmannstag 2012, unveröffentlicht
8.
Zurück zum Zitat Maier, A.; Moser, P.; Eichlseder, W.; Mühlburger, M.; Brugger, K.; Antrekowitsch, H.; Hoscher, M.: Aktuelle Aktivitäten zu den europäischen Rohstoff-Initiativen, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 159 (2014), H. 4, S. 143–148, DOI 10.1007/s00501-014-0245-1; Springer-Verlag Wien 2014CrossRef Maier, A.; Moser, P.; Eichlseder, W.; Mühlburger, M.; Brugger, K.; Antrekowitsch, H.; Hoscher, M.: Aktuelle Aktivitäten zu den europäischen Rohstoff-Initiativen, BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 159 (2014), H. 4, S. 143–148, DOI 10.1007/s00501-014-0245-1; Springer-Verlag Wien 2014CrossRef
Metadaten
Titel
Rohstoffinitiativen auf europäischer Ebene
verfasst von
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Peter Moser
Dr. mont. Alfred Maier
Publikationsdatum
01.04.2015
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte / Ausgabe 4/2015
Print ISSN: 0005-8912
Elektronische ISSN: 1613-7531
DOI
https://doi.org/10.1007/s00501-015-0349-2

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