2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Rückblick und Ausblick
verfasst von : Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. Klaus von Beyme
Erschienen in: Die parlamentarische Demokratie
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Konsolidierungsforschung nach der vierten Welle der Demokratisierung in Europa (1989 ff) hat die Demokratisierung früh angesetzt – bei Huntington um 1828. Was bis 1914 als Demokratisierung geführt wurde, war dies allenfalls in der Intention radikaler und sozialistischer Parteien ab 1848. Die vorherrschenden „famillies spirituelles“, die Liberalen und Konservativen, aber auch die christlich-sozialen Gruppen, die aus dem Cleavage „Kirche-Staat“ entstanden (zuerst in Belgien), wollten die Parlamentarisierung der konstitutionellen Systeme. Sie lehnten aber überwiegend das allgemeine Männerwahlrecht ab, die Minimalanforderungen an eine Demokratie. Das allgemeine Wahlrecht wurde zuerst von konservativen Gruppierungen gefördert (Napoleon III im 2. Empire behielt es bei, Bismarck 1871, Disraeli setzte sich wenigstens für ein weiteres Wahlrecht in Großbritannien ein, das Teile der „aafluent workers“ wahlberechtigt machte, 1867). Demokratisierung war in den meisten Ländern nur Parlamentarisierung der konstitutionell angelegten Verfassungen.