Die gesetzliche Rente in Deutschland wird künftig nur noch eine Grundversorgung leisten, berichtet Finanzjournalistin Carmen Mausbach in der Anlage Praxis 11/2017. Deshalb müssen die meisten gesetzlichen Rentenversicherten privat vorsorgen, um ihren bisher gewohnten Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten. Viele Sparer stellen nun ihrem Finanzberater die Frage, ob sie besser einen Riester-Vertrag, eine Rürup-Rente, eine private Rentenversicherung oder einen Fondssparplan abschließen oder doch einen Immobilienkauf vorziehen sollten.
Für die Entscheidung des privaten Zusatzaufwands ist laut Mausbach ausschlaggebend, wie hoch die Rentenzahlungen ausfallen werden und wie groß die individuelle Versorgungslücke sein könnte. In der Regel wird dazu einfach die Differenz zwischen dem letzten verfügbaren Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente gezogen. In vielen Fällen ist es jedoch sinnvoll, diesen Betrag individuell bestimmen zu lassen, da im Alter einige Ausgaben wegfallen werden und andere wiederum hinzukommen. Ist die Höhe der Versorgungslücke geklärt, muss der Kunde nur noch festlegen, wie viel Geld er pro Monat für seine private Altersvorsorge beiseitelegen kann. Anschließend muss er sich mit den einzelnen Produkten beschäftigen.
Hohe Abschlusskosten schmälern die Rendite
Neben der gesetzlichen Rente soll die betriebliche Altersversorgung den zweiten wichtigen Baustein für die Zeit nach der Erwerbstätigkeit darstellen. Zurzeit stehen fünf Durchführungswege zur Verfügung:
- die Direktzusage,
- die Direktversicherung,
- die Pensionskasse,
- die Unterstützungskasse und
- der Pensionsfonds.
Vorsorge-Sparer können sich beim Arbeitgeber erkundigen, welche Produkte es in ihrem Unternehmen gibt und ob die Betriebsrente als monatliche Zahlung oder in Form einer Einmalleistung erfolgt.
Ein gutes Vorsorgeprodukt zeichnet sich generell durch eine breite Streuung sowie niedrige Abschluss- und Verwaltungskosten aus. Grundsätzlich infrage kommen private Lebens- und Rentenversicherungen, staatlich geförderte Riester- und Rürup-Renten, Aktien, Immobilien, Investmentfonds, Banksparpläne oder Mischformen aus den genannten Anlageprodukten. Alle diese Varianten haben Vor- und Nachteile hinsichtlich ihrer Rendite-Risiko-Relation, der Kosten, der Flexibilität sowie der derzeitigen und künftigen steuerlichen Behandlung.