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08.09.2023 | Salestech | Nachricht | Online-Artikel

Frauen holen digital auf

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer
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Frauen sind im Beruf, beispielsweise im Marketing oder in vielen Vertriebsteams, schon stark vertreten und erfolgreich. Einer Studie zufolge halten sich Nutzerinnen jedoch bei der Anwendung webbasierter digitaler Tools noch zurück. Mehr Gendergerechtigkeit und der Erwerb digitaler Skills sollen das ändern.

Laut einer neuen Umfrage des Digitalverbands Bitkom, die Bitkom Research unter 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren durchgeführt hat, geben 88 Prozent der Männer in Deutschland an, dass sie E-Mails schreiben können. Bei den Frauen sind es 80 Prozent. Und während 84 Prozent der Männer nach eigenen Angaben wissen, wie man im Internet erfolgreich Informationen recherchiert, sagen dies nur 77 Prozent der Frauen von sich. 

Mit mehr Fähigkeiten wollen Frauen vorangehen

Die Selbsteinschätzung der eigenen digitalen Kompetenzen weicht nach Bitkom-Fazit zwischen den beiden Geschlechtern teils deutlich voneinander ab. Das zeigt sich auch beim Thema Versand von Kurznachrichten per SMS oder Messenger-Infos: Diese können 84 Prozent der Männer verschicken, von den befragten Frauen beherrschen dies laut der Umfrage nur 74 Prozent. Doch weibliche Webnutzer wollen laut der Bitkom-Erhebung aufholen und sich mehr digitale Fähigkeiten aneignen. Springer-Autorin Swetlana Franken zufolge ist es allerdings ein Klischee, dass Frauen nicht "digital können".  "Eine aktuelle KOFA-Studie belegt, dass in digitalen Branchen in Deutschland genauso viele Frauen wie Männer arbeiten. Das Klischee, dass Frauen im Arbeitsalltag weniger mit der Informations- und Kommunikationstechnologie zu tun haben, stimmt nicht. Frauen nutzen bei der Arbeit genauso häufig wie Männer Computer, Laptops und Tablets, um zum Beispiel E-Mails zu schreiben, Datenbanken und elektronische Dokumente zu bearbeiten oder auch soziale Medien zu nutzen", so Franken. Unter anderem im Sales-Bereich zeigen Frauen sich außerdem als starke Führungspersönlichkeiten, wie Gastautor Georg Hufenreuter in seinem Online-Beitrag zu Frauen in Vertrieb anführt.

Bei der Cybercrime-Abwehr sind viele zu sorglos

Kommt ein Cybercrime-Verdacht auf, müssen Frauen jedoch der Bitkom-Befragung zufolge bei den eigenen Geräten öfter passen: Nur 30 Prozent der Frauen wissen beispielsweise, wie sie ihre Geräte beziehungsweise Accounts mit Antivirenprogrammen oder starken Passwörtern schützen können, während es bei den Männern 43 Prozent sind. Gleichzeitig wünscht sich fast die Hälfte der Frauen (45 Prozent) zu diesem Thema mehr Kenntnisse. Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsführung, ist überzeugt: "Wir brauchen eine gleichberechtigte Teilhabe an der digitalen Welt. Dazu muss nicht nur mit veralteten Rollenbildern aufgeräumt, sondern Frauen jeden Alters und Mädchen sollten gezielt gefördert und ermuntert werden, sich mit der Digitalisierung zu beschäftigen, und ihr Können auch selbstbewusst anzuwenden." 

Die digitale Kluft zwischen beiden Nutzergruppen könnte auch etwas mit der Zurückhaltung gegenüber der digitalen Welt zu tun haben, glaubt man Ergebnissen der Umfrage. Danach begegnen mehr Frauen der digitalen Welt mit Skepsis als Männer. Fast jede fünfte Frau in Deutschland (19 Prozent) würde lieber in einer Welt ohne digitale Technologien leben. Unter den Männern sind es 14 Prozent. Und 54 Prozent der Frauen haben überdies Bedenken, dass sie der technischen Entwicklung nicht mehr folgen können, während dies nur 48 Prozent der Männer angeben. 

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