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2022 | Buch

Sanierung von Natursteinen

Erfassen - Sanieren - Recht

verfasst von: Dr. Michael Stahr, Klaus-Peter Radermacher, Klaus-Michael Rohrwacher, Lars Rohrwacher

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Das Werk soll Schadensmöglichkeiten an natürlichen Bauteilen erkennen lassen, Möglichkeiten zur Sanierung konstruktiv und wirtschaftlich erfassen und technologische Verfahren aufzeigen. Ein historisch geprägter Teil soll die berufliche Entwicklung über Jahrhunderte illustrieren und die alte und wiedererkannte Entwicklung der Natursteine erfassen. In einem juristischen Teil sind die rechtlichen Betrachtungsweisen aufzuzeigen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Naturstein – Baustein seit Jahrhunderten
Zusammenfassung
Die ältesten Funde menschlichen Tuns sind die Steinwerkzeuge der Altsteinzeit. Die Gliederung dieser Zeitabschnitte zeigt eine kontinuierliche technische Entwicklung vom ersten Gebrauch unbearbeiteter Steine über erste Bearbeitungsversuche etwa ab 150.000 v. Chr. bis hin zu einer zunehmenden Perfektion der Formgebung (Abb. 1.1). In der Frühsteinzeit (neolithische Revolution = Sesshaftwerdung durch Ackerbau und Viehzucht) entstanden in Mitteleuropa erste Großbauten, die Megalithbauten (Reinsch, Natursteinkunde – eine Einführung, Enke Verlag, Stuttgart, 1991).
Die aus zum Teil riesigen, nur wenig bearbeiteten Steinblöcke, zunächst nur tischförmig Gebäude ähnlich zusammengestellt, werden später als Kuppelgräber überwölbt.
Die Steinbaukunst in Westeuropa basiert auf den bereits von Griechen und Römern entwickelten Techniken, deren bauliche Zeugnisse auch in Deutschland noch in Teilen erhalten sind. An Vorbildern aus dem Mittelmeerraum orientierten sich auch die im 8. Jahrhundert entstandenen Bauformen, die sich zum romanischen Baustil entwickelt haben. Im 10. Jahrhundert liegen die Anfänge der Städte- und Burgengründungen. Städte und Dörfer werden durch die Anlage fester Plätze geschützt, die sich aus wehrhaften Hausbauten über Burganlagen zu ganzen Stadtbefestigungen entwickelten. Das Baumaterial war vorwiegend Naturstein, sofern Vorkommen verfügbar waren.
Michael Stahr
Kapitel 2. Schadensursache – Schadensbilder – Schadensdokumentation
Zusammenfassung
Naturwerksteine werden seit Jahrtausenden von Menschen genutzt. Neben der Errichtung von Gebäuden und Bauwerken aus Lesesteinen erfolgte frühzeitig eine Bearbeitung der Steinoberflächen. Handwerklich und künstlerisch bearbeitete Steine sind Teil der Kulturgeschichte der Menschheit. Auch wenn man im Allgemeinen von einer hohen Beständigkeit der Werksteine ausgeht, sind Veränderungen im Vergleich zu frisch gebrochenen Steinen unübersehbar. Diese treten sowohl im verbauten Zustand als auch bei den in der Natur anstehenden Steinen auf. Je nach optischem Erscheinungsbild der Veränderungen spricht man entweder von „natürlicher“ Alterung, die man häufig mit dem Begriff „Patinierung“ umschreibt oder Schädigung bzw. Zerfall, der sowohl naturbedingt als auch anthropogen verursacht sein kann.
Natürliche und anthropogene Ursachen für diese Prozesse sind schwierig zu trennen, zumal es sich um komplexe Vorgänge handelt.
Summarisch werden die auf die Werksteinoberfläche einwirkenden Inhaltsstoffe der unmittelbaren Umgebung als Atmosphärilien bezeichnet (Abb. 2.1) Die Wirkung der Atmosphärilien auf die Natursteinoberfläche betrachtet man als umwelteinflussbedingte Veränderung. Eine exakte begriffliche Trennung der Veränderungen und Phänomene wird in der Literatur nicht durchgängig vorgenommen. Dies betrifft sowohl die Verwitterungserscheinungen am natürlich anstehenden Gestein als auch den künstlerisch bearbeiteten bzw. verbauten Werkstein.
Michael Stahr
Kapitel 3. Gewinnung – Abbau – Bearbeitung
Zusammenfassung
Die Gewinnung von Steinen und Erden stellt seit Jahrhunderten einen bedeutenden Wirtschaftszweig dar und bildet einen sehr wesentlichen Aspekt des Interagierens zwischen menschlicher Gesellschaft und naturgegebenem Umfeld.
Wohl kaum eine Branche versucht so weitgehende Eingriffe wie die Steingewinnung (Abb. 3.1, 3.2). Ein nicht geringer Anteil des Gesteinsabbaus dient der Herstellung und Befestigung von Verkehrswegen, angefangen bei Straßen über Uferbefestigungen und Hafenanlagen bis zu den Schienenwegen. Die Palette ist breit, sie reicht von Kiesen und Sanden über Schüttgut für die Untergrundbefestigung von Straßen und Schienenwegen, Rohstoffe für die Herstellung von Zement und Tonwaren bis zu den verschiedensten Arten von Werksteinen. Während der Geschichte des Bergbaus auf Erze und Kohle ganze Bibliotheken gewidmet sind, ist die Geschichte der Steingewinnung ein kaum bearbeitetes Feld, obgleich, etwa in Gestalt der Bausubstanz unserer Städte und dörflichen Siedlungen, die Steinmaterialien überall in großer Menge verwertet wurden. Möglicherweise ist es gerade diese Omnipräsenz, welche die Frage nach der Herkunft der Materialien gar nicht aufkommen lässt.
Michael Stahr
Kapitel 4. Natursteinerhaltungsmaßnahmen
Zusammenfassung
Bauen im Bestand an wertvollen Kulturbauten ist nicht vergleichbar mit der Errichtung eines Neubaus auf der grünen Wiese. Während der Neubau eine Chance auf umfassende neue innovative Technik und Baustoffe bietet, gehen Um- und Erweiterungsbauten und erst recht Konservierungsmaßnahmen vom Bestehenden aus (Abb. 4.1).
Die sorgfältige Aufnahme und Analyse der bestehenden baulichen Anlagen durch Studium vorhandener Unterlagen sowie Begutachtung vor Ort und Analyse entsprechend sorgfältig und fachmännisch entnommener Proben bilden die wichtigste Grundlage für die Planung einer Erhaltungsmaßnahme (Abb. 4.2).
Michael Stahr
Kapitel 5. Vorbereitung und Ausführung von Natursteinarbeiten
Zusammenfassung
Restauratorische Bauplanung bestimmt Ziel und Aufwand im Natursteinschutz. Ihre Analysen, Kartierungen und Leistungsverzeichnisse sind Entscheidungshilfen und realistische, detailgenaue Planungsgrundlagen im Natursteinschutz und in der Natursteinpflege.
Michael Stahr
Kapitel 6. Sanierungsmaßnahmen
Zusammenfassung
Natursteinbauelemente sind Natursteine festgelegter Form und/oder Abmessungen, die durch Bearbeitung von Rohblöcken (Formgebung und Oberflächenvergütung) hergestellt werden. Sie werden einzeln gesetzt und befestigt.
Michael Stahr, Lars Rohrwacher
Kapitel 7. Sanierungsbeispiele an ausgewählten Bauwerken
Zusammenfassung
Das historische Rathaus in Wesel am Niederrhein gilt als eines der schönsten Profanbauten der Spätgotik. Das 1455 bis 1500 errichtete und 1698 erweiterte gotische Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg weitestgehend zerstört.
Michael Stahr, Klaus-Michael Rohrwacher
Kapitel 8. Entwicklung der Berufe – Traditionspflege
Zusammenfassung
Steinmetze oder Steinmetzen, lat.: Aciscularius bzw. Lapicida, Lapidarius mittelhochdeutsch: Steinmetze, althochdeutsch: steinmezzo; der zweite Bestandteil ist aus dem Galloroman. entlehnt; das vorausliegende vlat.
Michael Stahr
Kapitel 9. Rechtliche Grundlagen
Zusammenfassung
Im nachfolgenden Kapitel werden die rechtlichen Grundlagen, die bei der Durchführung einer Baumaßnahme, insbesondere einer Sanierung, zu beachten sind, dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf dem privaten Baurecht, also dem Werkvertragsrecht, wobei die Darstellung dem üblichen Verlauf einer Baumaßnahme, also vom Angebot über den Vertragsschluss, die Bauabwicklung inklusive Vergütungsfragen, die Abnahme bis hin zur Gewährleistung/Mängelansprüche folgt. Hiermit zusammenhängende Themenbereiche, wie die Vergabe, das Architektenrecht, das öffentliche Baurecht und das Bauproduktenrecht, werden ebenfalls angesprochen.
Michael Stahr, Klaus-Peter Radermacher, Klaus-Michael Rohrwacher, Lars Rohrwacher
Kapitel 10. Fachbegriffe Natursteine
Zusammenfassung
Verfahren zur Gewinnung des Natursteines. Der anstehende Fels besteht nirgends aus einer einzigen kompakten Masse, sondern ist immer durch Kluftflächen in verschieden große und nicht geformte Felsteile zergliedert. Die natürlichen Klüftungen für die Blockgewinnung richtig zu nützen, ist die Kunst, das Geheimnis einer substanzschonenden und wirtschaftlichen Steingewinnung im Steinbruch.
Michael Stahr, Klaus-Michael Rohrwacher
Backmatter
Metadaten
Titel
Sanierung von Natursteinen
verfasst von
Dr. Michael Stahr
Klaus-Peter Radermacher
Klaus-Michael Rohrwacher
Lars Rohrwacher
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-30627-4
Print ISBN
978-3-658-30626-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-30627-4