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Erschienen in:

Open Access 2025 | OriginalPaper | Buchkapitel

5. Schlussfolgerung und Ausblick

verfasst von : Rita Gsenger

Erschienen in: Die Finanzierung von Desinformation

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Desinformationsnarrative stellen eine erhebliche Bedrohung für die Demokratie dar und fördern die Polarisierung von Gesellschaften. Diese Phänomene erfordern eine kritische Auseinandersetzung und wirksame Gegenmaßnahmen. Der Beitrag untersucht die Mechanismen, durch die Desinformationsnarrative verbreitet werden, und zeigt auf, dass eine weite Verbreitung nicht zwangsläufig zu deren Annahme durch das Publikum führt. Die Gesellschaft ist nicht hilflos gegenüber Desinformation, sondern verfügt über zahlreiche Instrumente, um gegen sie vorzugehen. Ein zentraler Bestandteil dieser Gegenmaßnahmen ist der gesetzliche Rahmen, insbesondere der Digital Service Act (DSA) der Europäischen Union. Dieser Gesetzesentwurf zielt darauf ab, risikoreiche Inhalte auf Online-Plattformen zu identifizieren und zu minimieren, wobei große Plattformen wie Google, Meta, TikTok, X und YouTube in die Pflicht genommen werden. Der DSA fordert von diesen Plattformen, ihre Empfehlungssysteme und Werbesysteme anzupassen sowie die Inhaltsmoderation zu verbessern. Darüber hinaus gibt es freiwillige Übereinkünfte, die Plattformen dazu verpflichten, strenger gegen Desinformation vorzugehen. Medien und Journalist:innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer vorteilhaften Informationsumgebung. Die Medien- und Informationskompetenz der Nutzer:innen, gefördert durch gezielte Bildungsinterventionen, ist ein weiteres wirksames Mittel im Kampf gegen Desinformation. Der Beitrag bietet einen umfassenden Überblick über diese Themen und regt zur weiteren Beschäftigung und Selbstermächtigung an.
Desinformationsnarrative können eine Gefahr für die Demokratie darstellen und die Polarisierung von Gesellschaften fördern (McKay & Tenove, 2021). Letztere stellt wiederum Gesellschaften vor große kommunikative Herausforderungen (McCoy et al., 2018). Grundsätzlich führt jedoch eine weite Verbreitung von Desinformationsnarrativen nicht notwendigerweise zu deren Annahme durch das Publikum, da dieses sich auch kritisch mit den Narrativen auseinandersetzen kann (Altay et al., 2023). Die Gesellschaft ist der Verbreitung von Desinformation nicht ausgeliefert. Zahlreiche Gegenmaßnahmen wurden entwickelt, die sich auch als wirksam erweisen. Hier soll ein kurzer Überblick folgen, der zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema und zur Selbstermächtigung anregen soll.
Ein wichtiger Teil der Gegenmaßnahmen ist der gesetzliche Rahmen. Die Europäische Union hat das Gesetz über digitale Dienste (Digital Service Act, DSA) erlassen, das Hinweise zur Identifikation risikoreicher Inhalte auf Online-Plattformen der Minimierung des Risikos ausführt. In diesem Gesetz wird auch Desinformation als risikoreich für freie Wahlen, freie Meinungsäußerung und Meinungsbildung angesehen. Dabei werden vor allem große Plattformen wie Google, Meta, TikTok, X und YouTube (European Commission, 2024) in die Pflicht genommen, diese Risiken einzuschätzen und dagegen vorzugehen (Art. 34, DSA). Die EU-Kommission schlägt vor, dass Plattformen, wenn sie solche Risiken feststellen, unter anderem ihre Empfehlungssysteme anpassen, ihre Werbesysteme verändern und auch ihre Inhaltsmoderation verbessern müssen (Art. 35, DSA). Außerdem haben sich einige Plattformen dazu verpflichtet, in einer freiwilligen Übereinkunft, strenger gegen Desinformation vorzugehen (European Commission, 2022). Der DSA gibt neue Transparenzvorschriften vor, die zum Beispiel auch Werbeanzeigen über Online-Werbearchive zugänglich machen. Dadurch können Plattformen zur Verantwortung gezogen werden, zum Beispiel von Journalist:innen (Leerssen et al., 2023). Medien und Journalist:innen müssen jedoch ihrer Pflicht nachkommen, eine vorteilhafte Informationsumgebung zu schaffen und zu pflegen (Molina & Sundar, 2019). Neben gesetzlichen Vorgaben und dem Verhalten der Plattformen ist die Medien- und Informationskompetenz von Nutzer:innen ein wirksames Mittel (Carmi et al., 2020). Diese kann durch gezielte Bildungsinterventionen gefördert werden, sowohl in Schulen, als auch in Unternehmen.
Open Access Dieses Kapitel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Titel
Schlussfolgerung und Ausblick
verfasst von
Rita Gsenger
Copyright-Jahr
2025
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-48048-6_5