2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Schlussfolgerungen für Partizipative Governance-Formen
Erschienen in: Partizipative Governance
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Obgleich seit der Veröffentlichung von Jürgen Habermas schon fast ein Jahrzehnt vergangen ist, trifft die von ihm formulierte aufgeklärte Ratlosigkeit für die Mehrebenenpolitik noch immer zu. Hinsichtlich der demokratischen Anspüche im transnationalen Raum haben die Sozialwissenschaften bislang keine überzeugenden Modelle vorlegen können. In der wissenschaftlichen und politischen Debatte um Regieren im Mehrebenensystem hat sich der Begriff Governance mittlerweile durchgesetzt. Die zunehmende Verbreitung netzwerkartiger Kooperationen von staatlichen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren wird als logische Konsequenz von Globalisierangsprozessen nicht mehr in Frage gestellt. In der Folge kann vor allem im politikwissenschaftlichen Bereich eine enorme Zunahme an verschiedensten Governance-Diskussionen beobachtet werden, die sich zunehmend auch mit der Strukturierung von Konzepten auseinandersetzen. Geißel bspw. unterscheidet zwischen normativ-utopischen Konzepten, die wünschenswerte Formen von Governance formulieren und deskriptiven bzw. methodischen Governance-Analysen (Geißel 2007) (vgl. Kapitel 1.11). In allen Diskussionssträngen wird die Bedeutung der Öffnungsprozesse gegenüber zivilgesellschaftlichen Akteuren hervorgehoben, ohne sich allerdings der Ausgestaltung dieser Prozesse im Zusammenhang mit demokratietheoretischen Fragestellungen tiefer gehend zu widmen. Der Tatbestand fehlender demokratietheoretischer Überlegungen in den Governance-Analysen war Ausgangspunkt für die Diskussion des Stellenwertes emanzipatorischer Partizipationsansätze und Input-orientierter Fragestellungen in den neuen Governance-Arrangements. Die jahrelange Forschung der Autorin im Konfliktfeld Klima legte eine Untersuchung der Bürgerbeteiligungsrechte und -formen in der Klimapolitik nahe, die sich nicht auf eine spezifische Ebene beschränken, sondern eine ebenenübergreifende Perspektive einnehmen sollte. Mit einem solchen Fokus greift die Arbeit einen blinden Fleck in der zunehmend technologisch und ökonomisch ausgerichteten Klimapolitik auf (Brunnengräber and Moritz 2006).