2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Schlußfolgerungen und Perspektiven
verfasst von : Dr. Frank Keuper, René Hans
Erschienen in: Multimedia-Management
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Während der Erstellung dieses Lehrbuches ist die noch Ende der neunziger Jahre vorhandene Euphorie hinsichtlich eines nahezu unbegrenzten Wachstums der TIME-Branche ins genaue Gegenteil umgeschlagen. Beeinflußt durch die derzeitige schlechte gesamtwirtschaftliche Stimmung hat sich auch bei Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen eine umfassende Katerstimmung verbreitet, was vor allem auf das bei den meisten Titeln dramatisch eingebrochene Werbevolumen zurückzuführen ist. Dies darf jedoch nicht über die gleichzeitig aufgetretene strukturelle Krise der Verlagsbranche hinwegtäuschen. Den Verlagsmanagern muß hierbei schon jetzt klar sein, daß auch in einer erneuten Boom-Phase die Bedeutung der neuen Medien nicht zurückgehen, sondern eher noch zunehmen wird. Insofern ist natürlich auf Seiten der Konsumenten eine Nachfrage nach Inhalten in den digitalen Erlebniswelten vorhanden. Die Frage für einen Verlag ist nur, wie auf Basis dieser Nachfrage bestandsfahige Geschäftsmodelle konstruiert werden können. Eigenständige Internet-Geschäftsmodelle, die teilweise als Schnellschuß von Verlagen in der Hoffnung kreiert wurden, daß hiermit eine „Lizenz zum Gelddrucken“ erschlossen wurde, waren ebenso falsch wie der Glaube, daß Print und Online dauerhaft getrennt voneinander betrachtet werden können. Crossmedia — das Informationsangebot über verschiedene Medien und die damit verbundene Nutzung medienspezifischer Vorteile sowie die Verzahnung der Medien sowohl gegenüber dem Rezipienten als auch gegenüber dem Werbekunden — wird für Verlage das Erfolgsrezept der nächsten Jahre sein. Dies kann aber nur auf effektivem und effizientem Wege erreicht werden, wenn der Verlag als Gesamtorganisation grundsätzliche Veränderungsbereitschaft aufweist.