2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Schlusswort: Die Religiöse Rechte in der liberalen Demokratie
verfasst von : Katja Mertin
Erschienen in: Zwischen Anpassung und Konfrontation
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Den Ausgangpunkt für die vorliegende Arbeit bildete die latente Skepsis, mit der viele Amerikaner den politischen Aktivitäten der so genannten Religiösen Rechten begegnen. Sie sehen in den politischen Organisationen der Bewegung eine Gefahr für die Demokratie und die Freiheitsrechte und furchten, dass es ihnen letztlich um die Etablierung einer politischen Ordnung auf der Grundlage ihres religiösen Glaubens geht, in der für Andersdenkende kein Platz mehr wäre. In zum Teil scharfer Form wird der Religiösen Rechten moralischer Absolutismus, Intoleranz und eine daraus resultierende Unfähigkeit zur Teilnahme an einer offenen, demokratisch-pluralistischen Diskussionskultur vorgeworfen. In den theoretischen Begriffen des politischen Liberalismus lautet die Kritik: Hier versucht eine gesellschaftliche Gruppe, eine partikuläre Konzeption des Guten, nämlich den evangelikal-fundamentalistischen Glauben, zum Gestaltungskriterium allgemeiner Politik zu machen. Dies bedeutet einen klaren Verstoß gegen das Primat des Rechts bzw. das Prinzip ethischer Neutralität, an dem sich die Politik in modernen, wertepluralistischen Gesellschaften ausrichten muss.