Politik, Verwaltung und Gesellschaft befinden sich derzeit im Dauerkrisenmodus. Zur Corona-Pandemie, dem Krieg gegen die Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise und Flüchtlingsthematik kommt nun verstärkt die Bedrohung durch Angriffe auf die öffentliche Infrastruktur hinzu. Der mutmaßliche Angriff auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 sowie die Sabotage an Kabeln der Deutschen Bahn führen uns deutlich vor Augen, wie angreifbar unsere Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) sind. Klar ist, dass diese Themen politisch höchste Priorität haben. Dennoch sollte die Digitalisierung der Verwaltung dabei nicht in den Hintergrund geraten. Diese kann nur mit "grenz- und ebenenübergreifender Zusammenarbeit gelingen", ist sich Jörg Kremer, Autor unserer Titelgeschichte "Komplexität steuerbar machen" sicher (Seite 12 ff.). Er beschreibt das föderale IT-Architekturmanagement und appelliert, dass eine zukunftsgerichtete und bedarfsorientierte Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung nur durch den Aufbau einer aufeinander abgestimmten föderalen IT-Infrastruktur gelingen könne. Auch für Christoph Verenkotte, Präsident des Bundesverwaltungsamts, ist die "Digitalisierung der einzige Schlüssel", mit dem es der öffentlichen Verwaltung trotz Fachkräftemangel auch in Zukunft gelingen kann, ihre Aufgaben zu erfüllen. Im Interview ab Seite 16 lobt er die verschiedenen Bemühungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, die Digitalisierung der Verwaltung voranzubringen, kritisiert aber gleichzeitig die eklatante Unterfinanzierung. …