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2023 | Buch

Schutz von „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschaftern

Eine Untersuchung ausgewählter Risikobereiche für qualifizierte Gläubiger von Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Aktiengesellschaften und Personenhandelsgesellschaften

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Über dieses Buch

Der Schutz „wirtschaftlich-virtueller“ Gesellschafter rückte wegen verschiedener Urteile, die im Zusammenhang mit der Dotierung gemäß § 340g HGB (Fonds für allgemeine Bankrisiken) ergangen sind, in den Fokus der Verfasserin. Zentrales Problem der Gläubiger der Gesellschaften war die Vereitelung ihrer erfolgsbezogenen Vergütungs- und Rückzahlungsansprüche durch missbräuchliches Ausschöpfen der von Gesetzes wegen eingeräumten Handlungsspielräume. Zur Abstrahierung dieser Problematik wird nicht nur der Sammelbegriff der „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafter für die betroffenen Gläubiger eingeführt, sondern gleichsam eine Untersuchung verschiedener Umgehungsmöglichkeiten bei unterschiedlichen Gesellschaftsformen angestellt. Die Arbeit untersucht daher mögliche risikobehaftete Maßnahmen an der Schnittstelle von Schuld- und Gesellschaftsrecht, den bisher bestehenden vertraglichen sowie materiellrechtlichen Schutz und bietet Lösungen auf prozessualer Ebene an.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung
Zusammenfassung
Im Zuge der Kapitalaufnahme haben Unternehmen aus den verschiedensten Motiven das Bedürfnis, bestimmte Kapitalgeber gegenüber anderen Gläubigern zu privilegieren. Dies erfolgt nicht selten, indem ihnen in Bezug auf ihre geldwerten Ansprüche mehr Rechte eingeräumt werden, ohne sie jedoch mit den Anteilseignern gleichzustellen. Das Risikopotential, welches sich für eine bestimmte Gläubigergruppe aufgrund der vertraglichen Gestaltungsmöglichkeiten ergeben kann, stellt insofern ein verbindendes Element dar.
Ann-Kathrin Jungen
Kapitel 2. Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes
Zusammenfassung
Zur Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes werden nachfolgend die Strukturunterschiede von Eigen- und Fremdkapital herausgearbeitet, um diese in einem zweiten Schritt den einzelnen Gläubigerformen zuzuordnen, sodass diese unter dem Begriff der „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafter zusammengefasst werden können, wenn sie ein bestimmtes Risikoprofil erfüllen.
Ann-Kathrin Jungen
Kapitel 3. Ausgestaltungsformen der „wirtschaftlich- virtuellen“ Gesellschafter
Zusammenfassung
Um einen Eindruck zu vermitteln, welche konkreten vertraglichen Gestaltungen den Eigenschaften eines „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafters entsprechen können, und um aufzuzeigen, welche große Bandbreite der Kapitalgeber von den strukturellen Problemen betroffen sein kann, werden in diesem Kapitel einzelne Vertragstypen dargestellt und anhand der zuvor aufgestellten Voraussetzungen untersucht.
Ann-Kathrin Jungen
Kapitel 4. Schutzbedürftigkeit der „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafter
Zusammenfassung
Um festzustellen, ob eine strukturelle Schutzbedürftigkeit „wirtschaftlich-virtueller“ Gesellschafter besteht, werden im Folgenden systembedingte Gefährdungssituationen für die untersuchte Gläubigergruppe beispielhaft auf ihr Missbrauchspotential im Hinblick auf die geldwerten Ansprüche der „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafter überprüft. Eine Untersuchung aller denkbaren Mittel zur Manipulation würden den Rahmen der Arbeit überdehnen, sodass durch Beispiele eine Grundidee davon geschaffen werden soll, unter welchen Umständen und durch welche Maßnahmen die in Rede stehenden Interessen beeinflusst werden können. Das Gesetz bietet der Gesellschaft eine Vielzahl zulässiger Wege, um das Vergütungsinteresse der „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafter mit dem unternehmerischen Ziel zu gefährden, den Geldabfluss an diese Kapitalgeber zu minimieren und so ihre vermögensrechtliche Position auszuhöhlen. Dazu können unter anderem Maßnahmen bei Gewinnermittlung oder -verwendung, solche aufgrund von Leistungsbeziehungen zu Gesellschaftern oder verbundenen Unternehmen, Maßnahmen der Kapitalerhöhung und innerhalb von Konzernstrukturen sowie die zeitliche Beeinflussung der Bemessungsgrundlage zählen. Die Untersuchung bezieht sich ausschließlich auf grundsätzlich rechtmäßige Maßnahmen, die aufgrund ihrer Zielsetzung seitens des Unternehmens ein hohes Risiko für die Gläubiger birgt. Bereits von Gesetzes wegen unzulässige Maßnahmen, die dem „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafter a priori schon nicht entgegengehalten werden können, sollen nicht betrachtet werden.
Ann-Kathrin Jungen
Kapitel 5. Schutz gewährende allgemeine zivilrechtliche Ansprüche und deren Geltendmachung
Zusammenfassung
Sofern der Vertrag keinen Schutz der „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafter gegenüber missbräuchlichen Maßnahmen der Gesellschaft vorsieht, wird im nachfolgenden Kapitel danach gefragt, wie dieser Schutz gewährt werden kann. Um die Frage nach einem einheitlichen Schutz für die Gläubigergruppe zu erörtern, ist auf die allgemeinen schuldrechtlichen und deliktsrechtlichen Regelungen zurückzugreifen. Dabei wird nachstehend zu zeigen sein, dass sowohl mögliche Lösungen auf Ebene des Primäranspruchs als auch solche auf Sekundäranspruchsebene am Problem der Beweisbarkeit leiden. Nach der Prüfung möglicher Anspruchsgrundlagen und Schutzregelungen wird in einem zweiten Schritt die Überlegung angestellt, durch eine Beweiserleichterung den Schutz der „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschafter zu stützen und damit gleichzeitig einen präventiven Beitrag zu leisten, die Unternehmen und ihre Leitung zu interessenwahrendem Verhalten gegenüber dieser Gläubigergruppe anzuhalten.
Ann-Kathrin Jungen
Kapitel 6. Ergebnis: Materieller und prozessualer Schutz „wirtschaftlich-virtueller“ Gesellschafter
Zusammenfassung
Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse dieser Arbeit zusammen.
Ann-Kathrin Jungen
Backmatter
Metadaten
Titel
Schutz von „wirtschaftlich-virtuellen“ Gesellschaftern
verfasst von
Ann-Kathrin Jungen
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-42109-0
Print ISBN
978-3-658-42108-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-42109-0

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