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2016 | Buch

Seeleute und Gentlemen

Herausgegeben von Hermann Korte

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Über dieses Buch

In diesem auf Deutsch bislang unveröffentlichten Buch untersucht Norbert Elias die Laufbahn von Marineoffizieren im England des 17. Jahrhunderts und legt die Gründe für die Entstehung dieses neuen Berufes dar. Die Mannschaft der Kriegsschiffe bestand lange Zeit aus gentlemen soldiers, die das Kriegshandwerk beherrschten, und den Schiffsleuten, den Tarpaulins, die wussten, wie man ein Schiff segelt und manövriert. Aus der Kooperation und der Konkurrenz dieser beiden Gruppen mit sehr unterschiedlicher sozialer Herkunft, entstand schließlich der Beruf des Marinesoldaten und eine Hierarchie von Marineämtern, die Funktion und Methoden der Ausbildung beider Gruppen miteinander verband. Zusätzlich zeigt ein kurzer Vergleich mit der Frühphase der Entwicklung des Marineberufes in Frankreich und Spanien die Wechselwirkungen, die zwischen einigen Merkmalen der jeweiligen Marineberufe und den Ländern, zu denen sie gehören, bestanden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Gentlemen und Tarpaulins
Zusammenfassung
Berufe sind, wenn man einmal von ihrer materiellen Ausstattung absieht, spezialisierte soziale Funktionen, die Menschen in Reaktion auf spezialisierte Bedürfnisse anderer ausführen. Sie sind, zumindest in ihrer vollständig entwickelten Form, institutionalisierte menschliche Beziehungsmuster.
Norbert Elias
2. Spannungen und Konflikte
Zusammenfassung
Spannungen und Konflikte aufgrund der Tatsache, dass es in der Navy mit den militärischen Gentlemen und professionellen Seeleuten zwei unterschiedliche Gruppen gab, machten sich, soweit man sehen kann, unter Elisabeth und den frühen Stuarts bemerkbar. Der Kampf zwischen den Gruppen kam während des Commonwealth of England zum Erliegen; damals verschwanden die Gentleman-Offiziere mehr oder weniger aus der Navy.
Norbert Elias
3. Die Entwicklung des Midshipmans
Zusammenfassung
Im 17. Jahrhundert traten Jungen aus allen Schichten auf die herkömmliche Weise in die Navy ein, das heißt, sie begaben sich in die Obhut eines Kapitäns als dessen Schüler oder Diener. Diese Jungen wurden Freiwillige (»Volunteers«) genannt, wohl zur Unterscheidung von anderen Mannschaftsmitgliedern, von denen viele zum Marinedienst gepresst worden waren.
Norbert Elias
4. Auf dem Weg zur Seeherrschaft
Zusammenfassung
Paradoxerweise waren die Konflikte und Streitigkeiten zwischen Adligen und Gentlemen einerseits und den Seeleuten gewöhnlicher Herkunft andererseits nicht nur das Vorspiel für ein Zusammengehen der Gentlemen und Seeleute zu einem hierarchisch organisierten Team, sondern sie waren auch eines der Mittel, mit denen dieses Zusammengehen bewerkstelligt wurde.
Norbert Elias
5. Die wachsenden Kosten des Marine-Establishments: Vergleich zwischen Königin Elisabeth und Cromwell
Zusammenfassung
Die Geschichte eines Berufes in einem Land ist Bestandteil der sozialen und wirtschaftlichen Geschichte des betreffenden Landes. Wenn in diesem Fall die erste Phase gekennzeichnet war durch das Aufkommen eines spezialisierten Marineberufs, so blieb in den späteren Phasen die ständige Interdependenz der beiden Zweige der Marine – Kriegsmarine und Handelsmarine – einer der grundlegenden Faktoren für die weitere Entwicklung des Berufs.
Norbert Elias
6. Über Institutionen
Zusammenfassung
Normalerweise denken wir nicht viel darüber nach, warum eine Institution zu dem wurde, was sie heute ist. Wir geben uns im Allgemeinen damit zufrieden, ihre verschiedenen Phasen zu beschreiben, wobei den Beschreibungen eine allgemeine Vorstellung – ungeprüft und dennoch fest in unserem Denken verwurzelt – zugrunde liegt, nach der jede dieser Phasen das Werk einer oder mehrerer großer und mächtiger Persönlichkeiten sei, mit deren Namen es in unseren Geschichtsbüchern verbunden ist. Dies mag so sein.
Norbert Elias
7. Letzter Akt: Elias’ Szenario für ein Drama über Drake und Doughty
Zusammenfassung
Das Problem des letzten Aktes ist, ob das Liebesmahl und die Heilige Kommunion die Spannung aufrechterhalten können, ohne die ein letzter Akt wirkungslos verpuffen muss. Man sollte sich nicht täuschen lassen. Die eigentliche Handlung, die Vision des letzten Aktes an sich, ist mehr als ausreichend, um die Spannung zu halten. Die Schwierigkeit liegt in der Ausführung. Die Vision ist klar.
Norbert Elias
Backmatter
Metadaten
Titel
Seeleute und Gentlemen
verfasst von
Norbert Elias
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-09850-6
Print ISBN
978-3-658-09849-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-09850-6