6. Seit 2009 – Institutionelle Reformen, Nachhaltigkeit und globale Krisen: Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklungspolitik

Der Fachbeitrag analysiert die Amtszeit von Dirk Niebel als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von 2009 bis 2013. Niebel setzte bedeutende Reformen um, wie die Fusion von GTZ, DED und InWEnt zur GIZ, um die Effizienz der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu steigern. Seine Amtszeit war jedoch auch von Skandalen wie der „Teppich-Affäre“ geprägt, bei der er einen Teppich ohne Zolldeklaration transportieren ließ. Zudem wurde seine Personalpolitik kritisiert, da er Schlüsselpositionen im BMZ und der GIZ mit Parteifreunden besetzte. Niebels marktwirtschaftlich orientierte Entwicklungspolitik und die „vernetzte Sicherheit“ stießen auf Widerstand, da sie militärische Einsätze mit Entwicklungszusammenarbeit verknüpften. Insgesamt war seine Amtszeit von Reformen, aber auch von Kontroversen und Skandalen überschattet. Der Beitrag beleuchtet die institutionellen Reformen, die Neuausrichtung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sowie die Herausforderungen und Skandale seiner Amtszeit. Es wird eine kritische Würdigung seiner Amtsführung vorgenommen, die sowohl positive als auch problematische Aspekte seiner Reformen differenziert betrachtet.