2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Selbstgestaltung und Sinnsuche unter fragilen Bedingungen
Moralpsychologische und ethische Anmerkungen zum Verhältnis von Resilienz und Identität
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Aus einer moralpsychologisch perspektivierten ethischen Sicht reflektiert der Beitrag das Verhältnis von Resilienz und Identität. Auf der Grundlage von psychologisch-pädagogischen Resilienzkonzepten wird ein Verständnis von Resilienz entwickelt, das eine vulberabilitätsbewusste und krisensensible Perspektive für Identitätsbildung und Identitätsarbeit angesichts bestehender sozialer, kultureller, psychischer und materieller Ressourcen erlaubt und damit einen kriteriellen Rahmen zur Verfügung stellen kann, um funktionale von dysfunktionalen bzw. – in ethischer Sicht – gerechtfertigte von ungerechtfertigten Resilienzanforderungen und damit verbundenen Praktiken zu unterscheiden. Resilienzerwartungen, Resilienzdiskurse und Resilienzpraktiken mit verkürzten oder einseitigen Subjektimplikationen einerseits und einer Systemblindheit andererseits können vor diesem Hintergrund dahingehend problematisiert werden, dass sie die konstitutionelle Verwundbarkeit, Begrenztheit, Relationalität und Endlichkeit des Menschen und seiner Gestaltungsmöglichkeiten theoretisch wie auch praktisch nicht angemessen zur Geltung bringen können.