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2016 | Buch

Selbstkompetenzen

Eine erziehungswissenschaftliche Grundlegung

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Über dieses Buch

Selbstkompetenzen (personale Kompetenzen) sind in aller Munde. Sie werden von MitarbeiterInnen gefordert, in Lernumgebungen gefördert und von unterschiedlichen Disziplinen systematisiert. Eine erziehungswissenschaftliche Grundlegung des Begriffs und seiner empirischen Dimensionen fehlt allerdings, und das ist wichtig, um die Bedeutung von Selbstkompetenzen in aktuellen Debatten um Verstehen und Fördern von Kompetenzen ermessen zu können. Sind Selbstkompetenzen per se förderlich – oder versteckt sich dahinter häufig nur eine Technik der Disziplinierung und Optimierung ohne Rücksicht auf das Subjekt?

Die Studie füllt diese Lücke: Sie beinhaltet die Analyse, Kritik und Rekonstruktion von Selbstkompetenzen (u.a. Einsatzbereitschaft, Verantwortung, Flexibilität). Sie verortet den Begriff historisch und disziplinär, ist mit empirischem Material (aus Stellenprofilen und aus Interviews mit Personalverantwortlichen) angereichert und schließt argumentativ an den bildungsphilosophischen Subjektdiskurs an.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung: Selbstkompetenzen verstehen, sichtbar machen und fördern
Zusammenfassung
Selbstkompetenz – oder häufig alternativ gebraucht: personale Kompetenz – hält gegenwärtig in erziehungswissenschaftlichen, bildungspolitischen und öffentlichen Diskursen Einzug. Neben Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz ist die Formulierung von Selbstkompetenz manchmal eine Tendenz von Arbeitgebern und mitunter der Bildungspolitik, die gesamte Person als Mittel gelingender Erwerbsarbeit in den Blick nehmen zu wollen. Dem Einzelnen wird damit ein hohes Maß an Reflexivität, Eigenverantwortlichkeit und „Zukunftskompetenz“ (Zeuner 2004) beigemessen, das notwendig sei, um das eigene Denken und Handeln zu steuern.
Sebastian Lerch
Chapter 2. Aktuelle Relevanz von Selbstkompetenzen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik
Zusammenfassung
In einem ersten Schritt werden Tendenzen beschrieben, welche die Bedeutung von Selbstkompetenzen anzeigen. Im Einzelnen können folgende Aufgaben formuliert werden, um Begründungen des Begriffs zu skizzieren.
Sebastian Lerch
Chapter 3. Rekonstruktionen und Kritik
Zusammenfassung
Eine wichtige Differenzierung zur Beschreibung des Phänomens der Selbstkompetenz besteht darin, ob es als Singular, als holistisches Modell verstanden oder ob von Selbstkompetenzen im Plural, als kumulatives Modell gesprochen wird (vgl. Hellwig 2008, S. 39). Während letzteres die Auflistung einzelner situationsgebundener Kompetenzen (vgl. insbesondere Kap. 4. u. Kap. 5.) meint, geht das holistische Modell von einer ganzheitlichen Verhaltensdisposition aus (vgl. insbesondere Kap. 3.). Diese Unterteilung ist wenig trennscharf, da sich in der gängigen Praxis der Kompetenzmodellierung beide Zugänge einfinden.
Sebastian Lerch
Chapter 4. Selbstkompetenzen in empirischer Perspektive: Darstellung und Interpretation
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die wesentlichen Fragestellungen der empirischen Untersuchung vor dem Hintergrund der vorangegangenen disziplinären und theoretischen Annahmen entwickelt. Das Design der empirischen Studie kann dabei als zweistufig bezeichnet werden. Es besteht aus einer Analyse von Stellenprofilen in Form von Ausschreibungen, die quantitativ und qualitativ ausgewertet werden, sowie aus einer Befragung von Personalverantwortlichen in den exemplarisch ausgewählten Berufsbereichen Medizin, Ingenieurwesen und Pädagogik.
Sebastian Lerch
Chapter 5. Selbstkompetenzen lernen und lehren: Praktiken und Programme
Zusammenfassung
Innerhalb einer kritischen Analyse von Selbstkompetenzen müssen Praktiken und Programme in den Blick genommen werden, welche Menschen steuern. Damit werden kritische Perspektiven zur Stellung des Subjekts (vgl. Kap. 3.3.) weitergeführt und mit bislang wenig aufgenommenen Aspekten der empirischen Analyse (vgl. Kap. 4.) verbunden. Die Darstellung wird auf einer allgemein theoretischen Perspektive erfolgen, es werden zudem exemplarisch einzelne Selbstkompetenzen und Modelle der Kompetenzfeststellung herangezogen.
Sebastian Lerch
Chapter 6. In den Netzen der Unternehmenswelt: Selbstkompetenzen als wünschbares Ungefähres
Zusammenfassung
Die vorangegangenen Kapitel haben teils beiläufig, teils bewusst, auf unterschiedliche Techniken und Praktiken unternehmerischer Führung und Verführung von Mitarbeitenden verwiesen. Diese wurden insbesondere vor dem Hintergrund eines erweiternden Zugangs auf Menschen und deren Selbstkompetenzen skizziert. Dieses Kapitel verfolgt das Ziel, eine Bestandsaufnahme solcher Strategien (Diagnosen) zu vollziehen und daneben Anstöße für ein mögliches Weiterdenken (Ausblicke) zu geben.
Sebastian Lerch
Backmatter
Metadaten
Titel
Selbstkompetenzen
verfasst von
Sebastian Lerch
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-12975-0
Print ISBN
978-3-658-12974-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-12975-0