1997 | OriginalPaper | Buchkapitel
Selbstorganisation als Grundlage lernender Organisationen
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Bereits vor fast 300 Jahren wurde in einer für die Ökonomie bedeutsamen Schrift argumentiert, daß Organisationen und deren übergeordnete soziale Regeln als Prozesse der Selbstorganisation verstanden werden müssen (Mandeville 1706). Allerdings war, wie Kubon-Gilke & Weiler (1995) hervorheben, eine solche Darstellung der Selbstorganisation — am Beispiel des Bienenstaates — rein funktionalistisch: Aus der Vorteilhaftigkeit der gemeinsamen Interaktionsregeln wurde schlicht auf ihre Existenz geschlossen. Doch obwohl solche Argumentationen natürlich erhebliche Erklärungsdefizite aufweisen, konnten noch bis in jüngste Zeit auch die modernen Vertreter der Institutionen-Ökonomik kaum auf fundiertere Theorien und Konzepte zurückgreifen. Zu lange hat die vorherrschende wissenschaftliche Denkrichtung des Abendlandes allein den analytischen Weg beschritten: Dabei wird ein komplexer Untersuchungsgegenstand in seine Bestandteile zerlegt, diese Teile dann in ihren Eigenschaften möglichst genau analysiert und ihr Verhalten unter experimentellen Ursache-Wirkungs-Gefugen präzise erforscht. Die so gesammelte Erkenntnis wird dann — wie die „Einzelteile“ des Gesamtsystems -wieder synthetisch zusammengesetzt, in der Hoffnung, damit dann auch den übergeordneten Untersuchungsgegenstand präzise erfaßt zu haben.