2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Selbstverständnis des politischen Systems als Demokratie
Erschienen in: Systemtheorie der Demokratie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Um sich gegenüber seiner Umwelt abzugrenzen, greift das politische System auf zwei Selbstbeschreibungsformeln zurück: „Demokratie“ und „Staat“. Obwohl Luhmann nicht einsichtig zu machen vermag, in welchem Zusammenhang beide Selbstbeschreibungsformeln stehen, soll hier die Auffassung vertreten werden, dass das politische System inzwischen einen solchen Grad an Komplexität erreicht hat, dass die Selbstbeschreibungsformel „Staat“ seine Identität nicht mehr angemessen wiederzugeben vermag. Allerdings ersetzt die jetzt dominierende Selbstbeschreibung des politischen Systems als „Demokratie“ nicht die Selbstbeschreibungsformel „Staat“, sondern überlagert sie nur oder ergänzt sie. Insofern hat auch die Selbstbeschreibungsformel „Staat“ noch ihre Berechtigung. Neben semantischen Unterschieden zwischen diesen beiden Selbstbeschreibungsformeln differieren beide im Hinblick auf politische Macht. Während bei der Selbstbeschreibungsformel „Staat“ die Macht im Staat als „Staatsgewalt“ bzw. als „Gewaltmonopol“ konzentriert ist, zirkuliert sie bei der Selbstbeschreibungsformel „Demokratie“ zwischen den Subsystemen des politischen Systems im Rahmen verschiedener Machtkreisläufe.