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2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

18. Sicherheit und Stabilität als unwahrscheinlicher Grenzfall

verfasst von : Peter Gräser

Erschienen in: Führen lernen

Verlag: Gabler Verlag

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Zusammenfassung

Auch wenn die Hoffnungen der Menschen und die wissenschaftlich-philosophischen Ideologien über Jahrhunderte anderes postuliert haben: Sicherheit und Stabilität sind ein Grenzfall. Das Gleichgewicht, gleich ob physikalisches, soziales, wirtschaftliches oder politisches, ist ein temporärer Ausnahmezustand derWelt. Nicht nur dieWirtschaft, dieWelt als solche ist ein dynamisches, „offenes Ungleichgewichtssystem“1 . Sie ist in ständiger Entwicklung begriffen, und diese Entwicklung ist keinesfalls auf ein vorher festgelegtes Ziel, etwa die Erfüllung eines von einem Schöpfer angelegten göttlichen Heilsplans ausgerichtet. Außerhalb der Köpfe von Ideologen hat die wirklich stattfindendeGeschichte kein Endziel. Zielgerichtet ist allein menschliches Handeln – wenn überhaupt.Wenn wir bereit sind, die Wirklichkeit der Welt so zu akzeptieren, wie sie ist, ohne sie in reduktionistische Modelle zu pressen, die wir gerade noch mathematisieren können, und ohne uns lange bei vom unserem Wunschdenken bestimmten Illusionen aufzuhalten, können wir bedeutenden Schritt von den Abgründen unserer Ängste entfernen.

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Fußnoten
1
McKinsey Global Institute (2007).
 
2
Beinhocker (2007, S. 45).
 
3
Oetinger et al. (2006, S. 29).
 
4
Wie sehr die Normierung einer nostalgisch verklärten Vergangenheit zum sozio-ökonomischen Sollzustand der Welt bis heute weiterwirkt, wird augenfällig, wenn man die Krisenwahrnehmung zur Zeit des großen Strukturbruchs in den 1970er Jahren mit der heutigen vergleicht: „Im zeitgenössischen Begriff der Krise kam Ratlosigkeit zum Ausdruck […], weil es zunächst gar nicht möglich war, den plötzlichen Umschwung von Wachstum, Planungssicherheit und Fortschrittsgewissheit in Stagnation und Unsicherheit zu begreifen. […] Ohne dass es die Beobachter um 1975 bereits klar erkennen konnten, begann sich aber die Struktur seit etwa 1970 zu verändern, und dieses Geschehen erwies sich als unumkehrbar. Im Begriff der Krise schwang deshalb nostalgische Rückwendung mit, dergestalt dass die bisherige Entwicklung als Norm gelten sollte und die Rückkehr zur Norm das Gebot der Stunde sei. Aus solcher Rückwendung konnte im Laufe der Jahre eine starre Rückwärtsgewandtheit entstehen, die dann dazu beitrug, dass sich die Bereitschaft nur schwach ausbildete, den allmählich immer schnelleren, immer tiefer wirkenden Wandel wirklich als Strukturbruch wahrzunehmen.“ (Doering-Manteuffel 2008, S. 313–314). Bis heute ist die Boom-Nostalgie eine der wirksamsten Methoden der Zukunftsverweigerung geblieben.
 
5
Datar et al. (2010).
 
Metadaten
Titel
Sicherheit und Stabilität als unwahrscheinlicher Grenzfall
verfasst von
Peter Gräser
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Gabler Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-7135-7_18