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21.03.2018 | Simulation + Berechnung | Nachricht | Online-Artikel

Simulation entscheidend für Zukunftsentwicklung

verfasst von: Alexander Heintzel

3 Min. Lesedauer

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Über 500 Ingenieurinnen und Ingenieure diskutierten auf dem Open House 2018 des Entwicklungsdienstleisters IPG Automotive die zukünftigen Herausforderungen für die Simulation.

"Automatisiertes Fahren, die zunehmende Vernetzung und die Elektrifizierung des Antriebs treiben die Systemkomplexität in der Fahrzeugentwicklung", steckte IPG-Automotive-Chef Steffen Schmidt zu Beginn den Rahmen ab. Dies stelle, so Schmidt, den virtuellen Fahrversuch vor neue Herausforderungen. Neben der Komplexität entsteht durch den stetig steigenden Absicherungsaufwand und Zeit- sowie Kostendruck eine Situation, die mit realen Prototypen nicht gelöst werden kann. Die Virtuelle Fahrzeugentwicklung stellt hingegen benötigte Funktionen schneller und kostengünstiger bereits in einer frühen Entwicklungsphase zur Verfügung. "Dabei", so Schmidt auf der Tagung in Darmstadt, "sind virtuelle Prototypen stets nur so komplex, wie im spezifischen Anforderungsfall benötigt.

Fahrzeug wird Teil des Internet-of-Things

In seiner Keynote hob Alfred Eckert, Leiter Zukunftsentwicklung im Bereich Chassis und Safety bei Continental auf "Fluch und Segen" von ADAS und automatisiertem Fahren ab. Die Funktionalitäten seien ein Segen, weil dadurch Unfälle und Personenschäden vermieden würden. "Sie sind aber", so Eckert, "auch ein Fluch, weil Safety und Security erhebliche Herausforderungen und dynamisch sich ändernde Rahmenbedingungen mit sich bringen." Eine Erfüllung der Vision Zero, so der Conti-Entwickler weiter, sei durch zwei Hauptströmungen charakterisiert: die passive Sicherheit sowie aktive Maßnahmen. Der Weg zum automatisierten Fahren sei dabei ein Weg hin zum kooperativen Modus durch durch Vehicle-to-X-Technologie. In der Folge müsse Simulation Komponenten, Fahrzeugsystem und Umwelt gleichermaßen erkennen und beurteilen. "In der Definition einzelner Funktionalitäten muss dabei die gesamte Wirkkette berücksichtigt werden, um ein möglichst hohes Potenzial sicherstellen zu können", ist sich Eckert sicher. Es sei daher notwendig, in Hinblick auf die Digitalisierung ein Verständnis der gesamten Architektur zu entwickeln, um zukünftige Entwicklungen zu unterstützen. Eckert: "Das Fahrzeug wird Teil des Internet-of-Things."

Mobilität wird neu definiert

Continental sieht die Mobilität der Zukunft als sogenannte Seamless Mobility mit teil- und hochautomatisiertem Fahren sowie zunehmend bedarfsorientierter, besitzunabhängiger Nutzung von Fahrzeugen. Dies, so Eckert, werde die komplette Mobilität neu definieren. Daraus folge eine Übergabe von Fahr- und Kontrollaufgaben an das System, welches während des Betriebs kontinuierlich überprüfen müsse. Voraussetzung hierfür seien eine perfekte Sensorleistung sowie klare, sichere und nachvollziehbare Entscheidungen des Gesamtsystems Fahrzeug.

Effizienz durch Simulation

In drei Sessions wurden auf dem Open House die Herausforderungen an die virtuelle Fahrzeugentwicklung vertieft. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass Entwicklungen schneller und früher unter Einbeziehung bestehender Hardware in den Entwicklungsprozess integriert und somit bereits in der Konzeptphase Anforderungen auf höchster Ebene getestet und Fehler frühzeitig erkannt und korrigiert werden können. Dabei werden virtuelle Prototypen stets nur so komplex ausgelegt, wie im relevanten Anwendungsfall benötigt. Das neue Carmaker 7.0, als Pre-Release auf der Konferenz gezeigt, bietet dazu den Entwicklern eine nochmals verbesserte Sklalierbarkeit, eine exakte Sensormodellierung sowie einen erweiterten Szenarioeditor.

ATZ-Abonnement an SimulOscar-Gewinner

Traditionell wird auf dem Open House auch der IPG-Automotive-Nachwuchspreis SimulOscar für studentische Arbeiten im Bereich virtuelle Fahrzeugentwicklung vergeben. In diesem Jahr wählte die Jury, bestehend aus Steffen Schmidt (IPG Automotive), Dr. Michael Frey (KIT) und Dr. Alexander Heintzel (ATZ/MTZ), aus über einem Dutzend Einreichungen die Sieger. Platz eins bis drei gingen an David Nigicser (KTH Stockholm), Clemens Schartmüller (Kepler-Universität Linz) und Alexander Gebel (TH Ingolstadt). Neben einer Geldprämie dürfen sie sich auch über je ein Jahresabbonnement der ATZ freuen.

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