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10.04.2017 | Smart Cities | Nachricht | Online-Artikel

Sirenen in US-Millionenstadt Dallas gehackt

verfasst von: Sven Eisenkrämer

2 Min. Lesedauer

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Unbekannte Hacker haben 156 Wetter-Warnsirenen in der texanischen Stadt Dallas mitten in der Nacht aufheulen lassen. Es war nicht der erste Angriff auf die öffentliche Infrastruktur.

Die Millionenstadt Dallas im US-Bundesstaat Texas ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. In der Nacht zum Samstag, 8. April (Ortszeit), ließen Unbekannte während eines Cyberangriffs jede einzelne der 156 im Stadtgebiet installierten Wetter-Warnsirenen aufheulen. Wie die Zeitung "The Washington Post" online berichtet, hätten die Sirenen um 23.42 Uhr am Freitag begonnen zu heulen. Ganze eineinhalb Stunden lang hielten die Sirenen die 1,3 Millionen Einwohner von Dallas wach und in Verunsicherung, bis Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Feuerwehr herausgefunden hatten, warum die Sirenen eine Fehlfunktion hatten und sie wieder abstellen konnten.

Notrufsystem überlastet

Der sicherheitsrelevante Vorfall hatte nach Berichten mehrerer US-Medien vor allem starke Auswirkungen auf das Notrufsystem der Stadt. Die Notrufnummer 911 sei wegen technischen Schwierigkeiten zuvor und einer geringen personellen Besetzung völlig überlastet gewesen, als insgesamt mehr als 4.400 Menschen aus Verunsicherung über den anhaltenden Sirenenalarm den Notruf wählten.

Tweet des Dallas Office of Emergency Management

 (Hinweis: Zeitangabe im Tweet entspricht deutscher Zeit.)

Der Zeitung "The Dallas Morning News" sagte der Chef des Office of Emergency Management der Stadt, mit hoher Wahrscheinlichkeit sei ein Angreifer von außerhalb in die Systeme eingedrungen. Man habe mittlerweile herausgefunden, wie das System kompromittiert wurde und arbeite daran, zu verhindern, dass dies erneut passiere. Der Vorfall sei ein erneutes, ernstzunehmendes Beispiel für die Notwendigkeit, die städtische Technologie-Infrastruktur zu erneuern und besser zu beschützen.

Zweiter Angriffsversuch am Samstag

Am Samstag ließ Dallas die Sirenen abgeschaltet, während Mitarbeiter das System vor einem erneuten Hackerangriff geschützt hätten, heißt es bei der Zeitung aus Dallas. 

Die städtischen Sirenen in Dalles heulen im Frühjahr häufig auf, wenn Stürme oder Tornados drohen, die Stadt zu erreichen. In der Nacht zum Samstag sei es aber klar und nicht windig gewesen, berichten die Zeitungen. Dies habe zusätzlich zur Verunsicherung der Bevölkerung beigetragen. Im Internet in sozialen Medien mutmaßten Nutzer auch, der Alarm könnte vor einem aktuellen militärischen Angriff als Antwort auf den Militäreinsatz der USA in Syrien oder auf die Drohung gegenüber Nordkorea warnen.

Dallas war laut Washington Post 2016 bereits Opfer einer gelungenen Attacke geworden. Unbekannte hatten digitale Straßenschild gehackt und aus Nachrichten wie "Arbeit fällt aus – Geht wieder nach Hause" oder "Donald Trump ist eine sich häutende Eidechse" statt Verkehrsmeldungen eingeblendet. 

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