Welche deutsche Kommunen gelten als Vorreiter in Sachen Digitalisierung und Smart City? Ein aktueller Smart-City-Atlas zeigt für 50 Städte quer durch Deutschland, wohin vor Ort die Reise geht.
Ob Stuttgart, Cottbus oder Norderstedt – viele deutsche Städte haben sich inzwischen auf den Weg zur Smart City gemacht. Manche Kommunen erarbeiten gerade ihre Digitale Agenda, andere setzen sie bereits Schritt für Schritt um. Neue Technologien sollen die Infrastrukturen vernetzen, um beispielsweise die Energie- und Verkehrswende zu beschleunigen. Aber an die Bedürfnisse der Bürger wird vor Ort gedacht, um die Lebens- und Standortqualität vor Ort zu steigern.
50 Vorreiter-Städte im Überblick
Bitkom, Fraunhofer IESE und 13 weitere Partner haben den aktuellen Stand und die Strategien vor Ort erstmals systematisch zusammengestellt. Ihr "Smart-City-Atlas" gibt Auskunft über eine Auswahl von 50 deutschen Vorreiter-Städten, die einen integrierten Smart-City-Ansatz als themenübergreifende Kooperation verfolgen. Die Ergebnisse basieren auf Online-Recherchen und Experten-Interviews mit Digitalbeauftragten; die Daten wurden von November 2018 bis März 2019 zusammengetragen.
Smart-Cities nach Bundesländern
Die Studie zeigt: Die Bundesländer mit den meisten Vorreiter-Kommunen sind Nordrhein-Westfalen (15) und Baden-Württemberg (8). Beide Länder fördern die Digitalisierung von Städten und Regionen mit Landesprogrammen. Es folgen Bayern (7), Niedersachsen (5) und Sachsen (3).
Als Motivation für den digitalen Aufbruch gelten die Stärkung des Wirtschaftsstandortes sowie allgemeine gesellschaftliche Herausforderungen, die man mit smarten Lösungen angehen will. Dazu gehören mehr gesellschaftliche Teilhabe sowie eine erhöhte Zugänglichkeit und Effizienz öffentlicher Dienstleistungen.
Verwaltung und Mobilität ganz vorn
Dabei befinden sich die 50 untersuchten Städte in unterschiedlichen Phasen. 19 haben bereits eine Digitale Agenda verabschiedet, 29 Kommunen entwickeln sie gerade. Wichtigste Themenfelder sind die Digitalisierung von Verwaltung (98 Prozent), Mobilität (92 Prozent) sowie Energie und Umwelt (86 Prozent). Außerdem benannten Städte ihre Leuchtturmprojekte. Diese finden sich in den Bereichen Verwaltung (74 Prozent), Mobilität (60 Prozent) und Datenplattform (36 Prozent).
Erste Lernerfahrungen liegen vor
Der Weg zur Smart City wird als steinig beschrieben. Als größte Herausforderungen gelten die digitale Teilhabe, die Qualifizierung der Verwaltungsmitarbeiter und der Umgang mit Fragen zu Datenschutz, Datensicherheit und IT-Sicherheit. Erste Lernerfahrungen liegen vor. So müssen Verantwortlichkeiten und Ressourcen geklärt werden, außerdem bedarf es professioneller Kommunikationsarbeit intern wie extern und Partizipationsmöglichkeiten der Stadtgesellschaft.