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2024 | Buch

Smart Finance und IIoT

Innovative Finanzdienstleistungen im Kontext von Industrie 4.0

verfasst von: Elmar Lukas, Sascha Mölls, Natalie Nowak, Vladlena Prysyazhna

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Dieses Buch erforscht umfassend die Bedeutung datenbasierter Finanzierungskonzepte für das Firmenkundengeschäft von Banken. Mithilfe präziser Daten aus dem „Industrial Internet of Things“ (IIoT) bieten mittelständische Unternehmen ihren Kunden bereits derartige zukunftsweisende Finanzierungsoptionen an. Diese auf Miet- oder Abonnementmodellen statt auf klassischen Kaufgeschäften basierenden Geschäftsmodellinnovation haben langfristig weitreichende Auswirkungen auf das Firmenkundengeschäft von Banken, ein Forschungsbereich welcher bis dato noch nicht umfassend betrachtet wird. Vor diesem Hintergrund stellt sich die konkrete Frage, welche Chancen und Risiken für Banken aus solchen Geschäftsmodellen erwachsen. Besonderes Augenmerk liegt auf deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die als direkte Ansprechpartner für mittelständische Unternehmen agieren und besonders von den bevorstehenden Veränderungen betroffen sind. Das Buch untergliedert sich in 5 Kapitel. Kapitel 1 und 2 schaffen zunächst einen definitorischen und konzeptionellen Rahmen für die Problemstellung und geben einen Überblick sowohl über Ausprägungsformen nutzungsdatenbasierter Geschäftsmodelle als auch den (wissenschaftlichen) Stand der Diskussion zu dieser Frage. Kapitel 3 geht dann auf die Durchführung der Experteninterviews mit Vertreter/-innen aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft ein und generiert über eine kompakte Auswertung der vielschichtigen Expertenmeinungen Hypothesen, die leitend für die nachfolgenden Kapitel sind. Im Kapitel 4 geht es dann um das Konzept sowie die Befunde der durchgeführten Fragebogenstudie, die mit Blick auf die einbezogenen Kreditinstitute vergleichend angelegt ist. Die Studie schließt mit der Diskussion wichtiger Implikationen sowie einem Fazit und Ausblick.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Problemstellung
Zusammenfassung
Die zunehmende digitale Vernetzung und Automatisierung der Realwirtschaft im Sinne von Industrie 4.0 tangiert mit einer weitestgehend dezentralen Selbstorganisation der Produktion nicht nur die Organisation von Wertschöpfungsketten selbst, sondern dürfte auch vielfältige und nicht zuletzt weitreichende Konsequenzen für den Finanzsektor haben. So ist einerseits davon auszugehen, das durch die Verfügbarkeit differenzierter Maschinen- und Produktionsdaten datenbasierte Kreditlösungen den klassischen Firmenkredit in Banken zumindest in Teilen ablösen werden und zugleich der Wettbewerb im Finanzsektor durch die Entstehung von „Captive-Finance“-Gesellschaften und sonstiger Start-up-Unternehmen („Fintechs“) deutlich an Intensität gewinnen wird. Das vorliegende Kapitel ordnet diese Entwicklungen im Spannungsfeld von Real- und Finanzwirtschaft in einem ersten Schritt umfassend ein und kommt zu der Schlussfolgerung, dass die einschlägige finanzwirtschaftliche Literatur – ungeachtet interessanter erster empirischer Befunde zur Relevanz und den finanziellen Implikationen innovativer Geschäftsmodelle – das Thema „Nutzungsdatenbasierte Kredite im Kontext von Industrie 4.0“ weitestgehend noch nicht als untersuchungswürdiges Problem erkannt hat.
Elmar Lukas, Sascha Mölls, Natalie Nowak, Vladlena Prysyazhna
2. Das Zeitalter innovativer Geschäftsmodelle – ein Überblick
Zusammenfassung
Die Entstehung innovativer Geschäftsmodelle im Zuge der zunehmenden Vernetzung und Automatisierung der Realwirtschaft führt nicht nur zur Frage der Notwendigkeit einer Erweiterung gebräuchlicher Innovationsbegriffe und -systematisierungen, sondern auch zu einer intensiven Beschäftigung mit den charakteristischen Merkmalen und gängigen Erscheinungsformen sog. „Nutzungsdatenbasierter Geschäftsmodelle“. Derartige Vertragskonstellationen, die üblicherweise keinen Kauf von Produkten bzw. Dienstleistungen vorsehen, sondern in vielen Fällen leasingähnliche Merkmale aufweisen und an konzeptionell ganz unterschiedlichen Bezugsgrößen anknüpfen können, implizieren zwangsläufig ein höheres Maß an nachfrageseitiger Variabilität für die beteiligten Parteien, implizieren in der Konsequenz zugleich aber auch neue, komplexe Risikoprofile. Vor dem Hintergrund dieser deutlich veränderten Risikosituation ist es deshalb auch erstaunlich, dass in der einschlägigen Literatur der Fokus ganz überwiegend auf den technischen bzw. den produktionstheoretischen Faktoren dieser Geschäftsmodellinnovationen liegt, wohingegen finanzwirtschaftliche und bankenorientierte Aspekte fast gar nicht behandelt werden. Das vorliegende Kapitel greift diese Forschungslücke auf, charakterisiert nutzungsorientierte Geschäftsmodelle als eigene Klasse von Investitionsobjekten und ebnet den Weg für eine Auseinandersetzung mit der Finanzierungsfunktion im Kontext von „Pay-per-X“-Verträgen.
Elmar Lukas, Sascha Mölls, Natalie Nowak, Vladlena Prysyazhna
3. Experteninterviews: Stand und Perspektiven nutzungsorientierter Geschäftsmodelle
Zusammenfassung
Die Beschäftigung mit „Nutzungsdatenbasierten Geschäftsmodellen“ stellt ein noch sehr junges Forschungsgebiet dar, in dem sowohl grundlegende Charakteristika im Sinne von Chancen und Risiken der zugrunde liegenden Vertragskonstellationen als auch zentrale Finanzierungsaspekte dieser Konstrukte noch weitestgehend unerforscht sind. Dieser Befund ist insofern erstaunlich, als die nutzungsorientierten Geschäftsmodelle regelmäßig über ein spezifisches Risikoprofil verfügen und dadurch zwangsläufig auch die Rolle beteiligter Kreditinstitute verändern dürften. Vor diesem Hintergrund liegt das Ziel im vorliegenden Kapitel darin, über semi-strukturierte, leitfadengestützte Interviews mit einschlägigen Experten/-innen das weitestgehend unbestellte Forschungsfeld zu strukturieren und in der Folge weiteren Analysen zugänglich(er) zu machen. In diesem Verständnis stehen in den Interviews daher auch sowohl Chancen und Entwicklungstrends als auch Risiken und Hemmnisse im Mittelpunkt, die schließlich zur Diskussion organisationaler Voraussetzungen und finanztechnischer Ausgestaltungen wie auch zu konkreten Ausgestaltungsvarianten in der (frühen) betrieblichen Praxis führen. Im Ergebnis ergeben sich eine Vielzahl interessanter Einzelbefunde, wobei insbesondere wertvolle Erkenntnisse zu den spezifischen Risiken gewonnen und mit (1.) dem „passiven“, (2.) dem „aktiven“ und (3.) dem „strategischen“ „Pay-Per-X“-Geschäftsmodell drei (Arche-)Typen von Gestaltungsvarianten begründet werden können.
Elmar Lukas, Sascha Mölls, Natalie Nowak, Vladlena Prysyazhna
4. Fragebogenstudie: Stand und Perspektiven von „Pay-per-X“-Geschäftsmodellen in Sparkassen und Genossenschaftsbanken
Zusammenfassung
Basierend auf den Erkenntnissen durchgeführter Experteninterviews enthält das vorliegende Kapitel eine umfassende Fragebogenstudie zum Stand und den Perspektiven von „Pay-per-X“-Geschäftsmodellen in deutschen Regionalbanken. Die Befragung der Entscheidungsträger/-innen von Sparkassen und Genossenschaftsbanken basiert auf einer Vollerhebung und umfasst sowohl allgemeine Strukturmerkmale und Governance-Variablen der befragten Banken wie auch differenzierte Befunde zu den Digitalisierungscharakteristika der Bankkunden und zum Kenntnis- und Erfahrungsstand über „Pay-per-X“-Geschäftsmodelle. Weiterhin werden die Potenziale sowie die Chancen, Risiken und Zukunftsperspektiven nutzungsbasierter Vertragskonstellationen differenziert auf der Basis identifizierter (Arche-)Typen gängiger Gestaltungsvarianten untersucht. Insgesamt zeigen sich einerseits sehr unterschiedliche Wissensstände der befragten Regionalbanken in Bezug auf die untersuchten Geschäftsmodellinnovationen, andererseits zugleich aber auch vielfältige Berührungspunkte, die in Bezug auf die Gestaltungsoptionen zu interessanten, risikoorientierten Einschätzungen und klaren Rangbeurteilungen führen. Folgerichtig gehen die deutschen Regionalbanken für die Zukunft von einem intensivierten (Zusatz-)Engagement im Bereich von „Pay-Per-X“-Gestaltungen aus, um nicht zuletzt dem Wettbewerb mit Technologieunternehmen mit Banklizenz und Plattform-Expertise besser begegnen zu können.
Elmar Lukas, Sascha Mölls, Natalie Nowak, Vladlena Prysyazhna
5. Implikationen und Ausblick
Zusammenfassung
Die auf Experteninterviews basierende Fragebogenstudie zum Stand und den Perspektiven von „Pay-per-X“-Geschäftsmodellen in Sparkassen und Genossenschaftsbanken wird in diesem Kapitel bezüglich ihrer zentralen Ergebnisse noch einmal kompakt und vergleichend zusammengefasst. Darüber hinaus werden vielfältige Implikationen für die Praxis deutscher Regionalbanken abgeleitet.
Elmar Lukas, Sascha Mölls, Natalie Nowak, Vladlena Prysyazhna
Metadaten
Titel
Smart Finance und IIoT
verfasst von
Elmar Lukas
Sascha Mölls
Natalie Nowak
Vladlena Prysyazhna
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-45480-7
Print ISBN
978-3-658-45479-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-45480-7

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