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11.07.2024 | Social Media | Studie | Online-Artikel

Social-Media-Nutzung in Deutschland sinkt

verfasst von: Eva-Susanne Krah

3 Min. Lesedauer

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In den Sozialen Medien tummeln sich hierzulande erstmals weniger Nutzer als bisher. Vor allem eine Zielgruppe ist weniger aktiv im Netz.


 

Die jährliche repräsentative Studie "Social-Media-Atlas 2024", die im Auftrag von PER Agency und Toluna in Kooperation mit dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) erstellt wurde, macht eine Delle in der Social-Media-Nutzung deutlich. Danach ist erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie die Social-Media-Nutzung in Deutschland wieder zurückgegangen. Derzeit sind 80 Prozent der deutschen Internetnutzer ab 16 Jahren in sozialen Netzwerken wie Facebook, YouTube, Whats App oder anderen Plattformen sowie Blogs oder Foren aktiv. Im Vorjahr waren es Ergebnissen der Studie zufolge noch vier Prozentpunkte mehr. Zuvor hatte der Anteil der User seit 2021 kontinuierlich zugenommen. Den bisherigen Peak erreichte die Nutzungskurve im Jahr 2017 mit 90 Prozent.

Aktivitätskurve weist nach unten

Nicht nur weniger aktive Nutzer, sondern auch ihre Aktivität auf den Social-Netzwerken sinkt: Durchschnittlich 18,7 Stunden pro Woche verbringen sie auf Instagram, TikTok und anderen Plattformen, und damit knapp über zwei Stunden weniger als im Vorjahr. Besonders stark fiel der Rückgang bei den 40- bis 49-Jährigen aus. Bei ihnen sank die durchschnittliche Nutzung um mehr als sechs Stunden auf 16,3 Stunden pro Woche.

Berufliche Nutzung wird weniger

Die berufliche Nutzung ist im Vergleich zum Vorjahr noch stärker rückläufig: Im Durchschnitt werden Soziale Medien 9,3 Stunden pro Woche für die Arbeit eingesetzt, das sind 4,4 Stunden weniger als 2023. Auch hier sinkt die durchschnittliche Aktivität der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen um 12,7 Stunden auf 7,6 Stunden wöchentlich.

"Wir erleben derzeit eine Trendwende in den sozialen Medien: Die Nutzer verbringen weniger Zeit auf den einschlägigen Plattformen, einige haben sie sogar ganz verlassen", sagt Roland Heintze, geschäftsführender Gesellschafter der PER Agency. Gründe hierfür sieht er nicht nur im wachsenden Anteil von Hate Speech in den Sozialen Medien, etwa nach dem Terroranschlag der Hamas, sondern auch in der Menge an zunehmend irrelevanten Inhalten. Er rät Unternehmen daher, in der eigenen Kommunikation verstärkt auf den richtigen Medienmix zu achten. Das Motto "viel digital bringt viel" stimme nicht mehr. Die sinkende Beliebtheit von Social-Media-Plattformen kann zudem mittelfristig auch Konsequenzen für die eingesetzten Werbeinvestments von Unternehmen und das Geschäftsmodell der Influencer nach sich ziehen.

Posts sorgen nicht für Glaubwürdigkeit

Interessant ist der Vertrauensverlust bei abgesetzten Posts in den Sozialen Medien: Nur 35 Prozent der Nutzer halten Posts für glaubwürdiger als redaktionelle Nachrichten. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Deutlich ist auch hier der Rückgang mit zehn Prozentpunkten bei den 40- bis 49-Jährigen im Netz.

Social Media unterstützt berufliche Arbeit

Für die eigene Berufstätigkeit hat Social Media hingegen laut dem Social-Media-Atlas ungebremste Relevanz:

  • Jeder zweite im Job nutzt Social-Media-Plattformen zu beruflichen Zwecken, 
  • 17 Prozent davon sogar häufig, 
  • 71 Prozent der beruflichen Nutzer sind der Meinung, dass soziale Netzwerke ihnen die eigene Arbeit erleichtern, 
  • 40 Prozent sind soziale Netzwerke vor allem für den Austausch relevanter Informationen wichtig, 
  • 33 Prozent gehen auf Plattformen, um Kontakte zu pflegen. In der Zielgruppe 60plus sind es sogar 68 Prozent, bei den unter 30-Jährigen hingegen nur 18 Prozent.

Für den Social-Media-Atlas 2024 wurden 3.500 deutsche Internetnutzer ab 16 Jahren online befragt.

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