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09.10.2012 | Social Media | Schwerpunkt | Online-Artikel

Teil 1: Im Namen der Öffentlichkeit

verfasst von: Andrea Amerland

1:30 Min. Lesedauer

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Gerichtsprozesse sind nervenaufreibend - für die Öffentlichkeit und die prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit. Die Litigation-PR schlägt dabei Schlachten gegen die Staatsanwaltschaft und für den Ruf des Angeklagten.

Die Prozesse um Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray, den Massenmörder Anders Behring Breivik oder um Moderator Jörg Kachelmann bewegten die Öffentlichkeit. Letzterer steht für eine PR-Schlacht sondergleichen. Auf das Video-Interview folgten Tagebuch-Auszüge in den Medien. Selbst vor der Weitergabe von Ermittlungs-Dokumenten schreckte man nicht zurück, um den Vergewaltigungsvorwurf zu zerstreuen und Kachelmanns Image zu reparieren. Die Disziplin Litigation-PR ist in Deutschland noch jung. Doch die Professionalisierung schreitet voran. Jetzt hat eine Gruppe von Rechtsanwälten und PR-Beratern in München die "Deutsche Gesellschaft für prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit" (DeGePro) gegründet.

Kommunikationsziele im Rechtsstreit

Grundlegendes Ziel der Litigation-PR ist es, die anwaltliche Strategie zu untermauern, einen Sieg im Prozess sicherzustellen und den Schaden an der Glaubwürdigkeit von Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Erst in zweiter Linie geht es um den Ruf des Mandanten während und nach des Gerichtsverfahrens. Stephan Holzinger und Uwe Wolff beschreiben in dem ersten deutschsprachigen Buch zum Thema, was Litigation-PR erreichen kann. Und sie grenzen Litigation-PR als Reputationsmanagement von der Krisenkommunikation ausdrücklich ab.

Potenziale der Litigation-PR

  • Litigation-PR kann zum Aushandeln eines Vergleiches führen.
  • Litigation-PR kann Ansprüche beim juristischen Gegner und in der Öffentlichkeit Nachdruck verleihen.
  • Bei einem zweifelhaften oder schwachem Sachverhalt kann Litigation-PR vor einem Rechtsstreit oder einem Prozess abschrecken.

Öffentlichkeitarbeit rund um einen Gerichtsprozess kann von 'normalen' Kommunikationsagenturen nicht geleistet werden, meinen die Autoren. Neben juristischem Hintergrundwissen gehöre die Fähigkeit, die eigenwillige Sprache der Juristen zu dechiffrieren zu den Hauptaufgaben eines Litigation-PR-Strategen. Wohl auch deswegen hat ein Spezialisierungsprozess stattgefunden. Häufig sind es Juristen, die während eines Gerichtsprozesses die kommunikativen Geschicke steuern.

Serie Litigation-PR:

Teil 2: Der Fall Kachelmann, ein Lehrstück
Teil 3: Die Instrumente
Teil 4: Die Zukunft

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