1. Software-Prozessmodelle

Software-Prozessmodelle sind essenziell für die strukturierte Entwicklung von Software-Systemen. Sie bieten eine abstrahierte Darstellung des Entwicklungsprozesses und sind nicht auf einzelne Projekte beschränkt, sondern auf ganze Klassen von Projekten anwendbar. Die Wahl des passenden Prozessmodells hängt stark vom Projekttyp ab, wobei zwischen schwergewichtigen und leichtgewichtigen Modellen unterschieden wird. Schwergewichtige Modelle zeichnen sich durch eine formale, dokumentengestützte Vorgehensweise aus und sind besonders in regulierten Umfeldern wie der pharmazeutischen Industrie oder bei Embedded Mode-Projekten geeignet. Leichtgewichtige Modelle, zu denen auch die agilen Modelle gehören, sind flexibler und eignen sich besser für kleine Teams mit sich ändernden Anforderungen. Das Kapitel beleuchtet auch die historischen Entwicklungen und aktuellen Trends, wie das Phasenmodell, das Spiralmodell und moderne iterativ-inkrementelle Prozessmodelle. Besonders interessant sind die HELENA-Studien, die die Dominanz agiler Modelle in der Praxis aufzeigen. Der Text bietet eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Modelle und deren Anwendungsbereiche, was ihn zu einer wertvollen Ressource für Fachleute in der Softwareentwicklung macht.