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16.07.2021 | Softwareentwicklung | Gastbeitrag | Online-Artikel

Den perfekten Partner für Softwareentwicklung finden

verfasst von: Anna Zarudzka

5 Min. Lesedauer

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Erfolg oder Misserfolg einer App hängen davon ab, den richtigen Dienstleister zu finden. Die Kosten für schlecht konzipierte Lösungen oder gescheiterte Projekte können finanzielle und strategische Folgen haben. Worauf Unternehmen bei der Auswahl eines Softwareentwicklers achten sollten.

Das A und O bei der Suche nach einem geeigneten Softwareentwickler ist der richtige Auswahlprozess. Ausgangspunkt bildet die Analyse der geschäftlichen Anforderungen und strategischen Ziele des Unternehmens. Es ist wichtig, dass eine klare Vorstellung existiert, wie diese durch das digitale Produkt unterstützt werden sollen. Mit diesem Wissen kann gezielt nach Unternehmen gesucht werden, die für diese Anforderungen in Frage kommen. Die Eigenschaften und Leistungen, nach denen Unternehmen suchen sollten, erden im Folgendem erläutert.

1. Softwarearchitekt hat eine gute Erfolgsbilanz

Sofern ein Dienstleister nicht durch andere wichtige Kriterien überzeugt, sollte er eine solide Erfolgsbilanz von Projekten vorweisen können. Jeder potenzielle Partner muss in der Lage sein, über Anzahl und Art der Produkte zu sprechen, die er entwickelt hat, und darüber, wer seine Kunden sind und waren, natürlich im Rahmen der professionellen Grenzen etwaiger NDAs. Idealerweise steht sogar eine Auswahl an Fallstudien zur Verfügung, die Erfahrungen veranschaulichen, passende Technologien für die Entwicklung des digitalen Produkts enthalten und Vergleiche zu Kunden aus der Branche ermöglichen. Diese Erfolgsbilanz und das Portfolio an Fallstudien werden zusätzlich durch Referenzen untermauert.

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Entscheidungsunterstützung bei Auswahlprozessen von Softwarekomponenten durch Self-Enforcing Networks (SEN)

In einem durchgeführten IT-Projekt stand eine Auswahlentscheidung zwischen verschiedenen Softwarekomponenten an. Die Alternativenbewertung erfolgte anhand vielfältiger Kriterien mithilfe einer Nutzwertanalyse. Bei Entscheidungsprozessen spielen geeignete Kriterien zur Bewertung der Alternativen eine wesentliche Rolle.

2. Fähigkeiten und Kenntnisse überzeugen

Firmen suchen nach einem Softwareentwicklungsdienstleister mit professionellen Fähigkeiten und Kenntnissen, die ihr Projekt benötigt. Und obwohl Programmierkenntnisse unerlässlich sind, geht es bei der Entwicklung einer wirklich guten Software um viel mehr. Das gesamte Entwicklungspaket erfordert eine Vielzahl von wichtigen Rollen, darunter:

  • Qualitätsingenieure einschließlich Frontend- und Backend-Entwickler,
  • Produkt- und UX-Designer,
  • Zertifizierte Agile-Coaches und Scrum Master,
  • Business-Analysten,
  • DevOps, also agile Betriebsprozesse,
  • Informationsarchitekten,
  • Experten für maschinelles Lernen,
  • Für einige dieser Rollen, etwa Entwickler oder die Scrum Master, wird die Beherrschung in der Regel durch professionelle Zertifizierungen oder Qualifikationen nachgewiesen.

Darüber hinaus sind offene Informationen über die Seniorität und Erfahrung der Entwickler wichtig, die das Produkt entwickeln werden. Unternehmen sollten auf jeden Fall nach deren individueller Erfahrung fragen.

3. Partner nutzen effektive Prozesse und Methoden

Bei den eingesetzten Prozessen und Methoden gilt es, diese Fragen zu klären:

  1. Nutzt der Partner eine effiziente Methode der Softwareentwicklung?
  2. Ist diese kompatibel mit der Art und Weise, wie in der Organisation gearbeitet wird? Wichtig ist hierbei: nicht gleich, nur kompatibel.

Die verwendete Softwareentwicklungsmethodik, die das potenzielle Partnerunternehmen verwendet, ist entscheidend bei der Auswahl. Ein Wasserfallansatz für Projekte ist veraltet und oft ineffektiv. Dabei ist der Kunde dafür verantwortlich, initial eine detaillierte Dokumentation für die vollständige Spezifikation des Produkts zu erstellen, ohne weiter involviert zu sein, bis das Produkt geliefert wird. Diese Methode hat sich als zu starr entpuppt, weil nicht auf Veränderungen reagiert werden kann.

Agile Frameworks, wie etwa Scrum, beziehen den Kunden stärker mit ein. Bei Scrum ist ein Unternehmensvertreter der Product Owner ein integraler Bestandteil des Scrum-Teams. Dieser arbeitet eng mit den Entwicklern und anderen Experten zusammen. Scrum-Teams produzieren Iterationen des Produkts in einer Reihe von kurzen Sprints. Diese Sprints sind durch Review- und Planungsmeetings miteinander verbunden, die es ermöglichen, das Projekt bei Bedarf einfach anzupassen. 

4. Eine offene Kommunikation wird gelebt

Arbeiten Teams standortübergreifend, beeinflusst die Qualität der Kommunikation die Ergebnisse des Projekts. Die Frage ist, wie schnell wird der Partner auf Fragen reagieren? Welche Kommunikationskanäle bevorzugen sie? Wie leicht können Auftraggeber das Team erreichen? Es empfiehlt sich, wenn Kunden und Product Owner direkten Zugang zu allen Mitgliedern des Entwicklungsteams erhalten. So müssen Unternehmen nicht über einen Projektmanager kommunizieren. So werden auch Verzögerungen vermieden.

5. Engagierte Teams kommen zum Einsatz

Engagierte Teams arbeiten ausschließlich an einem digitalen Kundenprodukt und nicht auch noch an anderen Projekten. Sie sind nicht gezwungen, mit Ressourcen, Prioritäten und Terminen zu jonglieren. Gepaart mit einem straffen Zeitplan für agile Produktiterationen entstehen so qualitativ hochwertige Produkte – und das pünktlich. Das kann der entscheidende Vorteil gegenüber Freelancern sein.

Dennoch ist es gängige Praxis, dass die Teammitglieder nicht bei der Softwarefirma angestellt sind. Dieses  sogenannte White Labeling, bei dem ein externes Softwareunternehmen seinerseits an ein anderes Unternehmen oder Freiberufler auslagert, ist ungeeignet für ein komplexes, maßgeschneidertes digitales Produkt. Denn White Labeling führt oft zu schlechter oder fragmentierter Kommunikation, langwierigen Prozessen und unklaren Rollen und Verantwortlichkeiten.

Warnzeichen bei der Dienstleisterauswahl für Software erkennen

  • Die Softwareentwicklung ist billig: Will die Firma schnelle Entwicklung, hohe Qualität zu einem sehr niedrigen Preis bieten, ist das fast immer zu schön, um wahr zu sein, es sei denn es handelt sich beispielsweise um Anbieter aus Osteuropa. 
  • Dienstleister ist ein Ja-Sager: Wenn ein Unternehmen einfach allem – einschließlich der Projektstruktur und Fristen – zustimmt, sollten Auftraggeber etwas tiefer graben. Solide Partner sollten über bewährte Methoden, Verfahren und eigene Standards verfügen. 
  • Alles kommt zu spät: Wenn ein Unternehmen bereits während des Auswahlprozesses zu spät Dokumente oder Kostenvoranschläge liefert und mehr als 24 Stunden Zeit für die Beantwortung des ersten Kontakts benötigt, ist unwahrscheinlich, dass sich im Projekt die Bearbeitungszeiten verbessern.
  • IT-Unternehmen bleibt vage: Kann ein externer Partner keine Details nennen, beispielsweise Zeitschätzungen nicht erklären, dann sind das ebenfalls Vorsicht geboten. 

Fazit: Die Auswahl des Softwareentwicklungsunternehmens ist die wichtigste Entscheidung beim Outsourcing eines digitalen Produkts. Ein Unternehmen mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz, das ein engagiertes Team mit allen notwendigen Fähigkeiten bietet, eine agile Projektmethodik anwendet und auf Basis einer offenen Kommunikation arbeitet, ist in der Lage, ein erfolgreiches digitales Produkt zu liefern. Letztendlich sollte ein Partnerunternehmen durch den Prozess der Softwareentwicklung begleiten und das Potenzial mitbringen, möglicherweise ein langfristiger Partner zu werden.

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