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31.07.2018 | Solarthermie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Solarthermie bei Sanierung von Mehrfamilienhäusern einplanen

verfasst von: Julia Ehl

2:30 Min. Lesedauer

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Eine Sanierung denkmalgeschützter Mehrfamilienhäuser in Freiburg mit Vorbildcharakter zeigt: Denkmalschutz und Erneuerbare Energien passen zusammen. Der Erfahrungsbericht fasst die Erkenntnisse zusammen.

"Mit Hilfe von Sonnenkollektoren kann Solarstrahlung mit hohem Wirkungsgrad in Niedertemperaturwärme umgewandelt und z. B. für Heizzwecke zur Verfügung gestellt werden. Anlagen zur solaren Trinkwassererwärmung haben in den vergangenen Jahrzehnten eine starke Verbreitung gefunden. Anlagen zur solaren Heizungsunterstützung gewinnen zunehmend an Bedeutung.", erläutern Gerhard Reich und Marcus Reppich im Buchkapitel Nutzung der Solarstrahlung ab Seite 80 die zunehmende Nutzung von Sonnenenergie.

Empfehlung der Redaktion

2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Nutzung der Solarstrahlung

Die Sonne stellt den Zentralkörper unseres Planetensystems dar. Sie besteht zu etwa 75 % aus Wasserstoff, zu 23 % aus Helium und nur zu ca. 2 % aus schwereren Elementen. Ihr Alter wird auf etwa 4,57 Milliarden Jahre geschätzt. Tab. 3.1 enthält einige wichtige Daten von Sonne und Erde.


Bei Neubauten werden mittlerweile häufig Solarthermie-Anlagen mit eingeplant, bei der Sanierung insbesondere von Mehrfamilienhäusern ist noch erhebliches Potenzial. So hat die Stadt Freiburg im Rahmen der Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudeensembles ein Solarthermie-Demonstrationsprojekt initiiert, das vom Badenova Innovationsfond gefördert, vom Bauverein Breisgau eG umgesetzt und vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE wissenschaftlich begleitet wurde.

Mikrowärmenetz für zehn Mehrfamilienhäuser

Das in den Jahren 1903 bis 1904 erbaute und unter Denkmalschutz stehnde Mehrfamilienhaus-Ensemble mit knapp 5.000 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche besteht aus zehn Häusern mit insgesamt 92 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten. Die Sanierung erfolgte im Jahr 2015. Hierbei wurde ein neues Mikrowärmenetz aus zehn Wärmespeichern, 76 Flachkollektoren (Nennleistung von ca. 150 Kilowatt), einem Blockheizkraftwerk, BHKW, (20 Kilowatt elektrischer und 47 Kilowatt thermischer Leistung) und ein gasbetriebener Spitzenlastkessel (450 Kilowatt) eingebaut. 

Wichtig für das effiziente Funktionieren des Wärmenetzes ist sowohl die Kommunikation der einzelnen Speicher mit der Heizzentrale als auch die sehr tiefe Rücklauftemperatur im Heizungsnetz. Diese kann nur erreicht werden, weil die handelsüblichen Übergabestationen in den Wohnungen modifiziert wurden. Ergänzend zum vorhandenen hydraulischen Mengenregler wurde in die heizungsseitige Rücklaufleitung des Brauchwasserwärmetauschers ein Thermostatventil mit Fernfühler im Warmwasseraustritt eingebaut.

Fazit nach zwei Jahren Nutzung des Wärmenetzes

Nach zwei Jahren Betrieb des neuen Mikrowärmenetzes wird von allen Beteiligten ein positives Fazit gezogen. Die Kombination aus Solarthermie und BHKW funktioniert besser als ursprünglich gedacht. Die Erkenntnisse aus Planung, Realisierung und Betrieb sowie die Auswertung der Betriebsdaten wurden im Rahmen der Solarthermie-Initative der Stadt Freiburg in einem zwölf-seitigen Erfahrungsbericht veröffentlicht. Es zeigt sich, dass in den Sommermonaten die Kollektoren rund 60 Prozent der von den Wohnungen benötigten Wärmemenge liefern und das BHKW 70 Prozent des Strombedarfs der Bewohner deckt. Über das gesamte Jahr gesehen, werden elf Prozent des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser gedeckt. Der angebotene Mieterstrom wird inzwischen von drei Viertel der Bewohner genutzt – nicht zuletzt wegen der preislichen Attraktivität mit einem Arbeitspreis von zwei Eurocent unter dem Ökostrom-Tarik und zwei Euro niedrigerem Grundpreis pro Monat.

Daniel Paschka bewertet anhand einer Modellrechnung im Buchkapitel Wirtschaftlichkeit von Mieterstrom die grundsätzliche monetäre Attraktivität von Mieterstrommodellen für Wohnungsunternehmen und Energiedienstleister, die durch die Erfahrungen des Bauvereins Breisgau als Wohnungsunternehmer und dessen Tochtergesellschaft Energieversorgungsgesellschaft Breisgau als Energiedienstleister für die Abwicklung und Abrechnung von Mietzins, Strom- und Wärmekosten bestätigt werden.

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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Wirtschaftlichkeit von Mieterstrom

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Handbuch Regenerative Energietechnik

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