2015 | OriginalPaper | Buchkapitel
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Digitale Politikvermittlung
Soziale Medien, oder besser, Inhalte die über soziale Netzwerke verbreitet werden, verändern sowohl die Distribution von Informationen als auch journalistische Arbeitsweisen radikal. Neben neuen Möglichkeiten sind damit zahlreiche Gefahren verbunden. Eine Herausforderung ist es, die neuen Möglichkeiten effektiv zu nutzen, und Problemen sowie neuen Herausforderungen gewappnet zu begegnen. Wie dies aussieht und welche Tendenzen und Veränderungen sich bei der journalistischen Berichterstattung abzeichnen, erörtert dieser Beitrag.
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Dieser Beitrag wurde teilweise ermöglicht durch das von der Europäischen Kommission kofinanzierte Forschungsprojekt Social Sensor (Projekt-Nr. FP7–287 975, Call Identifier ICT-2011.1.5: Networked Media and Search Systems, Outcome c: Multimedia Search. Projektdauer: 1.10.2011 bis 30.09.2014). Mehr Informationen finden sich unter der Projekt-Homepage auf
http://www.socialsensor.eu.
Die hier präsentierten Inhalte und Erkenntnisse sind allein die des Autors. Sie spiegeln weder die Positionen des Projektes Social Sensor, noch die der Europäischen Kommission oder der Deutschen Welle wider.
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An dieser Stelle wird nur eine Auswahl von Aspekten aufgeführt. Ebenso von Belang, aber nicht näher betrachtet, sind zum Beispiel Aspekte wie Rechteklärung, Durchführen von Transaktionen etc.
In dem vorliegenden Beitrag geht es insbesondere um die Nutzung von Inhalten aus sozialen Medien für das Erstellen journalistischer Produkte. Die Distribution von (journalistischen) Inhalten über soziale Netzwerke durch Medienunternehmen ist hingegen nicht primärer Gegenstand der Betrachtungen.
Dazu Richard Sambrook, seinerzeit Head of News der BBC: „Within six hours we received more than 1,000 photographs, 20 pieces of amateur video, 4,000 text messages, and 20,000 e-mails. People were participating in our coverage in a way we had never seen before. By the next day, our main evening TV newscast began with a package edited entirely from video sent in by viewers.“ Aus: Sambrook (
2005).
Krums teilte das Foto via Tweet über Twitter (siehe
https://twitter.com/jkrums/status/1121915133) und nutzte dazu Twitters Default Bilderdienst Twitpic (siehe
http://twitpic.com/135xa).
Die genaue Bedeutung und Relevanz sozialer Medien für die politischen Entwicklungen im arabischen Raum ist weiterhin umstritten und kann hier nicht detailliert untersucht werden. Während teilweise gar von der ‚Facebook Revolution‘ gesprochen und geschrieben wird, relativieren zahlreiche Wissenschaftler mittlerweile diese Behauptung. So schreibt Asiem El Difraoui vom Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit, nicht die sozialen Medien hätten die Revolution herbeigeführt, sondern die Gesellschaft. Die neuen Netzwerke jedoch haben einen Anteil, da sie durch den Austausch von Informationen und die Möglichkeit der schnellen, massenhaften Mobilisierung einen entscheidenden Beitrag geleistet haben. (El Difraoui und Abel
2012). Siehe auch Schmidt (
2012) für eine umfassende Behandlung der Rolle der neuen Medien bei der Entwicklung in den arabischen Ländern.
Den Twitter Account der israelischen Streitkräfte der seinerzeitigen Ereignisse erreicht man unter
https://twitter.com/IDFSpokesperson, den Blog unter
http://www.idfblog.com/2012/11/14/live-updates-idf-terror-targets-gaza/.
Der Twitter Account der Alqassan Brigaden lautet
https://twitter.com/AlqassamBrigade und wies am 12. März 2013 insgesamt 41.774 Follower auf, während der Twitter Account der israelischen Streitkräfte IDF zum selben Zeitpunkt 211.529 Follower hatte.
Frei vom Autor übersetzt. Originalzitat: „This isn’t just a kind of fad from someone who’s an enthusiast of technology. I’m afraid you’re not doing your job if you can’t do those things. It’s not discretionary.“
Mittlerweile befinden sich alle BBC Nachrichtenaktivitäten inklusive dem User Generated Content and Social Media Hub, so der neue Name, im Londoner Zentrum in Broadcasting House.
Frei vom Autor übersetzt. Originalzitat: „Social media is transforming the way we do journalism.“ Liz Heron wechselte kurze Zeit später von der New York Times zum Wall Street Journal und übernahm dort die Position des „Social Media and Engagement Director“.
Siehe Bouhs (
2011). Der Autor stellt dar, wie ARD, ZDF, BBC und Rhein-Zeitung mit sozialen Medien im Tagesgeschäft umgehen.
Die Inhalte dieses Kapitels basieren zum Teil auf den Arbeiten des EU kofinanzierten Forschungsprojektes ‚Social Sensor‘, und insbesondere auf Recherchen und Befragungen von Nic Newman, City University London/ Reuters Institute for the Study of Journalism (siehe auch Newman
2011), sowie dem Projektteam der Deutschen Welle (Nicolaus Heise und Jochen Spangenberg). Zu Projektdetails siehe auch die Anmerkung am Ende dieses Beitrags.
Beim ‚vernetzten Journalismus‘ (häufig auch ‚citizen journalism‘, Singer et al. (
2011) nennen es partizipativen Journalismus) wird die Öffentlichkeit schon bei der Erstellung von Geschichten mit einbezogen, indem sie zum Beispiel Fakten, Fragen und Vorschläge in den Prozess der Berichterstattung mit einbringt. Nach der Veröffentlichung steuert die Öffentlichkeit weitere Aspekte zur Geschichte bei und ist somit an der Fortschreibung des Erzählten beteiligt. Siehe dazu u. a. Beckett (
2008) und Jarvis (
2006). Jemand, der ähnlich arbeitet und ihre Leser permanent in den Prozess des Geschichtenerzählens involviert, ist Guardian Technologie-Journalistin Jemima Kiss (auf Twitter unter
https://twitter.com/jemimakiss erreichbar).
Informationen aus Gesprächen des Autors mit dem Chefredakteur des UGC Hub, Chris Hamilton, und Matthew Eltringham, Gründungsmitglied des UGC Hub, am 8. Dezember 2011 in London.
Ein Teil dieser Analyse wurde im Rahmen des EU kofinanzierten Forschungsprojektes Social Sensor durchgeführt (siehe auch Anmerkung zu Projektdetails am Ende diese Beitrags). Die hier aufgenommenen Tools stellen lediglich eine Auswahl dar, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterhin ist hervorzuheben, dass einzelne Tools in verschiedenen Bereichen und für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden können, hier aber jeweils nur einmal aufgenommen wurden.
Einen exzellenten Überblick mit zahlreichen weiterführenden Links zum Thema Verifizierung von Inhalten aus sozialen Netzwerken bietet
http://stearns.wordpress.com/2013/03/18/verifying-social-media-content-the-best-links-case-studies-and-discussion/. Wie BBC, Reuters, CNN ARD, ZDF und Andere das Thema Verifizierung angehen findet sich in zahlreichen Beiträgen, u. a. auf
http://blogs.dw-akademie.de/africa/?p=5821. Siehe auch Fußnote 16. Der
Nieman Report vom Sommer
2012
widmet sich in verschiedenen Beiträgen ausschließlich dem Thema Wahrheitsfindung in und Überprüfung von Inhalten aus sozialen Medien und bietet ebenfalls interessante Einblicke in die journalistische Praxis. Siehe hierzu auch Anderson et al. (
2013).
Gerade für die Analyse von Twitter Tweets gibt es zahlreiche weitere Tools. Siehe zum Beispiel
http://twittertoolsbook.com/10-awesome-twitter-analytics-visualization-tools/ für einen Überblick.
Die interviewten Journalisten kamen unter anderem von der BBC, CNN, MSN, der New York Times, der Nachrichtenagentur dapd und der Deutschen Welle. Alle sind aktive Nutzer sozialer Medien in ihrem journalistischen Alltag. Namentliche Nennungen erfolgen hier nicht; nur die Zugehörigkeit zur jeweiligen Organisation. Durchgeführt wurden die Interviews von Nic Newman, City University London, Nico Heise, Deutsche Welle und dem Autor dieses Beitrags, Jochen Spangenberg, im Jahr 2012.
Zurück zum Zitat Anderson, C. W., Bell, E., & Shirky, C. (2013). Post-industrial journalism: Adapting to the Present. Tow Center for Digital Journalism, Columbia Journalism School. http://towcenter.org/research/post-industrial-journalism/. Zugegriffen: 14. März 2013. Anderson, C. W., Bell, E., & Shirky, C. (2013). Post-industrial journalism: Adapting to the Present. Tow Center for Digital Journalism, Columbia Journalism School.
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Zurück zum Zitat Beckett, C. (2008). Networked Journalism. The Guardian, 3. Mai 2008. http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2008/may/03/networkedjournalism. Zugegriffen: 18. März 2013. Beckett, C. (2008). Networked Journalism. The Guardian, 3. Mai 2008.
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Zurück zum Zitat Bouhs, D. (2011). Soziale Netzwerke für Nachrichtenjournalisten. Hamburg: tredition Verlag. Bouhs, D. (2011).
Soziale Netzwerke für Nachrichtenjournalisten. Hamburg: tredition Verlag.
Zurück zum Zitat Busemann, K., & Gscheidle, C. (2012). Web 2.0: Habitualisierung der Social Communitys. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2012. Media Perspektiven, 7–8, 380–390. Busemann, K., & Gscheidle, C. (2012). Web 2.0: Habitualisierung der Social Communitys. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2012.
Media Perspektiven, 7–8, 380–390.
Zurück zum Zitat Dehghan, S. K. (2013). Iran creates fake blogs in smear campaign against journalists in exile. The Guardian, 24. Januar 2013. http://www.guardian.co.uk/world/2013/jan/24/iran-fake-blog-smear-campaign-journalist-bbc. Zugegriffen: 12. März 2013. Dehghan, S. K. (2013). Iran creates fake blogs in smear campaign against journalists in exile. The Guardian, 24. Januar 2013.
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Zurück zum Zitat El Difraoui, A., & Abel, L. (2012). The Web 2.0 Revolution and the Arab World. The Role of the New Media as Political Infrastructure: An Assessment. In C. Schmidt (Hrsg.), The Arab world: The role of media in the Arab world’s transformation process. Berlin: Vistas. El Difraoui, A., & Abel, L. (2012). The Web 2.0 Revolution and the Arab World. The Role of the New Media as Political Infrastructure: An Assessment. In C. Schmidt (Hrsg.),
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- Titel
- Soziale Medien und journalistische Berichterstattung
- DOI
- https://doi.org/10.1007/978-3-658-06571-3_8
- Autor:
-
Jochen Spangenberg
- Sequenznummer
- 8