2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Sozialpartnerschaft in der vergleichenden Politikforschung
verfasst von : Gerhard Lehmbruch
Erschienen in: Verhandlungsdemokratie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Österreichs Sozialpartnerschaft hat seit langem bei außerösterreichischen Sozialwissenschaftlem Aufmerksamkeit gefunden. Vor allem in Arbeiten wirtschaftswissenschaftlicher Provenienz erschien sie seit Beginn der sechziger Jahre als Beispiel für eine erfolgreiche Stabilisierungspolitik durch einkommenspolitische Kooperation zwischen Regierung und Großverbänden (u. a. Fellner et al. 1961; Busch-Lüty 1964; Edelman/Fleming 1965). In der Tat wurde in den sechziger und frühen siebziger Jahren in den meisten westeuropäischen Ländern und in Nordamerika wenigstens zeitweise der Versuch gemacht, wirtschaftspolitische Steuerung in mehr oder weniger großem Umfang auf die (in unterschiedlichem Maße institutionalisierte) Kooperation zwischen Gewerkschaften, Unternehmerverbänden und Regierung („tripartism“) abzustützen. Man kann darin geradezu einen internationalen Diffusionsprozeß sehen, der stark sozialtechnologisch orientiert war. Um die Mitte der siebziger Jahre wurde freilich zunehmend deutlich, daß der Erfolg solcher Formeln in erheblichem Maße von politikstrukturellen Bedingungen abhing, die nur sehr begrenzt — wenn überhaupt — politisch manipulierbar waren.