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2023 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Soziologische Perspektiven auf (organisierte) Interaktionen

verfasst von : Mascha Nolte

Erschienen in: Workshops

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Zusammenfassung

Es wird die Entdeckung der Interaktion als eigenständigem Forschungsgegenstand der Soziologie dargestellt, zu welcher insbesondere Erving Goffman beigetragen hat. Dessen Werk wird anhand zentraler Begriffe und Metaphern knapp vorgestellt sowie Anschlüsse durch die soziologische Systemtheorie, insbesondere Niklas Luhmann, aufgezeigt. Zuletzt wird der zentrale Beitrag der Konversationsanalyse sowie der Meeting Science zur empirischen Untersuchung von Interaktionen in Organisationen skizziert.

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Fußnoten
1
Zwar gilt Goffman unbestritten als Begründer der Interaktionssoziologie, jedoch wurde häufig auf seinen Eklektizismus verweisen (vgl. etwa Knoblauch 1994; Williams 1986).
 
2
In Goffmans Werk finden sich Begriffe, die er weitgehend synonym zu „interaction“ nutzt, dazu gehören „encounter“ und „situated activity system“ (Goffman 1961a: 8).
 
3
Goffmans Fokus lag dabei, wie er selbst immer wieder betone, auf der anglo-amerikanischen Gesellschaft. In seinem Werk finden sich jedoch auch zahlreiche Verweise auf Beobachtungen anderer Kulturkreise, durch die deutlich wird, dass Interaktionsregeln zumeist keine universelle Gültigkeit besitzen (vgl. etwa Goffman 1959: 244 ff.).
 
4
Die für die vorliegende Arbeit relevanten Konzepte Goffmans, die sich den genannten Metaphern (grob) zuordnen lassen, werden im Folgenden sehr kurz skizziert. Damit wird selbstredend nicht der Versuch unternommen, Goffmans theoretisches Schaffen umfänglich darzustellen. Vgl. für eine Übersicht über sein Werk etwa Lemert und Branaman (1997), Müller (2021) oder Raab (2014).
 
5
Vgl. zur hier für Darstellungszwecke übernommenen Unterscheidung von „social life as drama“, „social life as ritual“ und „social life as game“ bei Goffman und der Einordnung seiner Publikationen auch Branaman (1997: lxiii ff.).
 
6
Dieser Untersuchungsschwerpunkt lässt sich vermutlich auf Goffmans Interessensschwerpunkt zurückführen, auf den Manning (2008: 683) verweist. So habe er sich im Allgemeinen eher für die moralischen und expressiven Aspekte der Organisation interessiert als für ihre rational-instrumentellen.
 
7
Auch Kieserling (1994: 174) stellt fest, dass es zu den „durchgängigen Requisiten der Selbstdarstellung in großen Organisationen [zählt], daß man sich beschäftigt gibt“; Manning (2008: 683) macht hierin eine der Kernaussagen Goffmans über die Auswirkungen der Organisation auf die Interaktion aus: „His primary point is that organizations expect participants to be visibly engaged at appropriate times in the activity of the organization.“
 
8
Zentral ist hier vor allem Goffmans Erkenntnis, dass es für die Interaktion dienlich sein kann, wenn die Beteiligten sich in der Interaktion von ihrer organisationalen Rolle distanzieren. So führt etwa ironisches Scherzen des Chirurgen aufseiten der übrigen Beteiligten zu Entspannung, sodass diese ihre Aufgaben wieder gelassener erfüllen können.
 
9
Neben den hier angeführten allgemeinen Beiträgen Luhmanns zur systemtheoretischen Fassung von Interaktionen befasst er sich in weiteren mit Interaktionen in spezifischen Kontexten wie etwa dem Rechtssystem (1980) oder der Interaktion in Oberschichten (1981).
 
10
Aus der Konversationsanalyse sind wiederum die Workplace Studies hervorgegangen, welche sich stärker als die Konversationsanalyse mit dem Verhältnis von Interaktion und Technik in Arbeitskontexten befassen und ein zumeist breiteres methodisches Vorgehen wählen (vgl. zur Übersicht Knoblauch und Heath 1999).
 
11
Kieserling (1999: 345) verweist darauf, dass Boden (1994) mit ihrer Arbeit zudem der Brückenschlag zwischen Organisationstheorie und ethnomethodologischer Konversationsanalyse gelingt, während ansonsten eine weitgehende gegenseitige Nicht-Beachtung dieser soziologischen Subdisziplinen zu konstatieren sei.
 
Metadaten
Titel
Soziologische Perspektiven auf (organisierte) Interaktionen
verfasst von
Mascha Nolte
Copyright-Jahr
2023
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-41334-7_2