Durch Selective Laser Melting (SLM) hergestellte metallische Bauteile werden in der Regel mit zusätzlichem Aufmaß konzipiert, um die Funktionsflächen anschließend durch Fräsen nachzubearbeiten. Nur so ist gewährleistet, dass alle Toleranzen und Qualitätsanforderungen an die Oberfläche eingehalten werden können. Gerade dünnwandige Bauteile können jedoch durch die Zerspan- und Abtragoperationen derart in Schwingung versetzt werden, dass ihre Oberflächenqualität darunter leidet oder die Komponente unbrauchbar wird.
Die Aachener Fraunhofer-Institute für Produktionstechnologie IPT und für Lasertechnik ILT erweitern das Design des additiv zu fertigenden Bauteils deshalb um Stützstrukturen, die die Steifigkeit der labilen Bereiche erhöhen und Schwingungen reduzieren. Diese Stützelemente lassen sich im Zuge der Oberflächenbearbeitung mit vergleichsweise wenig Aufwand entfernen. Bauteile, die auf diese Weise stabilisiert werden, sollen in kürzerer Zeit bei höherer Qualität und mit geringerem Werkzeugverschleiß hergestellt werden können. Die Fraunhofer-Institute, die das neue Konzept für die additive und spanende Fertigung erstmals im Juli auf der Farnborough International Airshow vorstellten, bieten interessierten Projektpartnern nun an, gemeinsam neue Geometrien für entsprechende Stützstrukturen zu untersuchen und weiter zu entwickeln.