Viele internetaffine junge Deutsche haben während der pandemiebedingten Lockdowns ihr Geld beim Online-Shopping ausgegeben. Doch immer mehr Jugendliche haben auch eine Lehre aus der Krise gezogen und legen Kapital für schlechte Zeiten zurück.
Viele Jugendlich sind Einkaufen per Mausklick gewöhnt. Doch immer mehr legen auch Geld auf die hohe Kante.
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Die Deutschen gelten als Sparweltmeister. Doch die Ziele der Menschen, die Geld auf die hohe Kante legen, sind unterschiedlich. Neben der Altersvorsorge, sparen die Bundesbürger für den Immobilienkauf, größere Anschaffungen wie Fahrräder oder Möbel, aber auch für die kommende Reise oder eine unvorhergesehene Krisensituation wie der Ausbruch von Covid-19.
Krise bringt Generation Z zum Sparen
Wie eine Kantar-Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) unter 14- bis 20- Jährigen zeigt, ändert im Zuge der Corona-Krise auch die Generation Z ihr Sparverhalten. So wollen 42 Prozent der jungen Menschen künftig grundsätzlich mehr Geld zur Seite legen. Die Pandemie habe den Jugendlichen gezeigt, wie wichtig ein Notgroschen für unerwartete Ereignisse ist, so der BVR.
Mit Ausbruch der Krise schwenkte die junge Zielgruppe beim Konsumverhalten laut Befragung zügig vom Händler vor Ort auf Online-Shopping um. Zwar haben 56 Prozent der Jugendlichen das während der Lockdowns im stationären Handel gesparte Geld in gleicher Höhe per Mausklick ausgegeben. Doch 41 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Geld wegen der geschlossenen Läden gespart hätten.
Und das Kapital zum Sparen ist durchaus vorhanden: "85 Prozent der Deutschen im Alter von 14 bis 25 Jahren sparen ihr Geld aktiv an. Und das sogar mit einer über dem Schnitt privater Haushalte liegenden durchschnittlichen Sparquote von 29 Prozent, was 141 Euro pro Monat entspricht", erläuterte Pascal Kleinmann, Senior Consultant bei der Unternehmensberatung Berg Lund & Company, im Gespräch mit Springer Professional im März 2021.
Junge Kunden heute für morgen binden
"Um langfristigen Erfolg zu haben, muss man die Kunden von morgen schon heute gewinnen", rät der Experte. Eine hohe Dynamik wiesen ETF-Sparpläne auf. "Die Margen im ETF-Bereich sind nahezu nicht vorhanden, öffnen aber die Tür, eine Beziehung zu Kunden mit Liquidität und langfristiger Orientierung aufzubauen. Deshalb sollte der ETF-Sparplan als Ankerprodukt im Wertpapiersegment stärker fokussiert werden", meint Kleinmann.