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2018 | Buch

Spiritual Leadership

Mit Fokus und Achtsamkeit zum Kern wirksamer Selbst-Führung

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Über dieses Buch

Spiritual Leadership fokussiert auf das, was man über sein Selbst erfahren kann, und wie man an seinem Selbst arbeiten kann. Das Buch stellt ein dynamisches Schichtenmodell des Selbst vor, mit innerer Centricity als Kern. Führungskräfte erfahren, wie sie an den verschiedenen Ebenen ihrer Persönlichkeit arbeiten können, um Centricity zu erreichen – das am eigenen Wesenskern ausgerichtete innere Gleichgewicht, das Grundlage wirksamer Führung in der VUCA-Welt sowie Basis persönlicher Authentizität und natürlicher Autorität ist.
Spiritual Leadership verbindet klassische Leadership-Theorien und Modelle der Authentic Leadership mit Konzepten der Philosophie und der von kontemplativen Bewusstseinstechniken inspirierten Achtsamkeits- und Mindfulness-Bewegung.
Praktische Übungsaufgaben und anschauliche Anwendungsbeispiele unterstützen die Anwendung des Konzepts im beruflichen und privaten Alltag.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Über dieses Buch
Zusammenfassung
Nach Jahren des Studiums von Leadership-Stilen und Leadership-Methoden, Literatur und Sprachen sowie Sport, Tanz und Kampfkünste und weiteren Kunstformen, gab es für mich auf einem Retreat-Event zu Authentic Leadership plötzlich einen Moment des Verstehens – oder besser des Erinnerns an etwas, das schon seit längerer Zeit da war, in kleinen Stücken hier und da verteilt, aber bis dahin konnte ich die Stücke nicht zu einem Gesamtbild zusammenfügen: Es dreht sich alles um Centrity.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 2. Zum wissenschaftlichen Hintergrund – Centricity in der Physik
Zusammenfassung
Auch die Wissenschaft, die Physik, kennt Centricity, wie das Phänomen des Kreisels unter Einfluss des Gravitationsfelds der Erde zeigt: Wenn die Achse, das Zentrum eines Kreisels, nicht entlang des Gravitationsfelds ausgerichtet ist, dann beginnt die Achse des Kreisels um eine virtuelle vertikale Linie, um ein virtuelles Zentrum herum zu taumeln. Nur wenn die Achse des Kreisels senkrecht, aufrecht steht, dann steht der rotierende Kreisel still, ganz ohne Taumelbewegung. Die Masse der Kreiselscheibe dreht sich schnell um die Kreiselachse, um sein Zentrum herum, aber der Kreisel selbst ist völlig ruhig und zentriert.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 3. Zum Hintergrund in Leadership-Theorie – Authentic Leadership
Zusammenfassung
Es gibt eine Vielzahl von Leadership-Theorien und Leadership-Literatur, insbesondere solche, die entweder einen intellektuellen Ansatz wählen, um Authentizität zu entwickeln, d. h. indem man Bewusstsein für die eigene Rolle entwickelt und für das, was von mir in dieser Rolle erwartet wird, um dann bewusst an diesem Rollencharakter zu arbeiten, um diese Erwartungen an die Rolle bestmöglich zu erfüllen. Oder Theorien, die sich mit dem Ansatz beschäftigen, persönliche Orientierung als Leader zu finden, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wer ich als Person, als Persönlichkeit bin und wofür ich stehe, um daraus  ein Verständnis von Authentic Leadership zu entwickeln.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 4. Das Konzept von Spiritual Leadership und Centricity
Zusammenfassung
Das Konzept von Spiritual Leadership fokussiert auf das, was man über sein Selbst erfahren kann und wie man an seinem Selbst arbeiten kann. Das Konzept von Spiritual Leadership ist aus einer Weisheit abgeleitet, die wahlweise mündlichen Überlieferungen des Talmud, Lao Tzu (Lǎozǐ 老子) oder anderen historischen Personen zugeschrieben wird. Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal. Ich gehe aus von dieser Weisheit des „Talmud“ – oder „Lao Tzu“, und erweitere sie um eine darunter liegende Ebene, die Ebene der Werte. Unter dieser Ebene liegt der Kern der Spiritual Leadership: innere Centricity, als die mächtige Quelle für alles was darüber liegt. So kommen wir zu einem dynamischen Konzept von Spiritual Leadership.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 5. Womit anfangen?
Zusammenfassung
Die gute Nachricht: Du kannst auf jeder Ebene des Spiritual-Leadership-Konzepts anfangen, um an Dir selbst, an Deinem Selbst zu arbeiten. Und egal auf welcher Ebene Du arbeitest, es wird immer einen Lerneffekt für Dich selbst und schließlich für Dein Selbst geben. Wo auch immer Du anfängst, es wird immer eine Bereicherung für Dich sein; und es kann eine Motivation für eine lebenslange Reise des Lernens sein. Die schlechte Nachricht: Je tiefer Du gehst, desto effektiver wird es sein, aber desto schwieriger wird es, daran zu arbeiten.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 6. Über Charakter zu Centricity
Zusammenfassung
Charakter ist eine Bewertung der stabilen moralischen Qualitäten eines Individuums. Dein Charakter ist also etwas sehr Stabiles, lang Anhaltendes, und dadurch charakterisiert Dich Dein Charakter als Person, oder besser: als Persönlichkeit. Er ist eine Art Gesamtzusammenfassung Deiner Persönlichkeit, die äußere und für andere greifbare Erscheinung Deiner Persönlichkeit. Erkenntnis und Feedback zum eigenen Charakter und Abgleich mit Deiner Selbstwahrnehmung kann Dir helfen, bewusst auf Deinen Charakter als Kraftquelle zu fokussieren und Dich entsprechend zu zentrieren.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 7. Über Gewohnheiten zu Centricity
Zusammenfassung
Wenn es um Gewohnheiten geht, dann handelt es sich nicht um eine singuläre Handlung oder ein einmaliges Verhalten. Es geht um eine allgemeine Art zu handeln. Es geht darum, wie wir Dinge gewöhnlich tun. Oder anders ausgedrückt: Es geht um Rollenverhalten. Als Leader verkörpern wir normalerweise – bewusst oder unbewusst – je nach Situation eine bestimmte Rolle. Wir können es gar nicht vermeiden. Wir leben sogar verschiedene Rollen in verschiedenen Kontexten: im Geschäftsleben, im Privatleben, in der Familie, mit unseren Freunden, in unserem Sportteam. Je mehr Du Dir Deiner momentanen Rolle und Deines momentanen Rollenverhaltens bewusst bist, und je mehr Du es mit vollem Bewusstsein lebst, desto mehr wirst Du diese Rolle sein.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 8. Über Handlungen zu Centricity
Zusammenfassung
Handlungen sind etwas, das wir bewusst und zielgerichtet tun und kontrollieren können – entsprechend unserer Motive. Und alles, was wir bewusst tun und kontrollieren können, können wir natürlich nutzen, um an unserem Fokus und unserer Centricity zu arbeiten. Durch unsere evolutionäre Prägung ist es für uns sehr hilfreich und lehrreich, auf Erfahrungen aufzubauen und bewusst Erfahrungen zu machen, die auf physischem Handeln, auf Handlungen aufbauen. Fokus und Centricity im Handeln kann uns dabei helfen, unsere Leadership zu verbessern, denn Leadership bedeutet einerseits, zu lernen auf wesentliche Dinge zu fokussieren. Andererseits hilft uns ein Bewusstsein für unser praktisches Tun, uns zu zentrieren und insbesondere unser inneres (Energie-)Zentrum zu nutzen, dabei eine innere Stärke zu entwickeln, die auch nach außen unsere Leadership und deren Wahrnehmung durch andere stärkt.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 9. Über Worte zu Centricity
Zusammenfassung
Worte können sehr mächtig sein. Wir tun gut daran, unsere Worte achtsam zu wählen, bewusst daran zu arbeiten, was wir sagen und wie wir es sagen. Denn schon ein einzelnes Wort kann – je nach Situation – eine große Wirkung entfalten. Und es liegt an uns, an unserem achtsamen Umgang mit unseren Worten, ob diese Wirkung in eine positive oder eine negative Richtung gehen wird, ob sie unsere Leadership stärken oder schwächen wird.
Eine besondere Form der Anwendung von Worten in der Leadership ist das Feedback. Feedback ist nie losgelöst von der jeweiligen Beobachtungssituation, vom Fokus des Beobachters, kann auch nie vollständig und objektiv sein. Schon durch die Beobachtung und die Feedbacksituation selbst ergibt sich eine Wechselwirkung auf den Beobachter und den Beobachteten. Wir sollten als Leader also sehr achtsam mit Feedback umgehen und uns dieser natürlichen Wechselwirkungen und Unschärfen bewusst sein, sowohl wenn wir Feedback geben, als auch wenn wir Feedback empfangen. Denn eine absolute Wahrheit kann es schon von Natur aus nicht geben, sondern nur relative Wahrheiten. Wir müssen wohl oder übel als Leader und auch als Teamkollegen mit dieser Situation leben und sie akzeptieren.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 10. Über Gedanken zu Centricity – Awareness
Zusammenfassung
Unsere Gedanken haben einen großen Einfluss auf uns und unser Selbst, aber wir selbst und unser Selbst haben auch Einfluss auf unsere Gedanken. Ein Durcheinander in unseren Gedanken lässt uns herumtaumeln, ohne tiefere Awareness für die aktuelle Situation um uns herum und ohne Awareness in Bezug auf die Menschen um uns herum, ihre Bedürfnisse und was sie beschäftigt.
Awareness hat einen großen Einfluss auf unsere Leaderhship, da die Menschen, mit denen wir arbeiten, die Menschen um uns herum – wie alle Menschen weltweit – sehr sensibel sind auf die Anwesenheit oder das Fehlen von Awareness. An einem klaren Fokus auf Awareness zu arbeiten hilft uns, eine Centricity in unseren Gedanken selbst, in unserem Selbst zu etablieren.
Awareness ist dabei etwas, das in unserer Wirkung, unserem Fokus nach außen hin deutlich wird und – wenn Awareness da ist – auch für die Menschen um uns herum erfahrbar wird.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 11. Über Werte zu Centricity
Zusammenfassung
Durch ein Verständnis für den Charakter und die Bedeutung von Werten in jedem menschlichen Wesen, in uns selbst und in unserem jeweiligen Gegenüber, schaffen wir als Leader eine starke Basis für unsere eigene Leadership wie auch für die Beziehung zu unserem jeweiligen Gegenüber. Diese Werte werden für uns selbst wie auch für unser jeweiliges Gegenüber auf den verschiedenen Ebenen von Spiritual Leadership erfahrbar, wenn wir dafür ein Bewusstsein, eine Centricity entwickeln: in unserem Charakter, in unseren Gewohnheiten, in unseren Handlungen, unserem Handeln, in unseren Worten, in unseren Gedanken, insbesondere in unserer Awareness.
Das gedankliche, geistige Verständnis für die Werte, die eigenen wie die unseres jeweiligen Gegenübers, ist dafür eine wesentliche Basis. Denn das ist, was Leadership bedeutet: Ein Leader ist nur dann ein Leader, ein Führender, wenn es Menschen gibt, die ihm tatsächlich folgen. Ein Leader kann also nie allein existieren, sondern zwingend immer nur in der Beziehung zu anderen Menschen. Und es sind wiederum unsere eigenen Werte, die uns als Leader, die uns selbst, führen, jeden von uns.
Thomas H. Ulrich
Kapitel 12. Kommen wir zum Kern: Mindfulness und innere Centricity
Zusammenfassung
Warum sollten wir – als Leader – in Betracht ziehen, an innerer Centricity zu arbeiten? Ein Grund ist: Weil wir alle dynamischer leben, an multiplen Aufgaben gleichzeitig arbeiten und oft so sehr mit allen möglichen Dingen beschäftigt sind, dass wir vergessen, uns einen Moment zu nehmen, um uns einfach zurückzulehnen, unsere Augen zu schließen und einfach zu atmen und aus uns selbst, aus unserem Selbst, aus unserem Inneren eine Energie zu ziehen, die uns wirklich hilft, eine starke, authentische und sogar Spirituelle Leadership zu entwickeln. Ein Charakter, ein Geist und eine Seele mit ruhiger und stabiler innerer Centricity, wird auf natürliche Weise eine darüberliegende Ebene positiver und starker Kernwerte entwickeln, wie Respekt, Fairness, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit. Die innere Energiequelle, die diese Kernwerte antreibt, die innere Centricity, bleibt unverändert und stabil ausgerichtet, wie der Stamm eines Baums, und bildet den Schwerpunkt Deines Charakters, Deines Geistes und Deiner Seele. Wir sollten nicht vergessen, dass es neben den asiatischen Formen von Mediationstechniken und Meditationspraxis seit Langem auch in anderen Kulturkreisen bestimmte Formen meditativer bzw. kontemplativer Praxis gibt, insbesondere die Praxis des religiösen Gebets und der religiösen Kontemplation, also religiöse Mindfulness. Wir sollten auch als Leader erkennen und anerkennen, dass jeden von uns die jeweilige Religion unserer eigenen Kultur – und zunehmend auch Religionen anderer Kultur – geprägt hat, uns selbst, unser Selbst und unser Umfeld, ob wir es wollen oder nicht: den Charakter unserer Kultur, unsere Gewohnheiten, unser Tun, unsere Worte, unsere Gedanken und unsere Werte. Eben das, was unser spirituelles Inneres ausmacht. Also können wir uns fragen, wie wir umgekehrt das für uns bewusst machen können, was uns prägt, unseren Fokus darauf richten und unseren spirituellen innern Kern erkennen können, um unsere innere Centricity zu stärken.
Thomas H. Ulrich
Backmatter
Metadaten
Titel
Spiritual Leadership
verfasst von
Thomas H. Ulrich
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-22901-6
Print ISBN
978-3-658-22900-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22901-6