Spontan-authentische Liveaufnahmen sind Forschungsmaterialien, die Potenziale für raumsensible Forschungen bieten. Die Aufnahmen entstehen spontan, sind ausschnitthaft und ungescriptet und werden direkt im Geschehen von Anwesenden gefilmt. Der Beitrag stellt die Charakteristika des Materials sowie ein hermeneutisch-wissenssoziologisch ausgerichtetes Notationssystem für die Verschriftlichung des Materials vor. Es werden Schnittstellen von spontan-authentischen Liveaufnahmen mit Raum aufgezeigt, die auf deren vielversprechende Anwendung für die raumsensible Forschung verweisen.
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Einen Sonderfall stellt das Eingangsbeispiel dar, das Video aus dem Bataclan. Das im Nachhinein bedeutsame Ereignis, das diese spontan-authentische Liveaufnahme festhält, ist der Beginn des dort verübten Attentats. Es handelt sich um zufälliges Mitfilmen eines unvorhersehbaren Ereignisses.
Mit den Begriffen Mikro-, Meso- und Makroebene verweisen wir nicht auf eines der konkreten Mikro-Makro-Modelle, die inzwischen in den Sozialwissenschaften weit verbreitet sind (Greve et al. 2009). Vielmehr verstehen wir darunter die Ebenen, auf denen das Hauptaugenmerk des Forschungsinteresses liegen kann.