Einfach Autofahren im Subaru BRZ: Der sportliche Zweisitzer bietet einen Saugmotor, Handschaltung und Hinterradantrieb. Hier liegt der Fokus auf dem Fahrspaß.
Der kompakte Sportwagen Subaru BRZ ist das Schwestermodell des Toyota GR 86. Beide werden wegen strengeren EU-Sicherheitsvorschriften und Abgasregeln bald nicht mehr angeboten. Den Wettbewerb des schönsten Zwillings gewinnt der Subaru BRZ in der limitierten "Final Edition": Bildhübsch im klassischen blau (WR Blue Pearl), dazu kontrastierend erinnern die goldenen, 18" großen OZ-Ultraleggera-Felgen an vergangene Rallye-Klassiker. Aber statt WRX heißt es hier BRZ, und das bedeutet zunächst: Tiefer Einstieg in den kleinen Innenraum des 1.310 mm hohen Sportwagens.
Hinter dem schmucklosem, aber griffigen Multifunktions-Sportlenkrad informiert ein nüchterner Digitaltacho, der sein Layout nur nach Drücken der "Track"-Taste ändert. Das etwas zerklüftete Cockpit gleicht eher einer Plastikwüste. Auf schlechte Straßen reagiert es zudem mit Knistern und Klappern. Komfort gehört naturgemäß nicht zu den Stärken des 2+2-Sitzers, dessen Notsitze hinten eigentlich nur eine bessere Ablage darstellen. Immerhin: Licht- und Scheibenwischersensor, LED-Scheinwerfer, Tempomat, Keyless-Go, Toter-Winkel-Assistent, höhenverstellbarer Fahrersitz, Sitzheizung, Infotainmentsystem mit 8" großem Touchscreen und Android Auto/Apple Car Play sowie eine Ganganzeige sind im Testwagen an Bord. Puristen würden jetzt noch die Servolenkung in die Komfort-Liste aufnehmen. Und in den Kofferraum passt dank umlegbarer Rückenlehne erstaunlich viel Gepäck.
Drehfreudiger Boxermotor im Subaru BRZ
Vorbildlich weist der Sportwagen nach dem Start mit einer blauen Leuchte auf den noch kalten Motor hin. Der Subaru BRZ ist zudem ein kommunikatives Auto im althergebrachten Sinn. Der nahe am Fahrer untergebrachte 2,4-l-Vierzylinder-Boxermotor mit 172 kW (234 PS) ist in jedem Gang drehfreudig und laut: Im Stand ertönt durch die Sportabgasanlage ein bassiges Wummern, das beim Beschleunigen mit metallischem Sägen untermalt wird. Beim Drehzahlmesser reicht das Band bis 7.500 U/min, ehe der rote Bereich beginnt. Das maximale Drehmoment von 250 Nm liegt ab 3.700 U/min an und wird über ein Torsen-Differenzial an die Hinterachse geschickt. Die knackige Sechsgang-Handschaltung (eine Automatikversion gibt es auch) gefällt mit einem kurzen Hebel und kurzen Wegen, die satt austarierte Lenkung ist direkt und nicht zu leichtgängig, die Leder-Ultrasuede-Sitze mit den roten Akzenten und Nähten bieten auch in schnellen Kurven Seitenhalt. Trotz des knochentrockenen Fahrwerks scheint der BRZ immerzu auf der Straße zu haften, es sei denn, man übertreibt es in Kurven mit dem Gas. Dann meldet sich das Heck. Allmählich versteht man, warum auf das Interieur anscheinend weniger Wert gelegt wurde. Das ist ein Fahrerauto, hier hat man immer die nächste Kurve im Blick. Fahrerlebnis durch Displays? Höchstens mit dem Stoppuhr-Menü.
Für die Autobahn ist der BRZ trotz sportlicher Beschleunigung und über 220 km/h Höchstgeschwindigkeit allerdings nicht unbedingt das richtige Auto, dafür ist der Motor auf Dauer zu laut. Landstraßen, bergiges Geläuf und Kurven sind das Metier des unter 1,3 t leichten Coupés. Und für noch mehr Spaß etwa auf der Rennstrecke lässt sich mittels der "Track-Taste" die Stabilitätskontrolle ausschalten. Subaru bietet für die Edition-Modelle übrigens einen kostenlosen Drift-Kurs an. Aber auch ohne die Kunst des Driftens bietet das 4.265 mm kurze Coupé jede Menge Fahrspaß, das Erinnerungen an das Freiheitsgefühl im ersten eigenen Auto weckt. Einfach Autofahren. Dass es etwas sportlicher zugeht als eigentlich notwendig, macht jede Ausfahrt im puristischen und leichtfüßigen Subaru BRZ zu einem Fahrvergnügen.