2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Sprache und sozio-kulturelle Codes
Erschienen in: Sozio-kultureller Code, Rituale und Management
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Jede Sprache stellt einen sozio-kulturellen Code dar. Jede Sprache besteht aus Interaktionsaspekten (Code zweiter Ordnung) und einer Tiefenstruktur (Code dritter Ordnung), die sich sowohl semiologisch, also als Zeichensystem, als auch semantisch, also auf der Bedeutungsebene zeigt. De Saussure sprach in diesem Zusammenhang vom „semiologischen Leben der Sprache“: „
A priori
wissen wir nicht, welche Kräfte sich einmischen werden ins Leben des Zeichensystems (semiologisches System = Schiff, nicht in der Werft, sondern auf dem Meer: Man kann seinen Lauf nicht
a priori
bestimmen, durch die Form seines Rumpfs, etc.). Und es genügt, die Sprache [‚langue’] als etwas Soziales, als etwas Kollektives zu betrachten. Nur das Schiff auf hoher See ist ein Gegenstand, den es in der Gattung der Schiffe zu untersuchen gilt, nicht das Schiff an Land. Es ist also nur dieses System der Gemeinschaft, welches den Namen Zeichensystem verdient und das eines ist. Die dem Auftauchen in der Gemeinschaft vorgängigen Merkmale, das heisst die rein individuellen Elemente, sind unwichtig. Das Zeichensystem ist für die Gemeinschaft gemacht und nicht für ein Individuum, wie das Schiff fürs Meer geschaffen ist“ (de Saussure 1997:115). Oder anders gesagt: Der „Inhalt“ eines Wortes ist „nur richtig bestimmt durch die Mitwirkung dessen, was ausserhalb seiner vorhanden ist“ (de Saussure 1997:173). Das Zeichensystem generiert immer Sinn und Bedeutung(en).