Wie können agrarwirtschaftliche Aktivitäten gestaltet werden, um eine Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Produkten in diesem Sinne zu gewährleisten? Welche Gestaltungsfelder gilt es, bei einem ganzheitlich-agrarwirtschaftlichen Ansatz zu berücksichtigen? Und welche Umsetzungsansätze lassen sich in der Praxis beobachten und empfehlen? Der Beitrag stellt eine Systematik zur nachhaltigen Agrarwirtschaft vor, welche agrarwirtschaftliche Funktionen und deren unmittelbare oder mittelbare Einflusspotenziale auf nachhaltige Zielsetzungen herausarbeitet. Die resultierende Nutzen-Matrix wird überführt in eine Maßnahmen-Matrix, welche mögliche zielführende Aktivitäten entlang der zugrundliegenden Wertschöpfungskette aufzeigt. Abschließend illustrieren Praxisbeispiele das aufgezeigte Aktivitätsspektrum.
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Primärfunktionen bilden den motivatorischen Ausgangspunkt der Bewirtschaftung, während sich Sekundärfunktionen mittelbar ergeben, ohne den ursprünglichen Selbstzweck der Bewirtschaftungsinitiative zu begründen Diese Unterscheidung kann in Grenzfällen verschwimmen. So mag etwa ein Bannwald in der Forstwirtschaft eher einer Schutzfunktion als einem materiellen Nutzen genügen. Dennoch hilft diese Differenzierung, die motivatorische Struktur der jeweiligen Bewirtschaftungsbereiche zu ergründen.
Die nachfolgenden Maßnahmen beziehen sich zum Teil auf landwirtschaftsspezifische Ausführungen von GLOBALG.A.P. (GLOBALG.A.P. 2020b) sowie auf Ausarbeitungen von Jeschke und Breinlinger (2020, S. 153–155).
Da die mittelbaren Einflusspotenziale nicht direkt beeinflusst werden können, bezieht sich das Maßnahmenportfolio auf die Gestaltung der unmittelbaren Einflussmöglichkeiten.